Jeder ist etwas wert

Alt-Erkrath · Ohne ehrenamtliche Helfer wären in der heutigen Zeit vielen Gemeinden aufgeschmissen. Sie packen dort an, wo das Geld nicht mehr so locker sitzt oder hauptamtliche Mitarbeiter einfach auf Unterstützung von außen angewiesen sind.

 „Wir lieben das Ehrenamt“: (v.li.) Edda Rohden (Ehrenamt) , Therese Heimes (Hauptamtliche Mitarbeiterin und Fachbereichsleitung für Beschäftigung und Qualifizierung bei Rundum), Renate Odenthal (Ehrenamt), Frederike Riekenbrauck (Ehrenamt) und Monika Orelio (Ehrenamt).

„Wir lieben das Ehrenamt“: (v.li.) Edda Rohden (Ehrenamt) , Therese Heimes (Hauptamtliche Mitarbeiterin und Fachbereichsleitung für Beschäftigung und Qualifizierung bei Rundum), Renate Odenthal (Ehrenamt), Frederike Riekenbrauck (Ehrenamt) und Monika Orelio (Ehrenamt).

Foto: nic

(nic) Helfen hilft immer beiden Seiten. Dem, dem geholfen wird und der, der hilft. Denn wer gibt, bekommt mindestens genauso viel zurück - eine "Win-Win-Situation für beide Seiten also. In Erkrath werden viele "Helfer" durch die Erkrather Ehrenamtsbörse mit Sitz im TSV-Zentrum an der Sedentaler Straße (Bürgerhaus) vermittelt. So auch Renate Odenthal, 66 Jahre. Die gelernte Industriekauffrau ist in Sachen Ehrenamt ein "alter Hase". 30 Jahre lang war sie zusammen mit ihrem Ehemann in unterschiedlichen Vereinen ehrenamtlich tätig. Als dann die wohl verdiente Rente kam, fiel Renate Odenthal zu Hause die Decke auf den Kopf. "Also bewarb ich mich bei unterschiedlichen Minijobs, hauptsächlich Bürotätigkeiten und erntete nur Absagen", erinnert sich die Erkratherin. Frustration machte sich breit. "Mein Mann machte mich auf die Ehrenamtsbörse aufmerksam. 'Geh' doch mal da hin, vielleicht haben die ja etwas für dich', hat er damals gesagt." Gesagt, getan und in Nullommanix hatte Renate Odenthal endlich eine ehrenamtliche Stelle.

"Heute arbeite ich rund sechs Stunden in der Woche im Büro des SKFM und helfe außerdem im Second-Hand-Laden in der Sandheide. Das ist super und ich komme unter Menschen", erzählt sie begeistert. Genauso geht es auch Edda Rohden, 58 Jahre. Auch sie war lange Zeit auf der Suche nach einem Minijob und machte ähnliche Erfahrungen wie Renate Odenthal. Der Wunsch, unter Menschen zu kommen, einer Beschäftigung nach zu gehen, sich einfach gebraucht zu fühlen, war beziehungsweise ist bei beiden Frauen groß, Durch einen Bekannten lernte Edda Rohden den SKFM Erkrath kennen. Mittlerweile ist sie in der Bekleidungsabteilung des SKFM-Projektes "Rundum" tätig. "Ich habe hier ganz liebe Kollegen und die Arbeit macht Spaß", strahlt sie. Das Projekt "Rundum" betreut beziehungsweise beschäftigt Langzeitarbeitslose. "Wir arbeiten hier eng miteinander zusammen und begegnen uns auf Augenhöhe. Es ist einfach ein gutes Miteinander", loben beide Damen ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten. Ihr Fazit: "Jeder Mensch ist hier wichtig und etwas wert. Das finden wir super."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Lesenswert!
Caritas-Begegnungsstätte Gerberstraße: Lesung „Wilhelm Busch“ Lesenswert!
Zum Thema
Aus dem Ressort