Hochwasserschutz in Erkrath BmU Erkrath fordert Pilotprojekte jetzt

Erkrath · Die Betroffenen des vergangenen schweren Hochwassers 2021 in Erkrath beklagen sich laut BmU zu Recht, dass in Erkrath seitdem nicht viel passiert ist. Ihre Mahnwache am vergangenen Samstag müsse wachrütteln.

Die Bürgermeisterkandidatin der WLH Meike Lukat, der Bürgermeisterkandidat aus Hilden, Ludger Reffgen (BA) und aus Erkrath Bürgermeisterkandidat Bernhard Osterwind (BmU) haben sich in Gruiten, Erkrath und Hilden jeweils über die Vorsorge gegen Überschwemmungen ausgetauscht.

Foto: BmU Erkrath

Die BmU fordert seit langem einen stärkeren Hochwasserschutz in Erkrath. Starkregen sei nicht mehr die Ausnahme, sondern die neue Realität. „Dazu ist die ‚Schwammstadt‘ ein Konzept, das Städte klimaresilient macht. Statt Wasser schnell abzuleiten, wird es zwischengespeichert, versickert oder verdunstet durch Entsiegelung von Flächen, mehr Stadtgrün, Mulden-Rigolen-Systeme und eine smarte Sensorik. Das entlastet die Kanalisation und schützt Gebäude, Straßen und Menschen“, so Christian Ritt von der BmU Erkrath. Hierzu fordert die BmU die Umsetzung von Pilotprojekten, beispielsweise Regengärten, begrünte Mulden oder Versickerungszonen an Hotspots in Alt-Erkrath, Unterfeldhaus und Kempen. Die Sicherung könne durch Fördermittel, unter anderem über EFRE.NRW, die Klimaresilienzförderung des Bundes oder kommunale Programme gewährleistet werden. „Ein wichtiges Projekt wäre die Anpassung der Bauleitplanung. Zukünftige Bebauungspläne müssen klimaresilienter gestaltet werden. Insbesondere sollen Retentionsflächen auf Dächern (durch Gründächer mit Speicherfunktion) und auf Grundstücken (Mulden, Rigolen) verbindlich eingeplant und gefördert werden.“ Die Bürgermeisterkandidatin der WLH Meike Lukat, der Bürgermeisterkandidat aus Hilden, Ludger Reffgen (BA) und aus Erkrath Bürgermeisterkandidat Bernhard Osterwind (BmU) haben sich in Gruiten, Erkrath und Hilden jeweils über die Vorsorge gegen Überschwemmungen ausgetauscht. Nach vier Jahren sind kaum nennenswerte Retentionsräume der Düssel im Oberlauf von Erkrath geschaffen. Osterwind: „Umso bedauerlicher, dass wir durch einen Formfehler ein weiteres Jahr verloren haben. Zwei Millionen Euro waren für eine klimaresiliente Kanalnetzbewirtschaftung in Erkrath beantragt und kommen nun nicht. Wir sind auf die nächste Ausschreibungsrunde angewiesen.“ Peter Sohn, Ratsmitglied der BmU, fordert seit Jahren Verbesserungen am Regenrückhaltebecken 7 an der Fritz-Reuter-Straße. Hier wird nun über eine KI gesteuerte Lösung nachgedacht, bei welcher die KI, versorgt mit Wetterdaten, Sensorik im Kanal und im Becken eine dosierte Entlastung des Beckens rechtzeitig empfehlen kann, um Stauvolumen zu schaffen. Die BmU hält trotzdem an ihrer Forderung fest, dass die Erkrather Becken wie die Becken des BRW ihre Füllstände für die Bürger abrufbar online stellen. Wie modernes Kanalmanagement aussieht, macht gerade das bergische Städtedreieck mit dem hochvernetzten, KI-basierten Sensorfrühwarnsystem „Hochwassermeldesystem 4.0“vor. „BRW und Kreis Mettmann sollte die Arbeit beobachten und sich ggf. dem Projekt anschließen“, so Bernhard Osterwind.