Etwa zehn unentwegt aktive Mitglieder der Bürgerinitiative Hochwasser/Erkrath Nord, wie auch einige Kinder, haben sich vor dem Rathaus eingefunden, um mit Nachdruck auf das immer noch existierende Problem hinzuweisen.
Zum Thema Überflutungsschutz kamen viel Punkte zusammen. Die Flutkatastrophe durch ein Starkregenereignis war 2021. Seitdem war es in Sachen Flut überwiegend ruhig gewesen. „Aufgrund des rasant wechselnden Klimas sollte man auf der Hut sein und Vorsorgemaßnahmen ergreifen“, so Thomas Scheurer von der Bürgerinitiative. Scheurer wie auch seine Mitstreiter haben den Eindruck, dass sich seitens der Politik und Verwaltung zum diesem Thema nicht viel bewegt.
Laut Bürgerinitiative war seitens der Stadtverwaltung angedacht, auf dem Gelände der ‚Alten Gärtnerei‘ eine Retentionsfläche - also eine Überflutungsfläche - zu schaffen und es sollte geprüft werden, ob der Frauenhofer-Steinbruch im Neandertal als solche ebenfalls geeignet ist. Bisher liegen allerdings noch keine Ergebnisse vor. Thomas Scheurer erinnerte an eine Äußerung von Christoph Schultz 2023 in der Stadthalle, der in Bezug auf die Flutkatastrophe sagte: „Das wird es in Erkrath nicht mehr geben.“
In einem Gespräch mit Klaus Woite, auch Betroffener, dessen Keller im Jahr 2021 ganze 1,80 Meter und damit bis fast unter die Decke vollgelaufen war, betonte, dass die Versicherungen kulant und unbürokratisch bezahlt haben, dass es aber allen Betroffenen wichtiger wäre, wenn es keine Flutschäden mehr gibt. Auch Woite unterstützte die Ansichten der Bürgerinitiative in vollem Umfang.
Inzwischen waren auch Bürgermeister Christoph Schultz (CDU), Peter Knitsch (Grüne) und Marc Göckeritz (Grüne) an den Ort der Mahnwache erschienen. Göckeritz hatte für die Teilnehmer sogar Croissants im Gepäck, aber in der Diskussion kamen die Politiker mit den Mitgliedern der Mahnwache nicht in Einklang.
Christoph Schultz erläuterte: „Bei umfangreichen Projekten wie beispielsweise dieser Hochwasserschutzmaßnahme in Erkrath wird im Hintergrund - beispielsweise durch Grundlagenermittlung, Planungs- und Genehmigungsprozesse - intensiv gearbeitet, ohne dass die Fortschritte sofort ersichtlich sind.“ Außerdem besage die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Erkrath, dass Starkregenvorsorge und Hochwasserschutz im Klimaanpassungskonzept beachtet werden müssen. In der gemeinsamen Erarbeitung einer Nachhaltigkeitsstrategie von der Steuerungsgruppe wurden zunächst andere Schwerpunkte gesetzt.
Aktionstage und Angebote einer kostenlosen Starkregenberatung sollen Tipps und Informationen zur Starkregenvorsorge und zum Hochwasserschutz weitergeben. Dadurch sollen die Bürger befähigt und ermutigt werden, präventive Maßnahmen umzusetzen. Denn ein effektiver Schutz vor Starkregen und Hochwasser könne nur im Zusammenspiel von öffentlichem und privatem Engagement gelingen.
Erfreulich ist, dass die Stadt Erkrath die Bürgerinnen und Bürger weiterhin über aktuelle Entwicklungen und Fortschritte im Zuge des Hochwasserschutzes informieren wird.