War er bisher immer an traditionelles Theater gewohnt - also vorne die Bühne und davor der Zuschauerraum - so wurde er nun positiv anders überrascht. Bei dem Stück „Titanic“ verlagerte sich das Geschehen in den Gastraum des Wanderercafés „Op dem Kamp“. Es war erstaunlich, wie man mit wenigen Requisten das Café überzeugend in ein Dampfschiff samz Salon, Unterdeck und Reling verwandeln kann.
Franzi und Emil, dass seit Jahren eng befreundetes Schauspiel-Duo, teilt die Liebe zum Theater. In dem gezeigten Stück wurden ganze Sequenzen des Kinofilms „Titanic“ nachgespielt,- geträumt und erzählt. Die Aufgabe, die sich Franzi und Emil gestellt haben, war das Publikum in die Welt des tragisch-schönsten Liebespaares der Filmgeschichte zu entführen. Sie selbst haben sich noch nicht entschieden, wer in welche der Rollen schlüpfen soll. Die logische Folge ist, dass nicht nur die Schauspieler, sondern auch die Titanic auf eine Katastrophe zusteuert.
Die Schauspieler Franziska Ferrari und Emil Schwarz lieferten eine exzellente Show ab, bei der die Zuschauer von der ersten Minute in ihren Bann gezogen wurden. Vor allen Dingen erkannte man bei einem Rundumblick, dass sehr viele Emotionen geweckt wurde. Marion S. erzählte: „Bei einer Szene musste ich an den Film denken und hatte sogar ein Tränchen im Auge“. Das spricht für die Qualität der Schauspieler.
Am Ende gab es minutenlang Applaus bis hin zum Klatschmarsch. Das Stück und die Schauspieler bewiesen, dass wenn man die richtigen Knöpfe drückt und Schalter umlegt, ein Publikum begeistert werden kann.
Als Fazit kann gesagt werden, dass die Verantwortlichen der neanderland Biennale und das Kulturamt Erkrath die richtige Wahl getroffen haben. Auch die Musikgruppe, „The Huggee Swing Band“, ließ den Abend im Wanderercafés „Op dem Kamp“ beschwingt ausklingen.