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Verkehrssicherungsmaßnahme Thekhaus /Neanderkirche/Friedhof: Baumfällungen in den nächsten zwei Wochen

Verkehrssicherungsmaßnahme Thekhaus /Neanderkirche/Friedhof : Baumfällungen in den nächsten zwei Wochen

Voraussichtlich in den letzten beiden Februar-Wochen (KW 7 / 8) müssen zur Herstellung der Verkehrssicherheit an der Straße Thekhaus und im Bereich Neanderkirche/Friedhof auf der Waldfläche insgesamt 18 Bäume entnommen werden. Die Bäume sind allesamt abgestorben oder stark durch das Eschentriebsterben, Trockenheit und Fäulnis geschädigt, so dass die Standfestigkeit nicht mehr gegeben ist.

In den vergangenen Wochen und Monaten sind bereits Bäume aufgrund der Faulstellen gebrochen. Die Dringlichkeit der Maßnahme wird hierdurch verdeutlicht. Der Asphaltweg am Thekhauser Bach als auch der Fußweg Neanderkirche Richtung Thekhaus ist ein stark frequentierter Verbindungsweg zwischen Alt-Hochdahl und dem Neanderthal-Museum beziehungsweise Spielplatz. Fußgänger und Radfahrer werden gebeten auf die Fällarbeiten Rücksicht zu nehmen und kurzfristige Sperrungen während der Fällung zu respektieren.

Die betroffenen Waldstücke sind Teil des FFH-Gebietes Neanderthal und als Erlen-Eschen-Auenwald besonders geschützt. Die Maßnahme erfolgt daher in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde. Insbesondere auf Amphibien und die lebensraumtypische Bodenflora wird bei den Fällungen besondere Rücksicht genommen. Eine entsprechende naturschutzfachliche Expertise wird bei der Maßnahme berücksichtigt. Es ist nicht auszuschließen, dass es weitere Fällmaßnahmen schon im Herbst notwendig werden könnten.

Hintergrund Eschentriebsterben:

Das durch den Pilz „Falsches Weißes Stängelbecherchen“ (Hymenoscyphus fraxineus) verursachte Eschentriebsterben bedroht seit rund 2006 Eschenbestände in Mitteleuropa. Der ursprünglich aus Ostasien stammende Pilz führt zum Absterben von Blättern und Trieben. Zudem kommt es besonders in feuchten Lagen zu Fäulnis im unteren Stamm- und Wurzelbereich, wodurch die Standfestigkeit massiv abnimmt. Beide Phänomene sind im Neandertal zu beobachten. Viele Eschen scheinen hier eine kritische Schadschwelle erreicht zu haben. Eschen, die keine Verkehrsgefährdung darstellen, werden bei Fällmaßnahmen in der Regel im Wald belassen. Dadurch, so die Hoffnung, könnten sich Baumindividuen entwickeln, die gegen den Pilz resistent sind.

Einordnung in ein „neues Waldsterben“:

Während der menschengemachte Klimawandel spätestens seit dem Hitzesommer 2018 als Treiber eines neuen „Waldsterbens“ in der breiten Öffentlichkeit bekannt ist, ist die Ursache im Falle des Eschentriebsterbens die Einschleppung von gebietsfremden Organismen im Zuge des globalen Handels. Weitere Beispiele für diesen Zusammenhang sind das Ulmensterben sowie die Rußrindenerkrankung am Ahorn. Durch beide Aspekte, Klimawandel und neue Schadorganismen, steht der Wald massiv unter Druck.

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Die Entnahme der Eschen am Thekhaus und weiterer fünf Bäume im Bereich Neanderkirche/Friedhof ist höchst bedauerlich. Naturnaher Wald ist ein wichtiger Rückzugsraum für „die Natur“ gerade im Ballungsraum. Der bei der Maßnahme betroffene Eschen-Erlen-Auenwald ist als wertvoller Waldlebensraum durch EU-Recht besonders geschützt. Zudem ist der Wald in Stadtnähe auch für die Erholung der Menschen wichtig! So groß der Nutzen des Waldes gerade im Ballungsraum ist, so schwierig ist dort jedoch auch der Erhalt alter und/oder ökologisch wertvoller Bäume. Eine hohe Wegedichte macht hier immer wieder Verkehrssicherungsmaßnahmen notwendig. Alte und kranke Bäume - also oft die ökologisch besonders wertvollen – können daher entlang von Straßen, Bahnlinien, Wohnbebauung etc. ganz absehbar nicht bis zum natürlichen Verfall „Wald bleiben“.