Sylvia Löhrmann drückt die Schulbank

Alt-Erkrath · NRW's Bildungsministerin will es wissen. Im November war sie zu Besuch im Gymnasium am Neandertal.

Hans Gruttmann, Sylvia Löhrmann, Beate Gorgels, Manfred Krick (v.l.n.r.).

Foto: RG

(RG) Wer gute Bildungspolitik machen will, muss die Schulen in NRW kennen und verstehen. Sylvia Löhrmann besucht deshalb Schulen in NRW und macht sich vor Ort ein Bild von praktizierten Schul- und Lernkonzepten und innovativer Entwicklung.

Bei ihrem Besuch im GymNeander informierte sie sich über das im Sommer dieses Schuljahres eingeführte Lernzeitenkonzept. Darin arbeiten Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 9 in Stunden, die fest in den Stundenplan integriert sind, selbständig an Unterrichtsstoff, den sie ihren Lernplänen entnehmen können. Bei auftretenden Fragen oder Problemen können sie Lehrkräfte oder auch Mitschüler aus anderen Jahrgangsstufen ansprechen und um Hilfe bitten. Die so erarbeiteten Ergebnisse sind feste Bestandteile des regulären Unterrichts, der weiterhin im Klassen- und Kursverband stattfindet.

In der ersten Schulstunde hat sich Ministerin Löhrmann zusammen mit Mitarbeitern des Ministeriums und Elternvertretern ein Bild davon gemacht, wie das selbständige Arbeiten in den Lernzeiten aussieht und welche Formen das freie Lernen annehmen kann. Hans Gruttmann, Schulleiter des Gymnasiums, führte die Gruppe durch das Gebäude an der Heinrichstraße und die Politikerin schaute den Kindern und Jugendlichen einmal beim Lernen über die Schulter. Von Schülersprecher Christoph Ruhs wollte die Ministerin wissen, wie die Schülervertretung beteiligt wurde. Er berichtete ihr von einer durchgeführten Umfrage und führte aus "Vor allem der Wegfall des ungeliebten Vertretungsunterrichts wird positiv von den Befragten gesehen. Wenn ein Lehrer oder eine Lehrerin nicht da ist, können die Kinder einfach an ihren Lernplänen weiterarbeiten." Nicht für jeden Schüler ist das Lernzeitenkonzept neu.

Philippa kannte es schon aus ihrer Grundschulzeit und sagt "Praktisch ist, dass man einfach in den Lernplan schauen kann, wenn man krank war und so den versäumten Stoff gut nachholen kann." Schulpflegschaftsvertreter Dirk Berle betonte, dass die Eltern, die ihre Kinder am Gymnasium am Neandertal anmelden, sich bewusst für den Ganztagsbetrieb und das Lernzeitenkonzept entscheiden. Im Gegenzug haben sie in zahlreichen Gremien und Gesprächsrunden die Gelegenheit, ihre Fragen zu besprechen, Verbesserungsvorschläge zu machen oder Kritik loszuwerden.

Zum Ende ihres Besuchs äußerte sich Sylvia Löhrmann "Ich bin beeindruckt von der ausgereiften Umsetzung des Lernzeitenkonzepts im Gymnasium am Neandertal."

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