Ausstellung im Lokschuppen Hochdahl Eine Reise in die Vergangenheit

Hochdahl · Rund 80 Gäste kamen am vergangenen Sonntag zum Lokschuppen Hochdahl, um bei herrlichem Wetter die heimatgeschichtliche Ausstellung zu besuchen. Im Mittelpunkt standen dabei Exponate der früheren Schuhmacherwerkstatt in Trills.

 Sigrid Raffel, Tochter von Adolf Homberg, der zuletzt die Schuhmacherei in Trills führte. Noch mehr Fotos zur Ausstellung im Lokschuppen gibt es auf www.lokal-anzeiger-erkrath.de.

Sigrid Raffel, Tochter von Adolf Homberg, der zuletzt die Schuhmacherei in Trills führte. Noch mehr Fotos zur Ausstellung im Lokschuppen gibt es auf www.lokal-anzeiger-erkrath.de.

Foto: nic

(nic) Anwesend an diesem Tag war auch Sigrid Raffel, Tochter von Adolf Homberg, der die Schuhmacherei zuletzt führte. Gegründet wurde sie von Paul Piegeler, die nach dessen Tod von Johann Topp übernommen (bis 1970) und danach von dessen Schwiegersohn Adolf Homberg weitergeführt wurde. „Damals war die Schuhmacherei, ähnlich wie ein Frisörsalon, nicht nur ein Ort, wohin man seine Schuhe brachte, sondern auch ein Treffpunkt, um Neuigkeiten auszutauschen“, erinnert sich Sigrid Raffel. Mit dem in späteren Jahren nach und nach wachsenden Geschäft der Turnschuh-Industrie, konnten sich viele Schuhmachereien nicht mehr weiter halten und heute gibt es nur noch wenige Menschen, die dieses Handwerk noch verstehen. Die Schuhmacherei in Trills wurde am 31. Dezember 2004 endgültig geschlossen. Heimat-Historiker Herbert Bander rettete einige der Werkzeuge und Maschinen des Trillser Schusters und freute sich, diese nun einem breiten Publikum präsentieren zu können. So manch’ einer mochte sich beim Anblick der Ausstellungsstücke noch an den speziellen Geruch beim Betreten einer Schusterei erinnern. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten historische Karten, Luftbildaufnahmen vom Stadtgebiet und Pläne über die Neue Stadt Hochdahl. Gezeigt wurden unter anderem die Ur-Katasterkarten von 1830/31 und die Unterbacher Jagdkarte von 1641. Hinzu kamen Raritäten aus der heimatkundlichen Sammlung, darunter in Erkrath gefundene römische Münzen. Auch eine echte historische Lederhose war unter den Exponaten. Diese stammte von Herbert Bander persönlich und wurde damals in der Lederwarenfabrik an der Sedentaler Straße 7 gefertigt. Peter Feuser von den „Zackigen Neandertalern“ zeigte eine umfangreiche Ausstellung vergrößerter Ansichtskarten über „Die grünste Theke der Welt“, wohinter sich ehemalige oder aktuelle Lokale im Neander- und Düsselthal verbargen. Die nächste historische Heimatausstellung im Lokschuppen Hochdahl wird im nächsten Jahr stattfinden. Dann plant Herbert Bander Wissenswertes über die ehemals 23 Bauernhöfe in Hochdahl zu zeigen. „Keiner von diesen landwirtschaftlichen Betrieben existiert heute noch in Hochdahl. Allerdings stehen vereinzelt noch die Gebäude der damaligen Hofschaften, die natürlich heute anderweitig genutzt werden“, sagt Herbert Bander.

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