Ein Chor der Generationen

Alt-Erkrath · Mary-Ann Bergers Leidenschaft ist die Musik. Seit ihren frühen Kindheitstagen singt die heute 26Jährige in Chören. Angefangen vom Kinder-und Jugendchor in Düsseldorf Reisholz hat es die Sängerin vor mittlerweile elf Jahren zum Frauenchor Erkrath verschlagen.

 Der Frauenchor Erkrath — eine nette Truppe mitganz viel Leidenschaft zur Musik.

Der Frauenchor Erkrath — eine nette Truppe mitganz viel Leidenschaft zur Musik.

Foto: Nicole Gehring

(tb) "Dafür ist meine Chorleiterin Elisabeth Fleger verantwortlich, die sowohl den Jugendchor in Reisholz, als auch den Frauenchor Erkrath betreut. Ich habe gemeinsam mit weiteren Sängerinnen damals den Chor gewechselt", erinnert sich die heute ausgebildete Schauspielerin. Trotz beruflichen Veränderungen und einem Wegzug nach Aachen blieb Mary-Ann Berger ihrem Chor in Erkrath treu. "Ein Teil von diesem Chor zu sein bedeutet für mich, ein Teil einer ganzen Familie zu sein. Ich habe einen Großteil meiner Jugend mit diesem Chor verbracht und wenn wir gemeinsam singen, erhalte ich mir ein Stück Kindheit. Auch wenn ich es nicht mehr zeitlich zu allen Proben schaffe, nehme ich doch an allen Konzerten teil."

Mit ihren jungen Jahren ist die talentierte und motivierte Sängerin jedoch eine Minderheit im Frauenchor. "Dabei ist es etwas so besonderes, in dieser Gemeinschaft zu singen. Viele junge Menschen scheuen sich sicher vor der hauptsächlich klassischen Literatur, die wir singen. Dabei hat jede moderne Musikrichtung, wie etwa Hip Hop oder Rap, ihren Ursprung in der klassischen
Musik." Mit ihren schauspielerischen Fähigkeiten bereichert Mary-Ann Berger die Chordamen. Als Spielchor nimmt sich die Gemeinschaft immer wieder Passagen von Operetten an. So durfte die junge Nachwuchssängerin bereits Rollen wie die des bekanntesten Kindermädchens Mary Poppins spielen.

"Musik bestimmt mein Leben und dank meiner jahrelangen Chorerfahrung habe ich in meiner Schauspielausbildung von diesem Wissen profitieren können. Im Gegenzug nutzt mir meine schauspielerische Ausbildung heute bei Auftritten." Nervosität schwingt trotzdem vor jedem Gang auf die Bühne mit. "In einer Gemeinschaft lässt sich diese Aufregung allerdings leichter tragen."

Dass bei den aktuell 51 aktiven Sängerinnen des Chores nicht nur die gemeinsame Probe im Fokus steht, wird schnell deutlich. Zahlreiche Freundschaften haben sich innerhalb der Gruppe gebildet, Jahresaktivitäten
gehören zum festen Programm. "Wir haben schon Chorfahrten nach Kanada, Namibia und Brasilien gemacht", erklärt Monika Krüger. Die Vorsitzende des Frauenchors Erkrath kann sich ebenfalls kein schöneres Hobby vorstellen. "Schließlich macht es Spaß, gemeinsam zu singen. Singen befreit die Seele."

1997 gründete sich der Chor, der mit dem traditionellen Weihnachtskonzert in der Stadthalle seinen jährlichen Höhepunkt feiert. "Seit Jahrzehnten initiieren wir dieses Konzerterlebnis. Zudem fahren wir alle zwei Jahre im Austausch mit unserem französischen Partnerchor nach Cergy-Pontoise und singen dort vor Ort. Eine schöne Tradition." Über weiteren "jungen" Nachwuchs für die Chorreihen würde sich Monika Krüger freuen. "Es wäre schön, wenn wieder mehrere junge Damen zu uns stoßen würden und unseren Frauenchor bereichern."

Die Proben des Frauenchors Erkrath finden stets dienstags in der Zeit von 17.30 bis 19.15 Uhr im Joachim-Neander Haus an der Bavierstraße statt. Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen.

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