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Ein Verein, so wie ein Dach

Ein Verein, so wie ein Dach

Seit 60 Jahren gibt es den Bürger- und Heimatverein Unterbach. Am Wochenende wurde das Jubiläum gefeiert. Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers hatte hier seinen letzten offiziellen Amtsauftritt.

(nigo) Es ist ein Verein, der sich wie ein großes Dach über vielen kleinen Vereinen thront. "Wir bringen alle zusammen", sagt Toni Straeten, zweiter Vorsitzender des Bürger- und Heimatvereines Düsseldorf-Unterbach. Rund 20 Gruppierungen verbindet der Dachverein, jeder hat seine ganz eigenen Aufgaben und Angebote im Stadtteil. Ob Sport-, Kleingarten- oder Kaninchenzüchterverein — in Unterbach halten sie zusammen.

Seit 60 Jahren gibt es den Zusammenschluss nun, gestern feierten die Mitglieder das Jubiläum. Es war ein Festakt, der eine willkommene Gelegenheit bot, zurückzublicken auf eine bewegte Geschichte, die den Heimatverein mit seinem Stadtteil verbindet. Im Jahre 1954 kam den Gründervätern die Idee zur Gründung. "Damals haben sich hier viele Neubürger aus dem Osten angesiedelt, da war ein großer Vereins als Bindeglied genau das Richtige", erzählt Straeten. Bis sich der eigenständige Karnevalsausschuss bildete, war der Heimatverein zudem stets Ausrichter der Karnevalsumzüge. 1957 schlängelte sich der erste Lindwurm durch die kleinen Straßen des Stadtteils, das damals noch zu Erkrath gehörte. In den 70er Jahren kam es dann zur Kommunalen Neugliederung — und Unterbach zählte nun zu Düsseldorf.

"Wir haben damals dafür gekämpft, dass wir ein eigenes Prinzenpaar behalten können", so Straeten, der seit dieser Zeit Mitglied im Verein ist. Und der Kampf hatte Erfolg: Mit "I-A" begrüßen die Unterbacher seither in jedem Jahr ihr eigenes Prinzenpaar. Und auch beim Festakt am Wochenende wurde ein besonderer Gast begrüßt: Düsseldorfs Ex-Oberbürgermeister Dirk Elbers hatte in Unterbach seinen letzten Amtsauftritt. Seine Rede kam einem Abschied gleich: "Aus Unterbach komme ich und hier beende ich auch meine Karriere als Oberbürgermeister", sagte Elbers sichtlich gerührt. Mit Unterbach verbinde er viel: "Der Stadtteil liegt mir am Herzen", so Elbers.

Für die neueste Idee der Vereinsmitglieder werden derzeit noch Spenden benötigt. Relieftafeln sollen nach Vorstellung von Straeten in den Boden eingelassen werden. "Diese sollen an wichtige Persönlichkeiten aus unserem Stadtteil erinnern", so der zweite Vorsitzende. Die erste kann er sich am Breidenplatz vorstellen: Diese soll an Karl Knödel, einen bekannten Unterbacher Dichter und Liedermacher erinnern. 5000 Euro soll eine der Platten kosten — "wir hoffen auf Spenden, um das finanzieren zu können", so Straeten.