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Vom 9. bis 12. August feiert die St. Hubertus Schützenbruderschaft: Auf zum Unterbacher Schützenfest

Vom 9. bis 12. August feiert die St. Hubertus Schützenbruderschaft : Auf zum Unterbacher Schützenfest

Unterbach fiebert dem Highlight dieses Sommers entgegen: Das Schützenfest der St. Hubertus Schützenbruderschaft vom 9. bis 12. August in Unterbach.

Der Freitagabend startet um 18.30 Uhr mit dem traditionellem Flaggenhissen samt Platzkonzert und Fassanstich auf dem Festplatz. Ab 20 Uhr ist dann Party mit dem Disco-Duo aus Duisburg angesagt. Highlight am Samstag ist um 20 Uhr die „Zelt-Party“ mit Livemusik von „popcorn“ aus dem Rheinland. Weiter geht es mit dem Festumzug am Sonntag ab 15 Uhr durch Unterbach. Der Montag steht dann ganz im Zeichen des Königs- und Prinzenvogelschießen ab 16 Uhr. Ab 20 Uhr folgt der Krönungsball im Festzelt.

Das gesamte Programm entnehmen Sie unserem Infokasten. Kaum eine Gruppierung unserer Gesellschaft kann auf eine so lange Tradition zurückblicken, wie die historischen Schützenbruderschaften, deren urkundliche Erwähnung bereits zu Beginn des 12. Jahrhunderts belegt ist. Um gemeinsame Interessen durchzusetzen, um in Not und Krankheit Unterstützung zu finden, bilden Menschen Solidargemeinschaften. Was heute die Gewerkschaften, Kammern, staatlichen und privaten Sozial- und Lebensversicherungen sind, das waren im Mittelalter und den späteren Jahrhunderten die Gilden, Zünfte, Bruderschaften und Nachbarschaftsorganisationen.

Diese genossenschaftlichen Personenverbände dienten der Sicherung des Menschen im Leben und – anders als heute – nach dem Tod. Das Bedürfnis, sich über die eigene Familie bzw. Sippe hinaus zu gegenseitiger Unterstützung zu „verbrüdern“ war schon im frühen Mittelalter sehr gegenwärtig. An den wichtigen Zentralorten des Handels schlossen sich Kaufleute und Handwerker zu genossenschaftlichen Verbänden, dem sogenannten Gilden oder Zünften zusammen, um soziale Sicherheit und wirtschaftliche Vorteile zu erreichen.

Neben diesen Standesorganisationen, die in erster Linie weltlichen Zwecken dienten, entstanden sehr viele Bruderschaften (Fraternitäten), die sich mehr den geistlichen Aufgaben widmeten. Sie waren im allgemeinen an eine Kirche angegliedert und stellten sich unter den Schutz eines Heiligen. Sie fanden sich zusammen zum gemeinsamen Gebet, zur Ausübung karitativer Aufgaben, und vor allem zur Totenbetreuung und Seelenfürsorge. Der mittelalterliche Mensch in seiner Frömmigkeit sorgte sich sehr um sein Seelenheil, bzw. sein Fortleben nach dem Tode. In der von Katastrophen (der großen Pest) und Weltuntergangsängsten geprägten Zeit, erlebten diese Personenvereinigungen eine Blütezeit.

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Die Organisationsstruktur und das bruderschaftliche Leben all dieser Gemeinschaften, so verschieden sie auch waren, sind heute noch ähnlich. Festgelegte Statuten, die Ziele und Aufgaben definieren, ein Vorstand und regelmäßige Zusammenkünfte bildeten ihr Gerüst.Das rheinische Schützenwesen kann auf eine über 500-jährige Geschichte mit Höhen und Tiefen zurückblicken. So ist es eigentlich verwunderlich, dass es in Unterbach erst seit dem Jahre 1870 Schützenbrüder gab. Dass dieses nicht so ist, beweißt das mit über 180 erhaltenen Plaketten vorhandene Königssilber der St. Sebastianus Bruderschaft Erkrath 1484.

So ist eine Plakette aus dem Jahre 1666 vorhanden, die Johann Gerhard von Waldenburg zu Haus Unterbach stiftete. Die kirchlichen Bruderschaften waren immer mit einer Pfarrkirche verbunden, da die Unterbacher aber bis zum Jahre 1897 keine eigenständige Pfarrgemeinde hatten und kirchlich zu Erkrath gehörten, hatte Unterbach auch keine eigene Bruderschaft. Das Abhängigkeitsverhältnis der Unterbacher zur Erkrather Pfarrkirche sollte sich erst mit der Gründung eines Kirchbauvereins für den Ort Unterbach ändern. Hauptinitiatoren dieses Vereins waren der Rektor und Kaplan Conrad Esser und der Hauptlehrer Theodor Brors.

Nachdem im Jahre 1809 die vorhandene Kapelle, in der wenigstens ab und zu Gottesdienst abgehalten werden konnte, wegen Baufälligkeit abgerissen wurde, fand in Unterbach jahrelang kein Gottesdienst mehr statt, wodurch sich die religiösen und sittlichen Zustände, bedingt durch den weiten Kirchgang nach Erkrath, immer mehr verschlechterten.

Der Initiative von Brors und Esser verdankt auch die Bruderschaft ihr Entstehen.

(nic)