„Objekte im Garten“ Kunst, Herz und Engagement im Garten der Familie Jochum in Unterbach

Unterbach · Am letzten Wochenende verwandelte sich der Garten der Familie Jochum in Unterbach in einen lebendigen Kunstort. Bei strahlendem Sonnenschein konnten Besucher die vielfältigen Werke von vier talentierten Künstlerinnen bewundern, sich bei Kaffee, Kuchen und Kaltgetränken austauschen und die besondere Atmosphäre genießen.

Der Journalist Wim Dohrenbusch präsentierte im Garten der Familie Jochum Kunsthandwerk aus Kenia und machte gleichzeitig auf seine Initiative Apamoyo aufmerksam.

Foto: Gabi Gründker

Zudem bot der gemeinnützige Verein apamoyo Kunsthandwerk aus Kenia an, um Spenden für wichtige Projekte zur Ausbildungs- und Berufsförderung benachteiligter Jugendlicher zu sammeln.

Anina Caracas, Lydia Feucht, Mona Jochum und Judith Lenser präsentierten ihre Werke an verschiedenen Stellen im Garten. Die Besucher konnten die Kunstwerke in entspannter Atmosphäre betrachten, an schattigen Plätzen verweilen und mit den Künstlerinnen ins Gespräch kommen.

Lydia Feucht war mit Fair-Isle-Strickstücken aus ihrem Atelier im Wintergarten vertreten.

Foto: Gabi Gründker

Anina Caracas stellte ihre EVOL-Kollektion vor. Auf ihrer Homepage beschreibt sie: „EVOL sind Mikro-Raumschiffe, mit denen Sporen, Samen und Einzeller auf Exoplaneten transportiert werden, um dort neues Leben zu generieren. Bis zum Start ins Universum werden EVOL als intergalaktisches Schmuckstück am menschlichen Körper getragen.“ Ein Video zur Entstehung der Mikro-Raumschiffe konnte an ihrem Stand angeschaut werden, was die Besucher in die faszinierende Welt ihrer Kreationen eintauchen ließ.

Lydia Feucht war mit Fair-Isle-Strickstücken aus ihrem Atelier im Wintergarten vertreten. Diese werden aus der dünn gesponnenen Shetlandwolle gestrickt, die schnell anfilzt und so ein leichtes, aber warmes und winddichtes Kleidungsstück ergibt. Sie nutzte sogar das Ausstellungswochenende zum Stricken. Für persönliche Gespräche legte sie jedoch auch gerne eine kurze Pause ein.

Diplom Designerin Mona Jochum, die an diesem Wochenende auch Gastgeberin war, stellte ihre vielfältigen Keramikarbeiten vor. Diese wurden kunstvoll im Garten platziert und zogen viele Blicke auf sich.

Auch die Keramik-Designerin Judith Lenser aus Arnsberg war mit von der Partie. Ihre Stelen, veredelt mit hochwertigen Glasuren, fügten sich harmonisch in die Gartenlandschaft ein und unterstrichen die kreative Vielfalt des Events.

Das Herzensprojekt apamoyo – Engagement für eine bessere Zukunft

Apamoyo ist eine Initiative zur Förderung schulischer Bildung, Berufsausbildung und Existenzgründung in Afrika. Der Journalist Wim Dohrenbusch präsentierte im Garten der Familie Jochum Kunsthandwerk aus Kenia. Gleichzeitig erzählte er Interessierten von dem Projekt apamoyo. Seine Familie unterstützt ihn dabei. „Die Initiative ist vor knapp zehn Jahren entstanden, als ich auf dem Weg in den Ruhestand war.“, erzählt er. Er ist seit mehr als 30 Jahren in Afrika unterwegs und hat mit seiner Frau und zwei Kindern sechs Jahre lang gegenüber dem Kibagare-Slum gelebt.

Während seiner Tätigkeit als Leiter des Hörfunkstudios Nairobi war er täglich unmittelbar mit den Konflikten und Problemen vor Ort konfrontiert. So entstand die Idee, Jugendlichen ohne Perspektive beispielsweise eine handwerkliche Berufsausbildung zu ermöglichen, um ihre Familien ernähren zu können und vorhandenes Potenzial vor Ort zu erhalten.

Zunächst gelang es Familie Dohrenbusch durch die Tochter, die nach ihrem Studium nach Nairobi umsiedelte, fünf jungen Menschen eine Arbeit zu beschaffen. Es folgten Stipendienprogramme für Berufs-Colleges. Inzwischen gibt es sechs Träger mit denen man zusammenarbeitet und zum zehnjährigen Bestehen der Initiative im kommenden Jahr wird man die Marke von 100 Stipendien erreichen oder sogar übertreffen. Die Unterstützung der jungen Menschen reicht inzwischen weit über das Gebiet des Kibagare-Slums hinaus.

Inzwischen kann die Initiative sogar auf Fördergelder des Landes NRW zurückgreifen, die rund um die Coronazeit bewilligt wurden. „Ganz wichtig für uns ist die Planungssicherheit“, beendet Wim Dohrenbusch seinen spannenden Bericht und betont ausdrücklich, dass „so viel Geld auf dem Konto ist, dass alle die, die noch in der Ausbildung sind oder ein Stipendium haben, ihren Abschluss machen können. Es war für mich oberste Priorität vom ersten Tag an, dass wir keinen in so eine Situation entlassen müssen aus der sie kommen.“

Wenn auch Sie apamoyo unterstützen möchten, können Sie dies per Überweisung oder paypal tun. Alle Hinweise hierzu finden Sie unter www.apamoyo.com/spenden.

(Gabi Gründker)