Engagement in der eigenen Stadt Vom Arbeitsalltag ins Ehrenamt

Hochdahl · Die Ehrenamtsbörse Erkrath dient als Netzwerk zahlreicher Institutionen und Vereine, die auf der Suche nach ehrenamtlichen Kräften sind. Auch interessierte Ehrenamtler können sich an die Einrichtung wenden, um neue Orte der Entfaltung zu finden.

 Stephan Frank hat dank einem Ehrenamt den Übergang vom Arbeitsalltag in den Ruhestand gut gemeistert.

Stephan Frank hat dank einem Ehrenamt den Übergang vom Arbeitsalltag in den Ruhestand gut gemeistert.

Foto: tb

Natürlich funktioniert dieser Service nicht ohne Bürger, die sich ebenfalls ehrenamtlich für die Vermittlung solcher Personen einsetzen. Stephan Frank ist einer dieser engagierten Helfer vor Ort. Mit dem Eintritt in den Ruhestand im September 2018 hat sich der Erkrather für den Eintritt in ein aktives Ehrenamt entschieden. „Eigentlich bin ich selbst als Kunde zur Ehrenamtsbörse gegangen. Als diese aktuell selbst auf der Suche nach einem Ehrenamtler für eine Vermittlerstelle war, habe ich mich zu diesem Schritt entschieden.“ Bereut hat der 66jährige Rentner es seitdem nicht. Ein absoluter Stillstand nach dem aktiven Berufsleben kam ihn nicht in Frage.

„Ich sehe in einer ehrenamtlichen Tätigkeit gleich mehrere Vorteile. Das eigene Netzwerk erweitert sich, man lernt immer neue Menschen kennen. Zudem füllt mich diese Aufgabe aus, mein Alltag hat nach wie vor Struktur.“ Das Aufgabengebiet in der Ehrenamtsbörse ist für Stephan Frank umfangreich. Jeden Donnerstag sitzt der Pensionär in der Zeit von 10 bis 12 Uhr in den Räumlichkeiten des TSV Jugendzentrums im Bürgerhaus Hochdahl und führt Beratungsgespräche mit Interessierten. Ein Steckbrief, der die gewünschten Einsatzgebiete und Qualifikationen der Bewerber erfasst, wird der internen Kartei zugeführt. Ebenso gehören Besuche von Anbietern zum Tagesgeschäft des Seniors.

„Auch in diesem Fall gestalten wir Steckbriefe, die wir auf unserer Internetseite veröffentlichen.“ Der SKFM Erkrath sucht beispielsweise derzeit Familienpaten. Welche Anforderungen von Nöten sind, werden in dem Steckbrief genau erläutert. Auch der zeitliche Umfang ist eine wichtige Information. „Bei uns melden sich natürlich nicht nur Rentner. Auch Menschen, die noch mitten im Berufsleben stehen, nehmen ein Ehrenamt an.“

Mit dem Engagement bei der Ehrenamtsbörse Erkrath ist das Einsatzgebiet des rüstigen Erkrathers aber noch nicht erschöpft. Montags findet man Stephan Frank stets in Düsseldorf-Benrath. Dort engagiert er sich im Heimatarchiv des Stadtteils, betreut das Vereinsheft und schreibt Literaturkritiken. „Ich habe Germanistik und Literaturwissenschaften studiert und kann mein Wissen in dieser Form noch nützlich einbringen“, erklärt Frank seine Entscheidung, auch außerhalb Erkraths aktiv zu werden. Einen Tipp für künftige Rentner hat der Ehrenamtlich abschließend parat: „Man sollte sich rechtzeitig, schon vor Eintritt in den Ruhestand, um ein passendes Ehrenamt bemühen. Oft findet man nicht auf Anhieb eine geeignete Stelle. Sich nach dem Berufsleben weiter zu engagieren, war für mich zu 100 Prozent richtig und ich bin mir sicher, dass auch andere Bürger davon profitieren.“ Die Ehrenamtsbörse kann in diesen Fällen sicher weiterhelfen.

(tb)
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