Echte Urgesteine

Eine wichtige Säule in der Arbeit des Franziskushospizes in Trills sind die rund 130 engagierten Ehrenamtler. In zahlreichen Bereichen sind die Damen und Herren tätig. Im Fokus stehen die Wünsche, Sorgen und Anliegen der Patienten sowie deren Angehörige.

(tb) Ankommen und wohlfühlen ist die Devise des Hospizes. Diesen Leitsatz verfolgen auch Renate Lettini, Anne Lenze und Brigitte Böckförde. Die drei Damen sind Ehrenamtler der ersten Stunde, haben die Höhen und Tiefen des Hospizes am eigenen Leib mit erfahren. Was sie allerdings nie verloren haben, ist der Spaß an der Arbeit und das Miteinander zwischen dem Team, den Angehörigen und den Patienten. "Eigentlich bekommt man viel mehr zurück, als man von sich gibt", verrät Brigitte Böckförde ihre Intention. "Man lernt zahlreiche Menschen und deren Geschichten kennen und nicht selten wird es schnell sehr persönlich." Für die heutige Pensionärin zählt Hochdahl seit jeher zu dem Stadtteil, in dem geholfen und ehrenamtliches Engagement an den Tag gelegt wird.

"Das ist hier so üblich." Das Trauercafé ist das Domizil der Hochdahlerin. "Früher habe ich mehr gemacht, doch heute genügt mir die Arbeit dort." Für Renate Littini ist das Hospiz beinah ein zweites Zuhause. "Ich habe 22 Jahre hauptamtlich im Hospiz gearbeitet und war sogar schon vor der Eröffnung des Hospizes tätig. Früher haben wir ausschließlich ambulante Hospizarbeit angeboten, bis 1995 die Möglichkeit der stationären Betreuung zur Verfügung stand." Im Anschluss baute Lettini den kompletten Empfangsbereich aus. "Als ich vor zwei Jahren in Rente ging, habe ich die Arbeit ehrenamtlich weitergeführt und organisiere auch heute noch Informationsstände und weitere Veranstaltungen."

Mit Anne Lenze hat ein Stück Wohlfühloase Einzug in die Räume in Trills gehalten. Ihre Angebote gehen von Massagen, übers Haare waschen bis hin zu Entspannung für Körper und Seele. "Es tut den Menschen gut, wenn sie sich frisch und entspannt fühlen. Welche Frau, die einmal im Krankenhaus lag, weiß nicht wie toll das Gefühl von frischen Haaren ist." Die Hochdahlerin erinnert sich noch gut an die ehrenamtlichen Anfänge. "Wir haben damals mit einer Telefonkette gestartet und die Menschen Zuhause angerufen. Wir wollten wissen wie es ihnen geht, ob sie Hilfe benötigen oder etwas vorgefallen ist." Besonders die Nachbarschaft musste vom Konzept der Hospizarbeit überzeugt werden. "Anfänglich waren die Hochdahler dagegen. Gestorben werden sollte gefälligst wo anders. Heute ist das Franziskushospiz aus den Köpfen der Menschen jedoch nicht mehr weg zu denken. Wir sind eine echte Institution und darauf sind wir alle sehr stolz", sind sich die Damen einig.

Ein Wunsch der Ehrenamtlerinnen wäre es noch, weitere Menschen für die unterschiedlichsten Aufgaben zu gewinnen. "Man wird hier nicht ins kalte Wasser geschmissen. Zwei Seminare helfen dabei, die Arbeit zu verstehen und zu prüfen, ob dieses Ehrenamt auch wirklich für einen geschaffen ist", erklärt Brigitte Böckförde abschließend.