Erkrather Nachhaltigkeitsmesse Verwenden statt verschwenden

Erkrath · In jedem Semester setzt sich die Volkshochschule Erkrath andere Themenschwerpunkte. So wird aktuell das Thema „Nachhaltigkeit“ mit mehreren Vorträgen und Veranstaltungen thematisiert. Den Abschluss der informativen Themenreihe bildet am 22. Juni die Messe „Verwenden statt verschwenden“, die in der Zeit von 10 bis 14 Uhr im Bürgerhaus Hochdahl stattfinden wird.

 Wir haben nur diese eine Erde...schützen wir sie.

Wir haben nur diese eine Erde...schützen wir sie.

Foto: annca/pixabay.com

„1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel wandern pro Jahr in den Müll“, berichtete der Berater für Nachhaltigkeit Dr. Karl-Heinz Ott, bereits vor wenigen Wochen bei seinem Fachvortrag Lebensmittelverschwendung in der Stadtbücherei Hochdahl. Um diese Mengen an verschwendeten Lebensmittel zu verdeutlichen, lädt die Initiative Foodsharing ab 11.30 Uhr zur Schnibbelparty anlässlich der Abschlussmesse ein. „Die Initiative sammelt am Vortag Lebensmittel aus den umliegenden Lebensmittelmärkten, die sonst weggeworfen worden wären. Ziel ist es, eine Suppe, sowie einen Salat und ein Dessert zu schnibbeln, die hinterher gemeinsam gegessen werden“, erklärt Dr. Ursula Moldon. Die Leiterin der VHS würde sich über rege Beteiligung freuen.

Ebenso interessant dürften die Darstellungen der Organisation „FUgE“ (Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung) aus Hamm sein. Mit gleich 14 Rollups wird der Weg der Jeans vom Baumwollfeld bis zum Verkaufsregal bildlich dargestellt und mit erschreckenden Fakten verdeutlicht. Ebenso präsentieren die Organisationsmitglieder eine Posterreihe zum Thema „Alltäglicher Müll“. Das Thema „Müll“ wird auch von Helga Willmes- Sternberg, Abfallberaterin der Stadt Erkrath, näher erläutert. „Besucher können sich am Stand der Abfallberaterin unter anderem über alternative Verpackungsformen und die richtige Kompostierung informieren“, so Dr. Moldon erklärend. Helga Willmes- Sternberg hat zudem die Kreativregale in den beiden Stadtbüchereien initiiert. Was es mit den Regalen auf sich hat, die für bastelbegeisterte Bürger zur Verfügung stehen, erklärt die Verwaltungsmitarbeiterin ebenfalls gerne.

Wie Nachhaltigkeit im Bereich der „Elektronik“ funktioniert, verdeutlicht der Verein „Die Werkstatt e.V.“ mit seinem Repair Café. Defekte Toaster oder Haartrockner müssen nach Angaben der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder nicht direkt in die Tonne, sondern können mit einfachen Reparaturen wieder funktionieren.

Wie aus alt neu wird, wissen auch Anja Bley und Renate Ott. So können Besucher beispielsweise erfahren, wie aus altem Papier und anderen Bastelresten Grußkarten oder aus alten Jeans Handtaschen gefertigt werden. „Wir bieten auch Kurse an, die sich mit der Thematik auseinander setzen“, so Dr. Ursula Moldon weiter.

Dass Erkrath eine große Bandbreite an Einrichtungen und Vereinen vorweist, die sich mit nachhaltigen Alltagssituationen auseinander setzen, wird anhand der Liste der Akteure deutlich. Das Naturschutzzentrum Bruchhausen, aber auch die Erkrather Tafel und der Eine Welt Laden stellen an ihren Ständen die eigenen Konzepte näher vor.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat mit der Homepage www.zugutfuerdietonne.de eine Informationsplattform für Bundesbürger geschaffen, die sich der Thematik ebenfalls annimmt und auf der Messe vorgestellt wird. Ein Videobeitrag von Studenten wird auf der Abschlussmesse auch zur Verfügung stehen. Ebenso wie Verbraucherinformationen zur richtigen Lagerung von Lebensmitteln im Kühlschrank und die Aufklärung zu den Mysterien der Mindesthaltbarkeitsdaten.

Das Wassermuseum Mülheim stellt anhand einer Ausstellung den virtuellen Wasserverbrauch dar, das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie wiederum beschäftigt sich an seinem Präsentationsstand mit der Verschwendung von Lebensmitteln allein schon auf dem Weg vom Acker bis zum Verbraucher.

„Ab 10.30 Uhr werden sich die rund 15 anwesenden Akteure kurz vorstellen und ihre Intentionen zur Teilnahme an der Abschlussmesse erläutern“, so Dr. Ursula Moldon. „Danach hoffen wir, dass interessante und informative Gespräche geführt werden, um das Thema Nachhaltigkeit noch weiter zu fokussieren.“

(tb)
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