Unterstützt vom Kölner Spielezirkus war es eine intensive Woche voller Kreativität, Teamarbeit und großer Emotionen. Die Realisierung dieses ambitionierten Vorhabens wäre ohne die finanzielle Hilfe der beiden Fördervereine, der Eltern, sowie einer großen Spende eines Unternehmens in der Nachbarschaft nicht möglich gewesen. Doch nicht nur finanziell, sondern auch organisatorisch und logistisch war es eine große Herausforderung. Dass sich das gesamte Schulteam mit Herzblut einbrachte, zeigte sich in jedem Detail des Projekts.
Der Startschuss: Eine besondere Fortbildung
Den Auftakt bildete eine theaterpädagogische Fortbildung für Lehrkräfte und Eltern. Der Kölner Spielezirkus vermittelte ihnen das nötige Handwerkszeug, um die Kinder bestmöglich beim Schauspielern zu unterstützen. Während zu Beginn noch Zurückhaltung herrschte, löste sich die Anspannung schnell. Am Ende des Tages war das "Arbeits-Du" selbstverständlich und die Stimmung gelöst - eine wichtige Basis für die kommenden Tage.
Von der Idee zur Bühne: Die Probenphase
Am zweiten Tag durften die Kinder verschiedene Szenen ausprobieren, bevor sie sich für eine Rolle entschieden. An den folgenden zwei Tagen wurden dann die gewählten Szenen intensiv geprobt. Eltern und Lehrkräfte leiteten die Kinder an, unterstützt von den erfahrenen Fachkräften des Kölner Spielezirkus. In der frisch renovierten Turnhalle fand am Freitag die Generalprobe statt – ein entscheidender Moment, um das Zusammenspiel der acht verschiedenen Szenen zu perfektionieren.
Der große Tag: Drei Aufführungen voller Magie
Am Samstag war es endlich so weit: Die Aufführungen fanden in der Sporthalle des Gymnasiums Hochdahl an der Rankestraße statt. Jedes Kind stand mit seiner Wunschrolle auf der Bühne und verzauberte das Publikum. Eltern und Lehrkräfte halfen nicht nur bei der Vorbereitung, sondern auch beim Schminken. Begleitend gab es ein Buffet mit von Eltern gespendeten Leckereien – eine gelungene Aktion der Fördervereine, um weitere Mittel für zukünftige Projekte zu sammeln.
Mehr als nur Theater: Lernen für das Leben
Das Theaterprojekt war weit mehr als nur ein künstlerisches Ereignis. Die Kinder konnten in dieser Woche viele wichtige soziale und emotionale Kompetenzen entwickeln, beispielsweise Selbstbewusstsein, vor Publikum aufzutreten, sich in eine Rolle einzufühlen und laut und deutlich zu sprechen, was die Persönlichkeit jedes Kindes stärkte. Auch Teamfähigkeit war gefragt, denn nur durch Zusammenarbeit konnten die Szenen gelingen – Kinder lernten, sich aufeinander zu verlassen und gemeinsam kreative Lösungen zu finden. Des Weiteren war Durchhaltevermögen wichtig, denn die mehrtägigen Proben erforderten Geduld, Konzentration und Ausdauer. Und schließlich stand auch die Schulung von Empathie auf dem besonderen Lehrplan, um in die Rollen der verschiedenen Charaktere einzutauchen oder Ronjas Konflikte nachzuempfinden, was die Kinder für verschiedene Perspektiven sensibilisierte.
Ein Projekt, das verbindet
Trotz der aktuell angespannten Personalsituation und der zwei Standorte bewies die Schule enormes Organisationstalent und Engagement. Die gesamte Schulgemeinschaft – Lehrkräfte, Schulleitung, Sekretärin, Hausmeister, Betreuende, OGS-Mitarbeitende und Eltern – zog an einem Strang, um den Kindern ein unvergessliches Erlebnis zu ermöglichen. Am Ende waren sich alle einig: Dieses Theaterprojekt war jeden Cent und jede Anstrengung wert. Es hat nicht nur ein wunderbares Stück auf die Bühne gebracht, sondern auch die Gemeinschaft der Schule nachhaltig gestärkt.
Eine starke Botschaft in bewegten Zeiten
„Ronja Räubertochter" erzählt nicht nur eine spannende Geschichte, sondern trägt auch eine wichtige Botschaft in sich: Wir alle sind unterschiedlich, aber gemeinsam sind wir stark. Auch die Regenbogenschule hat zwei Schulstandorte in Kempen und Unterfeldhaus – ähnlich den beiden Burgen im Theaterstück - aber die Projektwoche hat mal wieder eine wichtige Brücke über den Graben dazwischen gespannt. In einer Zeit, in der Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Kriege wieder lauter werden, ist es umso bedeutsamer, solche Werte ins Zentrum zu stellen. Die großartige Zusammenarbeit aller Beteiligten und die Tatsache, dass jedes Kind mit seinen individuellen Talenten und Fähigkeiten, die so bunt sind wie der Regenbogen, der der Schule den Namen gibt, einen wertvollen Beitrag leisten konnte, unterstreichen diese Botschaft eindrucksvoll. Es war ein lebendiges Beispiel dafür, wie Vielfalt zur Stärke werden kann.