Gegen den Leerstand SPD Erkrath setzt sich für mehr Wohnraum ein

Erkrath · Schon mit dem Projekt „Alte Feuerwache Hochdahl 3.0“ (wir berichteten) hat die Erkrather SPD eines der bundesweit drängendsten Probleme aufgegriffen: Sorge dafür zu tragen, dass Menschen ein bezahlbares und geeignetes Dach über dem Kopf haben.

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„Hier setzen wir erneut an“, sagen Ulrike Haase und Peter Urban (beide SPD Erkrath). „Der Neubau von Wohnungen ist allerdings aufwendig und oft werden dafür Flächen versiegelt, obwohl wir sie doch so dringend für den Klimaschutz brauchen. Unser Vorschlag ist daher, bestehende und ungenutzte Gebäude zu verwenden. Natürlich ist uns klar, dass diese Gebäude sich höchstwahrscheinlich nicht im Besitz der Stadt befinden und daher nicht so einfach verfügbar sind.“

Ulrike Haase (SDP Erkrath) vor dem besagten leerstehenden Gebäude an der Hauptstraße.

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Doch laut Haase und Urban, gibt es andere Städte, die es uns vormachen, uninteressierte, abgetauchte oder spekulierende Eigentümer davon zu überzeugen; entweder selbst tätig zu werden oder gemeinsam mit der Stadt nach Lösungen zu suchen. Als allerletzter Schritt sei zum Wohle der Allgemeinheit aber auch das Instrument der Enteignung möglich.

Sowohl das Land NRW als auch der Deutsche Städtetag haben Broschüren mit Handreichungen und rechtlichen Hinweisen veröffentlicht, um Kommunen in dieser komplexen Situation zur Seite zu stehen.

„Unser Ziel ist, dauerhaft leer stehende Immobilien, ob einerseits originäre Wohngebäude oder auch geeignete Sonderimmobilien in entsprechender Wohnlage sollen dem Wohnungsmarkt zugeführt werden. Ab vier Monaten Leerstand kann die Stadt bereits eingreifen.“

Betroffen sei buchstäblich jeder Stadtteil in Erkrath. „Sicherlich sind die Problemlagen mannigfaltig. Das Resultat ist jedoch jedes Mal: die Häuser werden dem Wohnungsmarkt in diesem Zustand nicht zur Verfügung stehen. Einige der Gebäude, die beim Rundgang durch die Stadt auffielen, stehen zum Teil Jahre, wenn nicht seit Jahrzehnten leer“, sagt Ulrike Haase.

Exemplarisch für viele Gebäude im Stadtgebiet, sei hier nur eine Immobilie erwähnt: Das Gebäude Hauptstraße 17, Ecke Thekhaus. Das Haus steht seit Jahrzehnten leer und ist zugenagelt. Es verfügt über ein großes Grundstück (hinter dem straßenseitigen Bretterzaun). „Mit etwas Fantasie kann man sich hier bis zu 20 Wohnungen vorstellen. Die Lage ist als gut angebundener Platz zum Leben vorzüglich geeignet.“

Die SPD wünscht sich, dass nach Vorbild anderer Städte, auch in NRW, die Fachleute der Stadt hier auf die Eigentümerinnen/Eigentümer der verschiedenen Problemimmobilien in der Stadt zugehen und Lösungen finden oder Unterstützung anbieten. „Wir können nicht akzeptieren, dass im Stadtgebiet einerseits Wohnungsmangel besteht und andrerseits zum Vandalismus einladender Verfall. Uns ist klar, dass hierfür ein langer Atem nötig ist. Jedoch wird nichts passieren, wenn wir gar nicht erst anfangen.“