Der Altersdurchschnitt der Erkrather SPD liegt nämlich bei 63 Jahren und somit ist es schön, dass sich mal junges Blut unter die Sozialdemokraten tummelt und politisch engagiert. „So haben wir nun einen gesunden Mix in unserer Altersstruktur.“ Auch die Frauenquote, die bei mehr als 40 Prozent bei den Kandidaten liegt, kann sich sehen lassen.
Am vergangenen Wochenende hatten die Parteimitglieder alle Hände voll zu tun, denn die klassischen Wahlplakate mussten im Stadtgebiet aufgehangen werden. „Ein Plakat wurde leider schon beschmiert“, sagt uns Toni Nezi. Aber das bleibt ja bekanntlich bei kaum einer Wahl aus. In den nächsten Tagen werden auch die Flyer der insgesamt 20 Wahlkreis-Kandidaten verteilt werden. Wer mit den Erkrather Sozialdemokraten einmal ins Gespräch kommen und gezielt seine Fragen stellen möchte, der hat bei den regelmäßig stattfinden Infoständen eine gute Gelegenheit dazu (siehe unten).
In den letzten Monaten hatte die Erkrather SPD unterschiedliche Ideen vorgestellt, die Erkrath noch attraktiver machen könnten (wir berichteten). Insgesamt waren dies vier Projekte.
Das erste Projekt „Hochdahl 3.0 - alte Feuerwache“ wurde bereits im Dezember vergangenen Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Idee dahinter ist, dass das nun inzwischen nicht mehr genutzte ehemalige Gelände der Feuerwache an der Schimmelbuschstraße für ein Wohnraum-Projekt genutzt werden könnte. „Hier könnten 200 bis 300 Wohneinheiten in modularer Holz-Bauweise entstehen“, sagt Toni Nezi. Das hätten unter anderem den Vorteil, dass die Herstellungskosten relativ niedrig gehalten werden. Außerdem sollen die Häuser mit einer Dachbegrünung und Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Einladend gestaltete Freiflächen sollen zum Verweilen animieren und den Bewohnern mehr Aufenthaltsqualität bieten.
Damals hieß es seitens der Stadtverwaltung auf den Vorschlag der SPD: „Aus Sicht der Verwaltung ist das Grundstück – zumindest zum jetzigen Stand – nicht für Wohnen oder Gewerbe verfügbar. Zunächst müsste der vorliegende Bebauungsplan entsprechend geändert werden, da diese Fläche derzeit für den Gemeinbedarf festgesetzt ist. Auch stehen den aktuell dort untergebrachten Verwaltungseinheiten (unter anderem Teile des Geschäftsbereichs der technischen Beigeordneten einschließlich des Bauhofs) aktuell keine anderweitigen, alternativen Unterbringungsmöglichkeiten in Aussicht. Auch wäre die angesprochene Fläche an der Schimmelbuschstraße in Hochdahl das einzige städtische Grundstück, an der verkehrsgünstig eine weitgehende Zentralisierung der Verwaltung perspektivisch umgesetzt werden könnte.“ Dennoch möchte die SPD diese Idee, genau wie alle anderen vorgestellten Projekte weiter verfolgen und in die entsprechenden Ausschüssen der Stadtverwaltung bringen.
Für den Europaplatz in Hochdahl hat die SPD Erkrath einen Plan, der eigentlich gar nicht so neu ist: Im Februar stellten sie ihre Idee vor, ein neues gastronomisches Angebot hier anzusiedeln. Hierfür gab es bereits 2002 einen Bauantrag des Bauunternehmers Bast-Bau, der dort ein Restaurant plante. Sogar ein potenzieller Pächter bekundete damals Interesse. Doch dann ging Bast-Bau in die Insolvenz und die Pläne verstauben seither in der Schublade. Für die SPD Erkrath Grund genug, die Idee wieder aufleben zu lassen. Unter dem Titel „Europaplatz 3.0“ präsentierte der Vorstand der SPD Erkrath im Februar eine Idee zur Umgestaltung der genannten Fläche. „Gerade in den späten Abendstunden entwickelt sich der Europaplatz für viele Menschen zu einer Ecke, die man lieber meidet und an manchen Sommertagen heizt sich der Platz derart auf, dass man sich hier nicht lang aufhalten kann“, sagt uns Ulrike Haase (Ortsvorsitzende der SPD Erkrath).
Oberhalb der Tiefgarage, also an der Nordseite des Europaplatzes, könnte nach den Vorstellungen der SPD ein graziler, eleganter Bau zur gastronomischen Nutzung entstehen. Dieser soll eine beschattete Außenterrasse von rund 100 Quadratmeter und ein Gründach haben. Der Innenraum fast circa 140 Quadratmeter und ist barrierefrei. Die so bisher offene Seite des Europaplatzes erhält dadurch eine adäquate Einfassung. „Der dort vorhandene Tiefgaragenausgang vor der Unterquerung zum Hochdahler Markt bleibt erhalten und wird im Rahmen des Projektes um eine Außentreppe zum Außenplatz ergänzt“, sagte damals Wolfgang Teiwes (Architekt und Beisitzer im SPD-Vorstand in Erkrath) beim Pressetermin.
„Sollten die Pläne umsetzbar sein, würden wir uns darüber hinaus wünschen, dass der Gastronomiebetrieb möglichst ganztägig geführt wird. Also vom Frühstückskaffee bis zum Feierabendgetränk. So schaffen wir ein soziales Leben auf dem Europaplatz, wo sich jeder wohl und sicher fühlt“, erklärt Ulrike Haase.
„Mehr Schatten und mehr sauberen Strom“ bedeutet das dritte Projekt der SPD Erkrath, welches unter dem Titel „Photovoltaik 3.0.“ im März vorgestellt wurde. Im Hochsommer verwandeln sich öffentliche Parkplätze an Bahnhöfen oder Supermärkten gerne mal zu unerträglichen Hitzefeldern, auf denen sich die Autos derart aufheizen, dass man sich den Saunabesuch sparen kann. Und hier kommt die Idee der SPD Erkraths ins Spiel: Sie schlägt vor, dass man solche Flächen, also städtische Parkplätze beispielsweise am Bürgerhaus Hochdahl, Park&Ride-Plätze vor unseren S-Bahnhöfen oder aber auch Parkdecks und Parkplätze vor Discountern dafür nutzt, um dort aufgeständerte Photovoltaik-Module zu installieren.
„Wir wollen also nicht auf der ‚grünen Wiese‘ PV-Anlagen aufstellen, die auf gewisse Art und Weise ins Ökosystem eingreifen, sondern wir möchten die Flächen, die wir bereits haben, dafür nutzen“, erklärt Peter Urban (Ratsmitglied/SPD). Dabei würde man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Module spenden Schatten beziehungsweise sind auch ein guter Regenschutz und sorgen für ökologisch sauberen Strom, der ins Stadtnetz einfließen könnte.
Last not least ging es bei der vierten Projekt-Vorstellung der Erkrather Sozialdemokraten ums Thema „Schwimmen“. Laut DLRG können bis zu 40 Prozent der Viertklässler nicht schwimmen. Lange Wartelisten für Anfänger-Schwimmkurse bei Vereinen machen die Sache nicht besser. Dazu kommen zu wenig freie Bahnen für den Schwimmunterricht in den öffentlichen Badeanstalten und gleichzeitig schwindet die Anzahl an Schwimmbädern in Deutschland.
Mobile Schwimmcontainer könnten die Lösung sein. Einen davon hat sich eine Delegation der SPD Erkrath in Rösrath einmal genauer angeschaut. Das noch bis Ende September 2025 vom Land NRW geförderte Projekt wurde zum Zeitpunkt der Pressekonferenz im Mai an verschiedenen Standorten, unter anderem in der genannten Stadt südöstlich von Köln im Rheinisch-Bergischen Kreis, durch den Kreissportbund Düren für Kitakinder und Schüler kostenlos angeboten.
Damals stand schon fest, dass - aufgrund der hohen Nachfrage - das Schwimmangebot auch über diesen Zeitpunkt hinaus geben wird; nur eben ohne Förderung durch das Land NRW. Die Kosten für einen solchen Container sind nicht unerheblich. Ein möglicher Kauf beläuft sich zwischen circa 500.000 und 700.000 Euro, plus monatlicher Betriebskosten zwischen circa 16.000 bis zu 19.000 Euro. Darin enthalten sind auch die Honorare für die Schwimmlehrer, die der Kreissportbund Düren auf Wunsch zur Verfügung stellen kann. Auch die Option, die Container über einen längeren Zeitraum anzumieten besteht. Hier belaufen sich die Kosten auf circa 18.000 bis 20.000 Euro pro Monat. „Ein neues Schwimmbad für Erkrath würde allerdings in den Millionenbereich gehen“, sagt Toni Nezi (SPD Erkrath).
Die SPD Erkrath schlägt vor, solch‘ einen Schwimmcontainer an Schulen oder in fußläufiger Entfernung aufzubauen. Genutzt werden könnten sie beispielsweise in den Morgenstunden von den Erkrather Schülern, mittags von der OGATA und abends von den Leistungsschwimmern, die ihr Krafttraining mittels der eingebauten Gegenstromanlage durchführen könnten.
Mehr Informationen zu den genannten Projekten gibt es bei uns online unter folgenden Links:
Die Infostände der SPD sind an folgenden Tagen an folgenden Orten zu finden:
Hochdahler Markt
donnerstags und samstags
9.30 bis 13 Uhr
Markttag in Alt-Erkrath (Bavierplatz)
freitags
9.30 bis 12 Uhr
Sandheider Markt (vor dem Mini-Supermarkt)
samstags
9.30 bis 12 Uhr
Einkaufszentrum an der Bergstraße
samstags
9.30 bis 12 Uhr
Neuhausplatz (vor Rewe-Supermarkt)
samstags
9.30 bis 12 Uhr
Weitere Informationen zur SPD Erkrath gibt es auch online auf www.erkrath-spd.de.