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„Lass uns eine Kugel stoßen“

„Lass uns eine Kugel stoßen“

Das Neandertalturnier des Erkrather Boulevereins (Cercle des Pétanqueurs Erkrath e.V.) hat echten Kultstatus. Im Vorjahr begingen die rund 70 Mitglieder das bereits 30. Turnier, welches sich auch im angrenzenden Umland großer Beliebtheit erfreut.

Weit über 250 Teilnehmer besiedeln jährlich am 1. Mai die Flächen rund um den Bouleplatz an der Gerberstraße.

(tb) Boule: Das ist ein Lebensgefühl. Dessen sind sich die Mitglieder sämtlicher Vereine sicher. "Das Spiel verbindet den Austausch mit dem sportlichen Wettkampfgeist. Zudem bleibt man in Bewegung und hält sich fit", ist sich Helmut Gerads sicher. Gleich mehrmals wöchentlich nutzt der erste Vorsitzende den zentral gelegenen Bouleplatz und befindet sich dort in bester Gesellschaft. "Eigentlich wird der Platz von morgens zehn Uhr bis in den Abend hinein bespielt. Ausnahmen bildet vielleicht der 24. Dezember", ist sich der Vorsitzende lachend sicher. Dabei ist es genau diese Atmosphäre, die den Sport mit den unscheinbar wirkenden Kugeln zu etwas ganz Besonderen macht.

"Boule spielt man nie alleine. Man findet immer Anschluss, kommt ins Gespräch und spielt mit ganz unterschiedlichen Menschen zusammen." Wirkt der Sport auf Außenstehende eher wie ein seniorengerechter Zeitvertreib, liegen die Tatsachen doch anders. Ganze Generationen nutzen die Gelegenheit, sich am geselligen Wettkampf zu beteiligen und gemeinsam die Kugeln stoßen zu lassen. Dass neben dem reinen Breitensport auch die Leistungsriege nicht zu kurz kommt, verrät ein Blick in die Vereinsanalen. Bis in die NRW-Liga hat es die erste Mannschaft des Vereins bereits gebracht. "Aktuell spielt unsere erste Mannschaft jedoch in der Regionalliga. Der Aufstieg wurde im vergangenen Jahr nur knapp verpasst", weiß Helmut Gerads.

Immer wieder lassen sich unter den treuen Mitgliedern echte Größen im Boulesport finden. So auch die Schülerin Jamie-Lee Busse, die erst im November vergangenen Jahres gemeinsam mit zwei Mitspielerinnen die Jugend-Landesmeisterschaften für sich gewinnen konnte. "Boule wird von den Jugendlichen sicher nicht als erster Sport favorisiert. Wir sprechen aber immer wieder junge Menschen an, sich an unseren Spielen zu beteiligen. Manchmal bleiben uns welche auf längere Sicht treu", freut sich der Vorsitzende. Das Angebot möglichst niederschwellig zu gestalten, ist für den Verein, der bereits 1985 gegründet wurde, oberstes Gebot. "Wir laden jeden Interessenten herzlich ein, sich einfach einmal einem Spiel anzuschließen. Es lässt sich beinah immer jemand auf dem Platz finden, der bereit ist, das Spiel zu erklären und sich Zeit für neue Mitglieder nimmt."

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Gerads hat übrigens die Liebe zum Boule in Südfrankreich für sich entdeckt. "Unter Platanen haben ältere Herren mit Baskenmützen gespielt. In der Ecke stand eine Flasche Wein, es wurde sich unterhalten und gemeinsam das Spiel zelebriert. Dieser Anblick hat mich so gefesselt, dass ich auch in Erkrath immer wieder stiller Beobachter des Sports wurde." Mit der Zeit wurde der Arbeitsalltag weniger und die sportliche Leidenschaft immer größer. "Heute bin ich glücklich über jeden Tag, den ich auf den Bouleplatz verbringen darf."

Imagefilme des Vereins lassen sich auf der Videoplattform youtube.de unter dem Suchbegriff "cdp erkrath" finden. Weitere Informationen über die Historie des Vereins sowie Angaben zu künftigen Turnieren unter www.cdp-erkrath.de.