„Gut Pfad“ bei den Royal Rangers

Hochdahl · Joel Metz ist ein Royal Ranger. Der 17jährige Schüler hat seit über zehn Jahren seine Freizeit den christlichen Pfadfindern der Gemeinde "Treffpunkt Leben" verschrieben. Warum er selbst am Samstagmorgen das frühe Aufstehen in Kauf nimmt, kann der Erkrather ganz einfach erklären: "Weil es Spaß macht!

 Ein echter Pfadfinder kennt sich aus in der Natur und weiß auch wie man einen Baumstamm zerlegt.

Ein echter Pfadfinder kennt sich aus in der Natur und weiß auch wie man einen Baumstamm zerlegt.

Foto: Nicole Gehring

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(tb) Spaß macht dem Schüler jedoch nicht nur das reine Pfadfinderleben, das gemeinschaftliche Miteinander steht für ihn im Vordergrund. "Wir bekommen Werte vermittelt, stellen uns selbst immer neuen Herausforderungen und werden in der Gruppe selbstbewusster." Seit drei Jahren ist Joel Metz nicht nur ein normales Mitglied, sondern selbst Jugendleiter. Zwei Gruppen von jeweils bis zu zehn Kinder betreut der Jugendliche. "Es ist zwar nicht immer einfach, sich gegen die Bande zu behaupten, die Herausforderung spornt mich jedoch an. Es ist schön, mit der Zeit eine richtige Einheit zu bilden und den Fortschritt der Kinder zu beobachten." So wie Joel Metz geht es über 25 weiteren Jugendleitern der Royal Rangers. Sich gemeinschaftlich um die Aufgaben der Pfandfinder zu kümmern, ist oberstes Gebot. "Wir sind stolz darauf, unseren Leiternachwuchs aus den eigenen Reihen zu bilden", erklärt Timo Pickhardt. "Nicht selten haben die Jugendlichen selbst als Starter bei uns angefangen."

Ab dem Eintritt ins Schulleben steht auch die Tür zur Pfadfinderwelt für die Kinder offen. Die Jüngsten werden in den Royal Ranger-Reihen "Starter" genannt. "In erster Linie möchten wir, dass die Kinder sich bewegen und die Möglichkeit haben, Natur und Tiere zu entdecken." In verstaubten Gruppenräumen sitzen und die Pflanzen in Büchern anschauen? Nicht bei den Royal Rangers. Bei Wind und Wetter treffen sich die Gruppen an ihrem Stammtreff an der Johannesberger Straße. Ein echtes Paradies für Nachwuchsforscher ist auf dem Gelände gegenüber des Tennisclubs entstanden. Erdofen, Kletterparcours, Hochbeet, Werkstatt, Bienenvölker und vieles mehr will entdeckt werden. "Die Kinder und Jugendlichen können sich nach Herzenslust entfalten und ausleben. Sie können überschüssige Energie verbrauchen und das Selbstbewusstsein stärken. Zudem wird das soziale Miteinander gefördert. Wir sind eine Gemeinschaft. Einzelspieler findet man bei uns eher selten", so Timo Pickhardt weiter.

Wer die Stufe des Starters hinter sich gelassen hat, wird ein Kundschafter. Ab dem Alter von neun Jahren darf man als Kundschafter bereits an regelmäßigen Camps teilnehmen. Sich in der freien Natur zurecht zu finden und die vorhandenen Gegebenheiten für das Überleben zu nutzen, ist eine spannende Herausforderung. "Die Camps sind die heimlichen Highlights für unsere Gruppen. Wir beladen für das einwöchige Hauptcamp im Sommer beispielsweise stets zwei LKWs und fahren auf verlassene Wiesengrundstücke. Dort bauen wir eine große Zeltlandschaft auf, in der wir die zahlreichen Gruppen unterbekommen."

Ab zwölf Jahren dürfen sich die Kinder ganz offiziell "Pfadfinder" nennen. In der dritten Altersstufe erlernen die Mädchen und Jungen immer mehr Eigenständigkeit und Verantwortung kennen. Ab 14 Jahren dürfen bereits erste Leiterfunktionen übernommen werden. "Pfadfinderisch werden in dieser Stufe zudem alle nötigen Techniken erlernt, um auch an selbstgeplanten und gruppeneigenen Ausflügen teilnehmen zu können", berichtet Timo Pickhardt weiter.

Wer die letzte Alterskategorie als Pfadranger erreicht hat, darf immer mehr Aufgaben übernehmen und die Treffen sowie die Camps selbst mitgestalten. Grundlegende Fragen zu Ethik, Verantwortung und Glauben werden von den Jugendlichen kontrovers diskutiert. Mit den Großfahrten ins Ausland eröffnet sich für die Jugendlichen zudem eine ganz neue Pfadfinderwelt.

Grundlegende Voraussetzungen um ein Royal Ranger zu werden, benötigt man übrigens nicht. "Bei uns ist jeder herzlich willkommen und wir schließen niemanden aus." Auch ist der christliche Glaube nicht unbedingt von Nöten. Wer gerne einmal Pfadfinderluft schnuppern möchte, darf zu den wöchentlichen Treffen des Stammes vorbeikommen. Diese finden für die jüngsten Rangers (sechs bis acht Jahre) jeweils samstags ab 10 Uhr statt. Die älteren Gruppen treffen sich hingegen freitags in der Zeit von 17 bis 19.15 Uhr. Näheres zu den Royal Rangers unter www.rr326.de.

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