Die St. Hubertus Schützenbruderschaft Unterbach 1870 hatte von Freitag bis Montag zum Schützenfest auf die Schützenwiese an der Gerresheimer Landstraße eingeladen. Neben dem Kirmesklassiker Auto-Scooter hatten die Platzmeister Peter Kuhlemann und Daniel Spilke für die Festwiese wieder einmal viele weitere Schausteller, Buden und Fahrgeschäfte gewinnen können. Das große Festzelt war nicht zu übersehen und bot zudem zahlreiche Veranstaltungen mit freiem Eintritt an.
Auftakt am Freitag: Kinder, Karussells und Kirmesfreude
Traditionell begann das Schützenfest am Freitag mit dem Abholen der Kindergarten- und Grundschulkinder am Wittenbruchplatz. Von hier aus zogen sie gemeinsam mit den Schützen und ihren Familien zur Schützenwiese. Die Kinder erhielten kostenlose Fahrchips für die Fahrgeschäfte. Im Anschluss wurde es dann ganz offiziell mit Flaggenhissen, Platzkonzert und Fassanstich auf dem Festplatz. „Flaggen und Fahnen symbolisieren immer ein Zugehörigkeitsgefühl. Und diese Symbole sind bei unserem Schützenfest nicht wegzudenken“, so Lars Schweden, erster Vorsitzender der St. Hubertus Schützenbruderschaft Unterbach 1870 e.V. bei der Eröffnungsrede. Im direkten Anschluss erfolgte der traditionelle Fassanstich durch den ersten stellvertretenden Bürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf Josef Hinkel.
Das Festprogramm an den Schützenfesttagen war wie gewohnt minutiös geplant. Es ging Schlag auf Schlag.
Gleich zu Beginn am Freitagabend war die Schützenwiese bei herrlichstem Wetter sehr, sehr gut besucht. Man kennt und trifft sich auf der Kirmes: Nachbarn, Klassenkameraden, Freunde und Familie. „Wir sehen uns manchmal das ganze Jahr nicht, aber hier auf der Kirmes, da treffen wir uns“, erzählt ein Gast gut gelaunt und bestellt direkt die nächste Runde Getränke. Um 20 Uhr startete dann zusätzlich noch die Disco-Party im Festzelt mit freiem Eintritt. Die Gäste im Zelt feierten ebenfalls ausgelassen und fröhlich.
Schützensamstag: Majestäten und Musik
Auch der Samstag war mit vielen Terminen belegt. Um 16.15 Uhr hieß es Antreten zum Abholen der Majestäten. In diesem Jahr mit Antonia Diering zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte mit einer Frau an der Spitze, die sich den Titel Schützenkönig beim Königsschießen im letzten Jahr gesichert hatte. Auf die Bezeichnung Schützenkönigin hatte sie bewusst verzichtet.
Um 18 Uhr ging es dann gemeinsam zur Kranzniederlegung zum Gedenken an alle Verstorbenen der Bruderschaft. Die Gedenkansprache wurde vom Bürgermeister der Stadt Erkrath, Christoph Schultz, gehalten. Im Anschluss besuchten die Schützen gemeinsam die heilige Messe in der katholischen Kirche St. Mariä Himmelfahrt.
Danach stand ab 19.30 Uhr die Zelt-Party mit Live Musik von Tim Kriete & Band im Mittelpunkt. Um 21.30 Uhr begeisterten die Dancing Donkeys mit ihrem Show Act die Zeltbesucher. Sie hatten viele Fans im Gepäck, die das ohnehin schon voll besetzte Zelt zusätzlich füllten. Die Zugabe-Rufe wollten gar nicht enden. Als dann noch die Party Brass-Band aus Düsseldorf „Die Hammer“ den Gästen einheizte gab es kein Halten mehr. „Mit Trompeten, Posaunen, Gitarre, Bass, Drums und einer geballten Ladung Energie garantieren wir beste Stimmung und ein Fest, das niemand so schnell vergisst“, versprechen sie auf ihrer Website und sie hielten an diesem Abend Wort. Das Zelt bebte buchstäblich und alle Gäste sangen und tanzten lautstark zu den Hits der Band. Der Überraschungsauftritt von Jule und Merle Schweden aus der Schützenjugend sorgte dann noch für große Emotionen. Die beiden Schwestern hatten das Lied „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen humorvoll und herzlich auf das Königspaar umgedichtet. Das Königspaar war sichtlich gerührt und die Gäste belohnten die Darbietung mit kräftigem Applaus. Bis weit nach Mitternacht wurde ausgelassen und fröhlich gefeiert.
Großer Festumzug am Sonntag
Der Sonntag startete früh morgens um 6 Uhr mit dem traditionellen Wecken der Schützen sowie der Förderer und Gönner. Um 10.30 Uhr spielte die Stadtkappelle Solingen e.V. 1871 beim musikalischen Frühschoppen im Festzelt auf. Auch hier fanden sich bereits wieder viele Schützen und interessierte Unterbacher ein.
Im Anschluss an den Frühschoppen stand dann gleich der Empfang der Ehrengäste auf dem Dorfplatz des Hotel DORMERO auf dem Programm. Es waren Vereinsvorstände, Majestäten aus dem Umland und Vertreter aus der Politik geladen. Besonders freuten sich die Gastgeber über den Besuch des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Düsseldorf, Dr. Stephan Keller, der es sich nicht nehmen ließ, der Veranstaltung persönlich beizuwohnen. Sein Kommen unterstrich die hohe Wertschätzung, die dem Fest und der Tradition in Unterbach entgegengebracht wird.
Nach dem Empfang zog der Festzug durch Unterbachs Straßen. Mehrere Musikkapellen, eine Kutsche, ein Planwagen sowie viele befreundete Vereine zogen an der Seite des Schützenkönigs durch Unterbach. Schützenkönig Antonia Diering hatte sich dazu entschlossen gemeinsam mit ihrem Prinzgemahl Andreas Diering zu Fuß zu laufen und auf die traditionelle Kutschfahrt zu verzichten. Ein weiteres Novum des Schützenfestes 2025.
Im Anschluss an den großen Festumzug stand die Parade auf dem Programm. Hier erwiesen die beteiligten Gruppen des Festumzuges dem Königspaar gemeinsam mit Jungschützenprinz Cassandra Rothe und Begleitung Kilian Memmesheimer sowie Schülerschützenprinz Oliver Bruckmann und Bambiniprinz Florian Schulze die Ehre. Zur besonderen Überraschung der Majestäten fand in diesem Jahr zudem wieder eine Serenade statt, an der alle beteiligten Musikkapellen teilnahmen – ein Moment voller Emotionen, der bei vielen Gästen für Gänsehaut sorgte. Auch die Fahnenparade und das eindrucksvolle Fahnenschwenken, das von Thomas Bruckmann meisterhaft vorgeführt wurde, setzten bewegende Akzente und bildeten unvergessliche Höhepunkte zum feierlichen Abschluss des Festumzuges.
Nachdem sich die Gäste mit Kaffee und Kuchen im Festzelt gestärkt hatten, begann um 17.30 Uhr das Vogelschießen für Vereine. Hier sicherte sich der SCU mit Thorsten Schild den Pokal der Unterbacher Vereine. Hans Meuter gewann den Pokal für den Karnevalsausschuss Unterbach 1957 e.V. Charlie Beuer traf im entscheidenden Moment für die Unterbacher Jonges. Bei den Schafschützen hatte Petra Jürgens das Glück, den entscheidenden Schuss abzugeben. Mike Abendroth sicherte dem Montagsclub den Pokal. Über den Joachim- Zech Wanderpokal durfte sich in diesem Jahr Sebastian Emde freuen.
Neue Majestäten und ein emotionaler Abschluss
Am Montag um 16 Uhr stand das Königs- und Prinzenvogelschießen an. Merle Schweden erschoss sich den Titel des Jungschützenprinzen. Um 19.13 Uhr gelang Lars Schweden dann der entscheidende Treffer und er stand als neuer Schützenkönig, gemeinsam mit seiner Ehefrau Sabine, fest. Damit steht die gesamte Familie Schweden im Königsjahr 2025/2026 an der Spitze der Schützenbruderschaft, denn auch Tochter Jule wird ihren Eltern mit ihrem Partner als Adjutant zur Seite stehen (wir berichteten).
Beim Krönungsball am Abend fand traditionell die Ehrung verdienter Mitglieder statt: So wurde Ehrenbrudermeister Herbert Bruckmann für seine beeindruckende 60-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielten Johannes Bremkens und Suitbert Junior in Anerkennung ihres langjährigen, tatkräftigen Einsatzes für die Belange der Schützenbruderschaft die Auszeichnung als Ehrenmitglieder.
Die Blaskapelle Christoph Gängel und das Tambour-Corps 1912 Düsseldorf-Oberbilk verlieh dem Abend mit dem Zapfenstreich einen feierlichen Rahmen. Mit dem Krönungsball endete ein ganz besonderes Unterbacher Schützenfest, in dem Antonia Diering Schützengeschichte schrieb.