Konzeptentwurf dank Bürgerbeteiligung

Hochdahl · Beinah 100 Gäste besuchten im April dieses Jahres die erste Bürgerversammlung für die Gestaltung des neuen Integrationskonzeptes. Zahlreiche Ideen, Anregungen und ein konstruktiver Austausch zu diversen Integrationsthemen fanden an dem Abend im Bürgerhaus Hochdahl statt.

 Bei der zweiten Bürgerversammlung für die Entwicklung des neuen Integrationskonzeptes durfte sich jeder interessierte Bürger einbringen.

Bei der zweiten Bürgerversammlung für die Entwicklung des neuen Integrationskonzeptes durfte sich jeder interessierte Bürger einbringen.

Foto: tb

(tb) Mit einer zweiten Bürgerbeteiligungsveranstaltung wollte die Verwaltung am vergangenen Mittwoch die angesprochenen Vorschläge konkretisieren und für den Konzeptentwurf in Form bringen.
"Der Dialog im Bereich Integration ist wichtig und wir dürfen nicht schweigen, wenn sich jemand positiv für Gewalt ausspricht", gibt Bürgermeister Christoph Schultz in seiner kurzen Eingangsrede zu bedenken und verwies damit auf die schrecklichen Szenerien in Chemnitz. Dass sich bei der zweiten Beteiligungsveranstaltung lediglich 30 Teilnehmer einfanden, fand Schultz schade. "Beteiligung an einem solchen Konzept ist ein wichtiges Zeichen", so der Bürgermeister. Mit der breit aufgestellten Bürgerbeteiligung ein gesamtes Konzept zu entwickeln, ist für Erkrath neu. "Ich gehe davon aus, dass es seine Zeit braucht, bis sich dieser Gedanke der breit aufgestellten Beteiligung etabliert hat", ist sich Maximilian Guder sicher.

Der Integrationsbeauftragte weihte die anwesenden Teilnehmer in anstehenden Prozessabläufe ein und bekam dabei tatkräftige Unterstützung von Kollegin Anna- Maria Weihrauch. In einzelnen Arbeitsgruppen sollten die Anwesenden sechs verschiedene Themenschwerpunkte wie etwa Freizeit, Beratung oder Arbeitsmarktintegration besprechen. "Wir wollen die Ergebnisse am liebsten wortgenau in den Konzeptentwurf übernehmen", so Guder erklärend. "Und uns mit Lösungsvorschlägen anstatt der Problemtrance beschäftigen."

Die Leitungen der Arbeitsgruppen wurden ebenfalls zu großen Teilen verwaltungsintern besetzt. So beschäftigte sich Stefan Freiberg, Fachbereichsleiter Soziales, mit dem Thema Netzwerk und AGs. In ersten Gesprächen kam der Wunsch nach einer Übersichtsliste von Familienpaten auf, die auf Grund von Datenschutzrichtlinien nicht realisiert werden kann. Bessere Nachrichten gab es in Bezug auf die Forderung von Sprachlotsen. Diese können zukünftig durch Gelder des Kreises finanziert werden. "Die Caritas vermittelt solche Sprachlotsen", verrät Freiberg, der zugleich den Vermerk aufnahm, dass eine unbürokratische Anmeldung für den Antrag auf Kostenbewilligung zur Verfügung stehen müsse. Im Nebenraum ging es vermehrt um das Thema "Wohnen". Erster Beigeordneter Ulrich Schwab- Bachmann nahm sich dem Thema Existenzbedürfnisse an und notierte auf Wunsch der Teilnehmer, dass dringend preiswerter Wohnraum geschaffen werden muss. Auch müssten Ängste und Vorbehalte bei Vermietern minimiert werden.

Dass Erkrath in Bezug auf das Freizeitangebot gut aufgestellt ist, dessen ist sich Sebastian Völlings Sachgebietsleiter Integration, sicher. "Einig waren sich die Teilnehmer jedoch in dem Punkt, dass diese Angebote besser beworben werden müssen und eine zentrale Auflistung umgesetzt werden sollte." Für den interkulturellen Berater Mohammed Assila ist der Gedankenaustausch in Form der Bürgerbeteiligung gelebte Demokratie. "Für eine realistische Bedarfsermittlung ist diese Veranstaltung sehr wichtig." Noch im Herbst dieses Jahres soll der Konzeptentwurf an den Integrationsrat übermittelt werden. Danach wird sich der Ausschuss für Soziales und Kultur mit dem Entwurf beschäftigen, bis er schlussendlich vom Rat bewilligt werden muss. "Wir hoffen, im Frühjahr des kommenden Jahres in die Umsetzungsphase zu starten", verrät Maximilian Guder, der in dem Integrationskonzept die Möglichkeit sieht, der ohnehin schon hervorragenden Integrationsarbeit in Erkrath einen Rahmen geben zu können.

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