Kunst aus der Sandheide Bilder, die ihre Geschichten erzählen

Hochdahl · Als „Künstlerin“ bezeichnet sich Konstanze Schättel ungerne. Dabei hat man genau diesen Begriff im Kopf, wenn man ihr Atelier am Sandheider Markt betritt.

 Konstanze Schättels Atelier gleicht einer Wohngemeinschaft aus den 70er Jahren und hat etwas von einer Reise in Alice Wunderland.

Konstanze Schättels Atelier gleicht einer Wohngemeinschaft aus den 70er Jahren und hat etwas von einer Reise in Alice Wunderland.

Foto: tb

Zahlreiche Bilder - mal bunt und schrill, dann wieder dunkel und melancholisch - lassen sich in den Räumen finden. „Daher bin ich auch der Meinung, dass der Begriff „Malerin“ besser zu mir passt“, gibt die Düsseldorferin unbeirrt wieder.

Seit gut zweieinhalb Jahren findet man Konstanze Schättel mit ihrem Atelier bereits im Herzen der Sandheide. „Ich habe mich spontan in dieses Fleckchen Erde verliebt und das Potenzial gesehen, dass in diesem Ort wohnt.“ Die „Betonwüste“ wertet die Labormanagerin mit zahlreichen Blumen und Dekorationsartikeln auf. Nur ihre Atelierräume wurden ihr irgendwann zu klein. „Deshalb bin ich kurzerhand ein Ladenlokal weitergezogen“, verrät Konstanze Schättel, die ihre Räume nun mit einer Wohngemeinschaft aus den 70er Jahren vergleicht. „Hier lebt die Hippie-Kultur!“

Seit Mai breitet sich die Malerin nun auf 90 Quadratmetern aus, hat einen eigenen Garagenvorplatz und allerhand Platz für Kreativität. „Eigentlich war es der Wunsch, endlich großformatige Bilder zu malen, der mich zu diesem Umzug bewogen hat. Als ich mitbekam, dass die Fahrschule, die diese Räume vorher belegte auszog, musste ich nicht lange überlegen.“

Freunde, Familie und Kollegen kamen in Scharen zu Einweihungsfeier, um persönlich einen Einblick in die neue Wirkungsstätte von Konstanze Schättel zu werfen. Und ein bisschen ist es in der Tat, als würde man bei Alice im Wunderland abtauchen. Es gibt kein Detail, an dem die Augen nicht verwundert hängenbleiben. Schließlich ist Kunst nicht nur reine Malerei auf Leinwand für Konstanze Schättel. Auch Perlenketten, Häkelbilder und andere Handwerkskunst zieren die beinah verwunschenen Atelierräume. Der Verkauf der Werke hat übrigens nicht oberste Priorität für die Schafferin. „Ganz im Gegenteil. Es ist mir sogar unangenehm, wenn mich Menschen nach dem Preis eines Bildes fragen. Ich weiß dann nie, was ich antworten soll. Natürlich sind die Bilder käuflich zu erwerben, aber in erster Linie male ich, um einen Ausgleich zum Arbeitsalltag zu bekommen.“

Beinah täglich nutzt Konstanze Schättel die Ruhe in ihrem Atelier. Ein Ort, an dem sie ihren Lebenstraum Wirklichkeit werden lässt. „Ich verarbeite in meinen Bildern ganz viele persönliche Momente. Das sieht man ihnen auch an. Meine Bilder erzählen Geschichten.“ Besonders deutlich wird immer wieder die Liebe zur Natur. Mal ziert eine übergroße Gottesanbeterin ein Werk, dann wiederum sind es Planeten, die den Fokus eines anderen Bildes ausmachen. Parallelen zu ihrem Hauptberuf lassen sich ebenfalls finden. „Für mich liegen Kunst und Forschung ganz nah beieinander. Auch das Forschen ist ein kreativer Prozess.“

Info:

(tb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort