Freie Fahrt in Erkrath-City?

Alt-Erkrath · Sie ist ein ewiger Diskussionsgrund: Die Bahnstraße. Seit Jahren wollen sowohl Eigentümer, als auch Einzelhändler etwas an dem Ladensterben in der Fußgängerzone ändern. Ein Antrag der Eigentümer könnte nun Abhilfe schaffen.

 Derzeit versperren Poller die Einfahrt in die Bahnstraße. Wird sich das vielleicht bald ändern?

Derzeit versperren Poller die Einfahrt in die Bahnstraße. Wird sich das vielleicht bald ändern?

Foto: tb

(tb) So wollen sie, dass die Bahnstraße zumindest probeweise als Einbahnstraße umfunktioniert wird. Die Idee zu dieser Änderung entstand bei zwei gemeinsamen Gesprächsterminen, die von Seiten der Wirtschaftsförderung initiiert wurden. "Wir haben in diesem Jahr gezielt die Eigentümer eingeladen, um über die Bahnstraße und deren Fortbestand zu diskutieren", erklärt Eva Harm, die Abteilungsleiterin der Wirtschaftsförderung. Mit einem Antrag an die Verwaltung, der im kommenden Planungsausschuss Thema sein wird, legen die Eigentümer ihre Idee dar. Die probeweise eingerichtete Einbahnstraßenregelung könnte demnach von der Kreuzstraße in Richtung Schlüterstraße verlaufen und zwar erstmal nur vormittags. Ob der Gedanke, die Einbahnstraße zeitlich zu begrenzen sinnvoll ist, bezweifelt Eva Harm. "Es könnte zu Verwirrungen bei den Autofahrern führen."

Baumscheiben, Bänke und Laternen könnte die reibungslose Durchfahrt erschweren. "Es müssen im Vorfeld klare Fakten geschaffen werden", ist sich Wolfgang Heß vom ansässigen Laden "Knopf und Stoff" sicher. Der Einzelhändler begrüßt die Idee und hält auch eine zeitlich begrenzte Öffnung für sinnvoll. "Dann können beispielsweise ältere Menschen bis vor die Läden, Apotheken oder Arztpraxen gefahren werden. Im Nachmittagsbereich würde ich die Fußgängerzone belassen. In der Zeit nutzen überwiegend Familien die Straße." Auch über die angedachte Fahrtrichtung macht sich der Einzelhändler Gedanken. "Warum lässt man nicht sowohl von der Kreuz- als auch von der Schlüterstraße die Fahrzeuge in Richtung Gerberstraße fahren? So verhindert man den Durchgangverkehr." Stephan Karrasch, Augenoptikermeister und Inhaber von Eska Optik, sieht die Situation anders. "Die Fußgängerzone sollte auch eine bleiben", so die Aussage des Einzelhändlers. "Für mich ergibt es keinen Sinn, die Straße teilweise zu öffnen. Schon jetzt hält sich kaum jemand an die Regeln. Von Seiten der Gerberstraße wird die Bahnstraße trotzdem befahren. Das führt zu Chaos und kann von meinem Laden aus täglich beobachtet werden." Für Karrasch stellen Ausnahmen die Regel dar. "Ich wäre für Sonderregelungen, die ältere Menschen dazu berechtigen, zu Ärzten und Apotheken zu fahren."

Die Verwaltung äußerte sich bereits vor Jahren zu der Öffnung der Bahnstraße mit der Aussage, dass eine Durchfahrt zu enormen Belastung führen würde. Nicht zuletzt aus diesem Grund wurden erst kürzlich die defekten Polleranlagen für rund 100 000 Euro erneuert. Wie es auf der Bahnstraße weitergeht, muss nun die Politik im bevorstehenden Planungsausschuss entscheiden.

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