Charity-Flohmarkt in Düsseldorf Wir gestalten die Welt von morgen

Hochdahl · Julia Becker und Olivia Acar sind zwei junge Damen aus Erkrath mit einer Vision unserer Welt von morgen. Als Gründerinnen von „The new activist“ und „Loved before“ verbinden sie nun ihre individuellen Ziele in Form eines Charity-Flohmarktes an diesem Sonntag in Düsseldorf.

 Julia Becker (li.) von „The new activist“  und Olivia Acar von „Loved before“.

Julia Becker (li.) von „The new activist“  und Olivia Acar von „Loved before“.

Foto: nic

Die Welt von morgen - wie könnte sie aussehen? Menschen, die in Frieden zusammen leben, Ozeane, in denen sich mehr Fische tummeln als Plastikmüll, Jobs für alle, keine Armut, keine Kriege und genug Essen und frisches Wasser für die gesamte Weltbevölkerung. So oder so ähnlich könnte es auf unserem Planeten sein. Julia Becker möchte mit ihrem Unternehmen „The new activist“ die Welt von morgen selbst kreiieren oder zumindest einen Teil dazu beitragen. Im Laufe ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn hat sie sich ein riesiges Netzwerk aufgebaut, wovon sie nun bei „The new activist“ profitiert.

Was ist ihre Aufgabe? Kurz umschrieben: Sie unterstützt gemeinsam mit Co-Gründer Oscar Correa und freien Mitarbeitern NGO’s (Non-Governmental Organisation) und andere Institutionen beziehungsweise Projektgruppen, die sich beispielsweise für den Klima- oder Umweltschutz einsetzen und hilft ihnen dabei, sich untereinander zu vernetzen und damit Synergieeffekte zu bilden. Auch bei der Sammlung von Geldern, beispielsweise in Form von Spendenaktionen, steht sie mit Rat und Tat zur Seite.

Auf plastic.thenewactivist.org kann man beispielsweise seinen Plastikkonsum mittels eines bestimmten Geldbeitrages quasi neutralisieren. „Diese Gelder gehen dann an Projekte in den Bereichen des Re- und Upcyclings oder Clean up-Maßnahmen“, erklärt sie uns. 20 Prozent des eingenommenen Geldes geht für die organisatorische Arbeit an ihr Unternehmen.

Olivia Acar ist Gründerin von „loved before“ - ein Start up, das sich vor rund 1,5 Jahren gegründet hat (www.lovedbefore.de)  Der Hintergrund hier: Weltweit wird tonnenweise, Tag für Tag, Kleidung produziert. Zu großen Teilen unter menschenunwürdigen Bedingungen in so genannten Billiglohn-Ländern und zu Lasten der Umwelt und des Klimas. „Deshalb habe ich 2019 meinen ersten Charity-Flohmarkt für Second Hand-Kleidung in Düsseldorf organisiert“, sagt Olivia Acar. Damals kamen 2000 Euro für den guten Zweck zusammen, allerdings blieben auch viele Kleidungsstücke auf den Verkaufstischen liegen. „Ich hatte dann versucht, die Kleidung an entsprechende örtliche Organisationen zu spenden, doch die hatten noch genug in ihren eigenen Regalen liegen.“ Was tun also? Die Geburtsstunde von „loved before“. Im eigenen Online-Shop kann man hochwertige Second Hand-Mode kaufen und dabei gleichzeitig Projekte im Kampf für den Schutz und die Rechte der Frau weltweit zu unterstützen. „75 Prozent unserer Einnahmen gehen an die entsprechenden Hilfsorganisationen.“

Die Charity-Flohmärkte finden natürlich auch noch weiterhin statt. So wie beispielsweise diesen Sonntag, 22. August, von 11 bis 21 Uhr, in der Hüttenstraße 63 (Hinterhof) in Düsseldorf. Diesmal werden die eingenommen Gelder für ein Projekt, dass von „The new activist“ unterstützt wird, eingesetzt. „Der Erlös geht an die ’Nakivale Flüchtlings-Siedlung’ in Uganda. Ein Projekt von Menschen für Menschen. Bewohner der Siedlung haben sich zusammengetan, um Gutes zu tun, sich dem Umweltschutz und der Bildung von Kindern und Erwachsenen anzunehmen, Drogenkonsum, Kriminalität und Depression vorzubeugen - und um Hoffnung und Perspektive zu schaffen“, erklärt Julia Becker.

Nakivale klingt nicht wie ein typisches Flüchtlingslager, weil es nämlich keins ist. Es hat eine Fläche von 184 Quadratkilometern und besteht aus drei ausgeprägten Marktzentren, die den jeweiligen Kern bilden. Es wurde in den 1950er Jahren eingerichtet, um den Strom von Flüchtlingen aus Ruanda während des Unabhängigkeitskrieges aufzunehmen. Im Laufe der Jahre folgten Flüchtlinge aus dem Südsudan, Somalia und dem Kongo. Die ugandischen Behörden teilen den Neuankömmlingen Neuland zu, dass sie selbst bewirtschaften können. Außerdem erhalten sie Baumaterial, um sich einfache Hütten zu errichten. Die Kinder können kostenlos die Grundschule besuchen und die Erwachsenen dürfen zwei Mal in der Woche arbeiten gehen. Mehr als 1,5 Millionen Flüchtlinge leben in Uganda. Sie werden hier nicht als Bürde, sondern als Chance angesehen.

(nic)
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