Jörg Schönenborn ist neuer Schirmherr Staffelstab-Übergabe im Franziskus-Hospiz

Hochdahl · Über zwei Jahrzehnte lang war die ehemalige Bundestagsabgeordnete und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Michaela Noll Schirmherrin des Franziskus-Hospizes in Hochdahl. Nun hat sie den Staffelstab an den Journalisten und WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn weitergereicht.

Michaela Noll (ehemalige Abgeordnete des Deutschen Bundestages) gibt ihren Staffelstab als Schirmherrin des Franziskus-Hospizes an WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn (re.) weiter. Wolfgang Soldin (Mitte), Vorsitzender des Franziskus Hospiz Vereins, hatte den ersten Kontakt zu Michaela Nolls Nachfolger geknüpft.

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Der fühlt sich geehrt, diese Aufgabe nun übernehmen zu dürfen, und spricht von der Hochdahler Einrichtung als einen Ort mit Strahlkraft und er hoffe, zukünftig auch ein Licht auf das hier Geschaffene werfen zu können, damit diese wertvolle Arbeit auch weiterhin wahrgenommen und unterstützt werde.

Zur Staffelstab-Übergabe beim Schirmherren-Wechsel im Franziskus-Hospiz kamen unter anderem Botschafter der Einrichtung, Vorstandsmitglieder des Hospiz-Vereins und Vertreter der Stadt: (v.li.) Wido Weyer (Geschäftsmann und Botschafter des Franziskus-Hospizes), Wolfgang Soldin (erster Vorsitzender des Franziskus Hospiz Vereins), der neue Schirmherr Jörg Schönenborn, Thorsten Schmitz (Kämmerer der Stadt Erkrath und Botschafter des Hospizes), Michaela Noll (ehemalige Schirmherrin), Bürgermeister Christoph Schultz und Silke Kirchmann (Leitung des Franziskus-Hospizes).

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Die Entstehung und das Wirken des Franziskus-Hospizes hat der in Hilden lebende TV-Moderator und Politikwissenschaftler, der unter anderem den ARD-Presseclub leitet, erlebt und stets verfolgt. „Doch ich muss gestehen, ich habe das Hospiz noch nie persönlich besucht. Anfängliche Berührungsängste mit Themen wie dem Sterben oder dem Tod haben sich bei meinem ersten Besuch im Sommer in diesem Jahr schnell verflüchtigt. Der Alltag in diesem Haus hat ein freundliches Gesicht“, so Jörg Schönenborn.

886 Menschen wurden im vergangenen Jahr im Hospiz, der Ambulanten Hospiz- und Palliativberatung und vom Kinder- und Jugendhospizdienst begleitet. 278 Trauernde wurden in diesem Zeitraum mit entsprechenden Angeboten unterstützt. 50 hauptamtliche Mitarbeiter und mehr als 120 Ehrenamtliche sind in der Einrichtung tätig.

Das Franziskus-Hospiz ist zwar ein Ort, an dem schwerstkranke Menschen ihre letzte Reise antreten, doch gelebt wird hier bis zum letzten Tag. Dabei arbeiten alle Mitarbeiter der unterschiedlichen Abteilungen Hand in Hand, ob ambulant, teilstationär oder stationär, um den Menschen die bestmögliche Unterstützung zu geben - einschließlich deren Angehörigen. Das Haus ist Ansprechpartner für die gesamte Region und verfügt über eine starke tragfähige Vernetzung mit entsprechenden Kooperationspartnern.

Die Gründungsgeschichte des Franziskus-Hospizes reicht bis ins Jahr 1988 zurück: In jenem Jahr fand sich eine Gruppe von Menschen aus der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde zusammen, die sich wünschten, mit Sterben und Tod natürlicher und weniger angstbesetzt umzugehen. Schwerstkranke Menschen, Angehörige und Nahestehende wollten sie in dieser Lebensphase nicht mehr allein lassen. Auch sollte Sterben und Tod in den Kirchengemeinden gegen den gesellschaftlichen Trend der Tabuisierung neu zum Thema werden. Kurz darauf gründeten 114 Gemeindemitglieder aus der Stadt den ökumenisch geprägten „Franziskus-Hospiz-Verein Hochdahl“, als dessen Vereinszweck die ideelle und finanzielle Unterstützung bei der Einrichtung eines Hospizes und die Förderung der ehrenamtlichen Mitarbeit im Vordergrund standen.

Der Bau eines Hospizzentrums in Trills konnte als Bundesmodellprojekt mit Förderung durch das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung zügig realisiert werden. Am 9. Mai 1995 wurde das Hospiz-Zentrum mit Ambulantem Hospiz, Tageshospiz und Stationärem Hospiz eröffnet. Die Integration aller Hospizdienste unter einem Dach war zur damaligen Zeit in dieser Form in der Bundesrepublik Deutschland einmalig.

Michaela Noll ist stolz, dass sie so viele Jahre lang das Franziskus-Hospiz in der Öffentlichkeit repräsentieren durfte und ebenso stolz ist sie auf ihren Nachfolger Jörn Schönenborn.

(nic)