Klassische Hochkultur

Hochdahl · Wenn man anspruchsvolle klassische Musik live hören möchte, führt einen der Weg in die größeren Städte - in unserer Region also nach Düsseldorf oder Köln. Aber sind Sie schon mal auf den Gedanken gekommen, dass das Gute sprichwörtlich ganz nahe liegt?

 Gabor Antalffy am Cembalo.

Gabor Antalffy am Cembalo.

Foto: nic

Wenn man anspruchsvolle klassische Musik live hören möchte, führt einen der Weg in die größeren Städte - in unserer Region also nach Düsseldorf oder Köln. Aber sind Sie schon mal auf den Gedanken gekommen, dass das Gute sprichwörtlich ganz nahe liegt?

(nic) Gabor Antalffy ist Vater und Hüter der Sandheider Meisterkonzerte. Mit dem Konzert Ende September hat er bereits 175 erstklassige Musikerlebnisse zusammen mit hochrangigen Künstlern nach Erkrath gebracht. Antalffy, heute 78 Jahre alt, wurde in Budapest geboren. 1956 verließ er Ungarn und studierte Klavier in Freiburg. Dort kam er auch erstmalig mit dem Cembalo in Berührung, dass ihn bis heute fasziniert und begleitet. "Ein Jahr später ging es für mich ins damalige West-Berlin und zur Aufnahme an die Hochschule der Künste", erinnert sich Gabor Antalffy. Er studierte dort in der Meisterklasse für Klavier bei Hans-Erich Riebensahm und das Dirigieren bei Richard Kraus.

Nach dem Studium folgte eine Karriere als Opernkapellmeister in Münster und Köln und als Hochschullehrer an der Robert-Schumann-Hochschule zu Düsseldorf. "Als ich 1980 nach Hochdahl zog, wollte ich für die hiesige Bevölkerung ein Angebot schaffen, gute klassische Musik als Hochkultur auch in einer kleineren Stadt anzubieten." Der damalige Pfarrer war von Antalffys Idee begeistert und bot ihm die Räumlichkeiten seiner Heilig-Geist-Kirche (erbaut in den Jahren 1969 bis 1971 von Gottfried Böhm) für ein erstes Konzert mit Flötistinnen an. Der Testballon stieg und die Premiere war ein voller Erfolg, der bis heute nicht abgerissen ist. "Dank meiner guten Kontakte zu vielen Solisten und Ensembles konnte ich bis heute die Meisterkonzerte aufrecht erhalten." Trotz finanziell eher geringen Mitteln: "1984 kam es fast zum Bruch, doch Dank der Gründung unseres Fördervereins konnten wir weiter machen." Gute Konzerte kosten Geld. Die Stadt Erkrath fördert die Sandheider Meisterkonzerte jährlich mit rund 500 bis 600 Euro. Ein verhältnismäßig kleiner Betrag für so ein niveauvolles Angebot. Aus den Beträgen des Förderkreises, den Eintrittsgeldern und dem kleinen Zuschuss der Stadt, muss Gabor Antalffy für vier Konzerte pro Jahr einen wahrlich wirtschaftlichen Balanceakt vollführen. "Zum Glück kommen mir auch die Künstler gelegentlich entgegen."

Das nächste Sandheider Meisterkonzert findet am 25. September um 17 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche statt. Es gibt einen Klavierabend mit Julia Golkhovaya aus St. Petersburg. Gespielt werden Schubert, Schumann und Bach. Der Vorverkauf startet ab dem 1. September im Reisebüro "Kleine Reisewelt, Hochdahler Markt. Kartenpreis: 15 Euro, ermäßigt 10 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort