Netzwerk gegen Einbruch

Hochdahl · Die Einbruchzahlen in Deutschland steigen jährlich. Allein 2015 waren rund zehn Prozent mehr Delikte zu verbuchen, als noch im Jahr zuvor. Auch in Erkrath haben die Bürger mit der immer größer werdenden Bedrohung durch Wohnungs-, Haus- und Autoeinbrüchen zu kämpfen.

 Wollen in Trills gegen die Einbrecher vorgehen (v.li.): Thomas Gerhard, Dr. med. Jens Owczarek, Claudia Birkheuer, Michael Koch und Bernd Kösters. Unter initiativkreis-einbruch-hochdahl@web.de können sich Anwohner aus Trills melden, um ein aktiver Teil der Nachbarschaftsinitiative zu werden.

Wollen in Trills gegen die Einbrecher vorgehen (v.li.): Thomas Gerhard, Dr. med. Jens Owczarek, Claudia Birkheuer, Michael Koch und Bernd Kösters. Unter initiativkreis-einbruch-hochdahl@web.de können sich Anwohner aus Trills melden, um ein aktiver Teil der Nachbarschaftsinitiative zu werden.

Foto: tb

(tb) "Gleich zweimal hintereinander ist mir innerhalb von vier Wochen mein Auto aufgebrochen worden. Direkt vor meiner Wohnungstür", entrüstet sich Michael Koch. "Bei meinem Nachbarn geschah derselbe Vorfall beinah zeitgleich." Nach erfolglosen Versuchen, die Täter durch die Polizei zu stellen, entschied sich der Trillser, das Geschehene nicht auf sich beruhen zu lassen. "Ich habe 60 Handzettel in der direkten Nachbarschaft verteilt und zu einem Treffen im Gasthaus Kemperdick Mitte Mai geladen." Rund 25 Anwohner des Trillser Berges sind der Einladung gefolgt und konnten von ähnlichen Vorfällen berichten. "Ich war ganz überrascht, wie vielen Menschen es genau so geht. Einbrüche sind mittlerweile scheinbar Gang und Gebe", erinnert sich Bernd Köster. Kurzerhand wurde bei dem Treffen der Initriativkreis "Einbruch Hochdahl" gegründet.

"Wir möchten die Nachbarn sensibilisieren, die Umgebung genauer wahrzunehmen", erklärt Thomas Gerhard. Der Anwohner ist vor einigen Jahren ebenfalls Opfer eines Einbruches geworden. "Es geht nicht nur um den sachlichen Schaden, auch die oft jahrelange psychische Belastung ist unerträglich", sind sich die Mitglieder sicher. Der Initiativkreis wird in Zukunft eine Kontaktstelle zwischen den Anwohnern darstellen. "Es wäre wünschenswert, wenn die Täter irgendwann mitbekämen, dass wir Trillser uns so etwas in Zukunft nicht mehr gefallen lassen. Ob es der unbeklebte Transporter ist, der langsam durch die Straßen fährt oder fremde Personen Hauseingänge auskundschaften - diese Aktionen werden beobachtet und notfalls auch fotografiert", erklären die Initiatoren das geplante Vorgehen. Von nächtlichen Wachgängen oder Bürgerwehren sieht der Initiativkreis allerdings ab.

"Es geht uns wirklich darum, dass wir alle in Trills aufmerksamer beobachten", so Koch. In Zukunft ist ein Präventivtreffen mit dem kriminalpolizeilichen Dienst geplant. "Wir erhoffen uns dadurch eine unabhängige Beratung, wie wir unsere Hauseingänge sicherheitstechnisch nachrüsten können", so Thomas Gerhard weiter. Auch sind weitere Treffen zur Förderung des Netzwerkes geplant.

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