Wieder ein Großfeuer in Erkrath Kindergarten wird Raub der Flammen

Hochdahl · Mit dem Einsatzstichwort "KiGa" und dem Zusatz "Brennt Kindergarten in voller Ausdehnung" wurden die hauptamtliche Wache sowie die Löschzüge Millrath und Trills gestern um 18.40 Erkrath Hochdahl alarmiert.

Wieder ein Großfeuer in Erkrath: Kindergarten wird Raub der Flammen
Foto: Capri23auto/Pixabay

Bereits auf der Anfahrt war eine starke Rauchentwicklung über dem Stadtteil Kempen sichtbar, so dass der Einsatzleiter bereits vor dem Eintreffen die Alarmstufe erhöhte und neben dem Löschzug Alt-Erkrath noch überörtliche Löschfahrzeuge aus Hilden und Mettmann sowie eine zusätzliche Drehleiter aus Hilden anforderte. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bestätigte sich die Einsatzmeldung. An der Vorderseite des Kindergartens schlugen bereits Flammen aus den Fenstern und dem Dachstuhl des eingeschossigen Gebäudes. Auf der Rückseite des Kindergartens konnte durch die Fensterscheiben erkannt werden, dass die Gruppenraume bereits vollständig verraucht waren. Aus dem gesamten Dachstuhl des rund 900 Quadratmeter großen Gebäudes drang dichter Brandrauch der in südöstlicher Richtung abzog und wegen der Wetterlage und nicht ausreichender Thermik des Brandes in Bodennähe blieb.

Aus diesem Grund veranlasste der Einsatzleiter die Auslösung der WarnApp NINA zur Warnung der Bevölkerung mit dem Inhalt die Türen und Fenster geschlossen zu halten. Zusätzlich wurden Einsatzkräfte nach dem Kreiskonzept Warnen und Messen von allen kreisangehörigen Feuerwehren alarmiert und die Bevölkerung in drei betroffenen Warnbezirken mit Lautsprecherfahrzeugen gewarnt. Zur Brandbekämpfung wurden in der Frühphase des Einsatzes 11 C-Rohre (je 100 L/Min), 2 B-Rohre (je 400l/Min) und ein 1 Wasserwerfer (1.200 L/Min) von der Drehleiter aus vorgenommen, da kurz nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte das gesamte Gebäude durchzündete.

Aufgrund der hohen sommerlichen Temperaturen erlitt ein Feuerwehrmann bei der Brandbekämpfung unter Atemschutz einen Schwächeanfall. Er wurde umgehend durch den vor Ort anwesenden Notarzt und die Besatzung des Rettungswagens versorgt und zum Krankenhaus transportiert. Nach ambulanter Behandlung konnte er dieses schon vor der Beendigung des Einsatzes wieder verlassen.

Um die Belastung der Einsatzkräfte aufgrund der Wetterlage gering zu halten, wurden diese im Verlaufe des Einsatzes mehrfach ausgetauscht, so dass Feuerwehreinheiten aus Langenfeld, Monheim am Rhein, Heiligenhaus, Velbert, Haan und Hilden zur Brandbekämpfung und insbesondere für die umfangreichen und aufwändigen Nachlöscharbeiten eingesetzt wurden. Die Feuerwehr Ratingen unterstützte mit Ihrer Führungskomponente zur Stabsarbeit, einem Schneidlöschsystem zur Brandbekämpfung in den Zwischenwänden sowie mit einer Drehleiter die in der Feuer- und Rettungswache Erkrath für Paralleleinsätze vorgehalten wurde. Ergänzt wurde die Drehleiter für den so genannten Grundschutz durch ein Löschfahrzeug der Feuerwehr Hilden.

Die Rauchausbreitung wurde durch einen Luftbeobachter der Feuerwehr aus einem Polizeihubschrauber kontrolliert. Aufgrund der Erkenntnisse, dass sich der Brandrauch des entwickelten Brandes ausreichend mit der Umgebungsluft durchmischte, wurde auf den Einsatz der Messkomponente verzichtet. Im Laufe des Einsatzes wurde eine Drohne der Feuerwehr Monheim eingesetzt um die Einsatzleitung mit Luftbildern zu unterstützen. Diese Maßnahme war notwendig, da die Brandbekämpfung in der Tiefe des Gebäudes nur von außen durchgeführt werden konnte. Ein Innenangriff war durch Einsturzgefahr nicht mehr möglich.

Das DRK Erkrath organisierte die Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken. Bürgermeister Schultz, die stellvertretende Bürgermeisterin Regina Wedding sowie der technische Beigeordnete, Fabian Schmidt, machten sich an der Einsatzstelle ein Bild der Lage und bedankten sich bei den Einsatzkräften. Die Nachlöscharbeiten dauerten noch bis nach 3 Uhr am Sonntag an.

Nachdem in der Frühphase mehr als 80 Einsatzkräfte im Einsatz waren, stieg die Zahl der Einsatzkräfte, die insgesamt von Feuerwehr und DRK am Einsatz beteiligt waren, auf mehr als 170 an. Die Feuerwehr Erkrath bedankt sich recht herzlich für die Unterstützung durch die angeforderten Kräfte.

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