Es ist nicht der erste tödliche Unfall mit einer Katze auf der Kattendahler Straße in Hochdahl und das Leid der betroffenen Tierbesitzer ist groß. Die an und für sich ruhige Straße, zwischen einem Wäldchen und einer Siedlung gelegen, ist inzwischen zu einer Rennstrecke verkommen. Sie ist nicht so stark befahren, führt schön geradeaus und kann demnächst auch über den ehemaligen „Feldweg“ vor Einmündung in die Haaner Straße, der dann ausgebaut ist „voll Stoff“ befahren werden. Testosterongesteuerte PS-Fuzzis werden sich darüber freuen. Hingegen, insbesondere die Katzenhalter in dieser Gegend leben in ständiger Sorge um ihre Lieblinge. Diese Sorge sollten auch Eltern um ihre Kinder haben. Eigentlich eine ideale Wohngegend, um Katzen ihrem Naturell nach leben zu lassen und ihnen Freigang zu gewähren, ist das „Archäologen Viertel“ oberhalb Kattendahl zu einem gefährlichen Revier geworden. Nur für Katzen? – ich denke nicht: An der angrenzenden Dörpfeldstraße liegt der Kindergarten mit dem schönen Namen ‚Kattendahl am Drachental‘. An der nicht weit entfernten Schmiedestraße ist der Ersatz für die Grundschule Sandheide. Am Rand des Wäldchens entlang geht es zum teilweise abgebrannten Schulzentrum mit der Carl-Fuhlrott-Hauptschule. Hier herrscht also auch reger ‚Wildwechsel‘ durch Kinder. Die Kinder des Viertels sausen mit ihren Spielzeugrollern die abschüssigen Straßen hinunter, ohne Bremsen, nur mit dem Fuß auf dem Hinterrad; man hofft immer wieder, sie kommen vor der Kattendahler Straße zum Halten. Sonst wird die Straße auch noch zum Jammertal für die Eltern unter den dortigen Anrainern. Ein kleiner Schritt könnte erst einmal Tempo 30 heißen, zu der es jüngst eine erneute Initiative gibt. Frühere Anfragen an Stadtrat beziehungsweise Bürgermeister liefen ins Leere: Es sei doch bisher nichts passiert. Nichts passiert? Autounfälle mit Katzen werden von der hiesigen Polizei weitgehend ignoriert, wenn der Autofahrer nicht geschädigt ist oder sich nicht meldet und deshalb kein Straftatbestand vorläge. Da können schon Dutzende Wildtiere und Katzen qualvoll verendet sein, sie tauchen in der Unfallstatistik nicht auf. Müssen wir erst auf einen Unfall mit dem ersten betroffenen Kind warten, bis – wenn überhaupt - dann erforderliche Maßnahmen getroffen werden? Die Sorgen der Eltern mit Kindern sollte mindestens so groß sein wie die Sorgen der Tierhalter.“
Dr. Norbert Banduhn, Erkrath
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