Ausstellung in der Stadtbücherei Hochdahl Wie französisch sind wir eigentlich?

Hochdahl · Eine Ausstellung des BGV Erkrath in der Stadtbücherei Hochdahl führt uns vom 30. Juli bis 31. August auf die Spuren Napoléons im Bergischen Land.

 Hans-Joachim Dietz, Karl-Heinz Kieckers, Klaus Hallen (in bergischer Uniform) und Manfred Jansen vom BGV Erkrath mit Anne Heimansberg-Schmidt (Leiterin der Stadtbücherei Erkrath, v.li.).

Hans-Joachim Dietz, Karl-Heinz Kieckers, Klaus Hallen (in bergischer Uniform) und Manfred Jansen vom BGV Erkrath mit Anne Heimansberg-Schmidt (Leiterin der Stadtbücherei Erkrath, v.li.).

Foto: RG

Wir reden oft darüber, dass zu viele Anglizismen in unseren Sprachgebrauch eingeflossen sind, aber kaum jemandem ist heute noch bewusst, wie viele von uns genutzte Worte Gallizismen sind. Beim Portemonnaie wissen wir es sofort. Wer hat sich nicht schon dabei erwischt, dass er erst noch einmal nachdenken musste, wie das französische Wort, das wir für Geldbörse nutzen, geschrieben wird. Aber die Liste der Gallizismen ist lang und nicht allen merkt man die französische Herkunft sofort an. Von A wie Adresse über B wie Balkon, F wie Fassade, I wie Illusion bis hin zu Z wie Zigarette nutzen wir sie fast täglich und zu einigen fällt uns nicht einmal ein Synonym ein.

Wie es war, als unsere Region Teil des Großherzogtums Berg wurde, als zuerst Napoléons Schwager Joachim Murat und dann Napoléon selbst das souveräne Großherzogtum regierten, zeigt die Ausstellung des BGV Erkrath. Biografien auf großen Plakaten stellen die Akteure und Zeitzeugen vor. Besucher erfahren vieles über Handel und Münzwesen dieser Zeit oder darüber wie Orte Geschichte machten. Ein Teil der Ausstellung widmet sich Europas Schlachtfeldern, ein anderer zeigt, welchen Einfluss die Epoche auf Freizeit und Unterhaltung hatte.

„Die Ausstellung bietet Kunst und Kitsch genauso wie Wissenswertes und Kurioses und Bücher, Bücher und nochmal Bücher“, verrät der erste Vorsitzende des Bergischen Geschichtsvereins Erkrath, Dr. Hans-Joachim Dietz. Einige Ausstellungsexponate haben in den letzten Wochen bereits in einem Schaufenster in der Schlüterstraße neugierig gemacht. Ab dem 30. Juli gibt es dann noch viel mehr zu unserer französischen Vergangenheit in der Stadtbücherei im Bürgerzentrum Hochdahl zu sehen. Von Uniformen und Miniatursoldaten hin zu Wappen und alten Landkarten bietet die Ausstellung einen Rückblick, der uns unsere französische Vergangenheit näherbringt.

Wie eng Menschen aus Erkrath mit den Franzosen verbunden waren, zeigt die Geschichte des Lehrers Gelderblom, die Hans-Joachim Dietz und Karl-Heinz Kieckers im neuesten Buch des Bergischen Geschichtsvereins zusammengetragen haben. „Gelderblom war zuerst glühender Verehrer von Napoléon. Er zog mit den französischen Truppen nach Russland, kämpfte erst mit ihnen und später gegen sie“, weiß Kieckers aus den Recherchen. Anlässlich des 250. Jahrestags der Geburt Napoléon Bonapartes gibt es im Rahmen der Ausstellung am 15. August um 19.15 Uhr einen begleitenden Vortrag, in dem auch das neueste Buch des BGV vorgestellt wird.

(RG)
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