Tanzen: Düsseldorfer Showtanzgruppe trainiert im Forum Sandheide Boogie Mafia tanzt in Hochdahl

Hochdahl · Im Forum Sandheide hat die Düsseldorfer Boogie Mafia eine neue Trainingslocation gefunden. Zweimal die Woche wird hier Boogie-Woogie getanzt.

Weit über die Grenzen Erkraths und Düsseldorfs hinaus kommen Boogie-Woogie-begeisterte Tänzerinnen und Tänzer jeden Alters zum Training der Boogie Mafia nach Hochdahl.

Foto: Nicole Marschall

Montags- und dienstagsabends geht im Forum Sandheide richtig die Post ab; dann schallen aus den Räumlichkeiten an der Hildener Straße Rock'n'Roll- und Blues-Klänge, die ins Ohr und Bein gehen. Seit rund einem Jahr trainiert hier die Düsseldorfer Boogie Mafia, die Showtanzgruppe der TSC Swing Dance Factory e.V., Boogie Woogie. Viele nehmen zum Tanzen auf die Musik der 50er Jahre weite Strecken auf sich: Manche Tänzerinnen und Tänzer kommen sogar aus Mönchengladbach, Wuppertal, Soest oder Bielefeld nach Hochdahl. Franco Forster, einer der Trainer aus Hochdahl und aktiv beim TSV Hochdahl tätig, hatte den Kontakt zum TSV hergestellt, dank dem die Boogie Mafia den Raum im Forum Sandheide als neuen Trainingsraum nutzen kann.

Denn aufgrund von Schimmelbefall war dem Verein sein altes Tanzstudio im Bunker in Düsseldorf-Rath gekündigt worden. „Spiegelwand, Lautsprecher und Musikanlage haben wir selbst mitgebracht und so den Gymnastikraum des TSV in einen Tanzsaal verwandelt“, erklärt Karlheinz Reuber, Trainer aus Düsseldorf-Angermund und Vorsitzender der TSC Swing Dance Factory.

Karlheinz (Kalle) Reuber (Bildmitte) trainiert die Showtanzgruppe Boogie Mafia, in der sowohl fortgeschrittene Beginner als auch Trainerpaare aus befreundeten Boogie-Woogie-Gruppen tanzen.

Foto: Nicole Marschall

Karlheinz Reuber (73) hat früher Rock'n'Roll getanzt, verletzungsbedingt die akrobatikreiche Tanzsportart aber aufgeben müssen. So ist er – wie auch einige andere Gründungsmitglieder der TSC Swing Dance Factory – zum Boogie-Woogie gekommen. „Meine Frau Uschi, die vergangenes Jahr verstorben ist, und ich haben aus Liebe zur Musik und motiviert durch verschiedene TV-Sendungen Anfang der 80er Jahre zusammen mit dem Boogie angefangen. Unsere Kenntnisse haben wir in den folgenden Jahren auf vielen Tanzseminaren bei den unterschiedlichsten internationalen Trainern erworben“, erzählt er.

Lindy Hop, Boogie Woogie, Blues, Balboa, West-Coast- und East-Coast-Swing, Charleston, Shag und Rock'n'Roll gehören alle zur Kategorie der Swingtänze und sind so zwar miteinander verbunden, weisen aber auch deutliche Unterschiede in Musik und Bewegung auf, erklärt der langjährige Trainer und Wertungsrichter: „Lindy Hop ist der älteste und gilt als der ursprüngliche Swingtanz (oft zu Big-Band-Musik), während Boogie Woogie eine Weiterentwicklung davon ist (mehr Blues und Musik der 50er) und Rock'n'Roll sich durch eine höhere Akrobatik und einen stärkeren Fokus auf die Musik selbst auszeichnet.“

1990 startete der Verein in Düsseldorf mit dem Boogie-Tanzen. Durch zahlreiche Auftrittsanfragen entstand dann aus den besten Tanzpaaren die Boogie Mafia als Showtanzgruppe. Heute trainiert in Hochdahl montags die „Intermediate Level“-Gruppe (Aufsteiger/Wiedereinsteiger) und dienstags die „Advanced Level“-Gruppe (Fortgeschrittene mit mehr als zwei Jahren regelmäßigem Boogie-Training). „Neue Tanzpaare, die montags mittanzen wollen, sollten ein wenig tänzerische Erfahrung in einem Swingtanz mitbringen, so Reuber: „Dann gibt es bei anfänglichem Fleiß keine Probleme“. Am 24. Oktober bietet er zudem über die VHS Düsseldorf einen Boogie-Woogie-Schnupperabend und anschließend – abhängig vom Interesse – einen Anfängerkurs in Düsseldorf-Unterrath an. Im Forum Sandheide besteht aktuell keine Möglichkeit, zusätzlich einen Anfängerkurs durchzuführen.

Insgesamt zählt die Boogie Mafia rund 30 Tanzpaare. Die meisten davon sind zwischen 35 und 60 Jahre alt, aber auch einige jüngere sind dabei und ein Paar über 80. „Das Alter spielt beim Boogie Woogie keine Rolle“, so Karlheinz Reuber, den hier alle „Kalle“ nennen. Boogie sei ein Tanz für „alle, die sich gerne zur Musik bewegen und die fetzige Musik der 50er Jahre mögen.“ Das trifft zum Beispiel auf Birgit Stolle (58) aus Wuppertal zu.

Sie ist 2020 zu Corona-Zeiten durch Zufall ans Boogie-Tanzen gekommen, hat beim Probetraining ihren Tanzpartner kennengelernt und tanzt seit ca. drei Jahren in der Boogie Mafia. „.Die Musik geht direkt in die Beine und es macht einfach wahnsinnig viel Spaß, sich dazu zu bewegen“, beschreibt sie, was die Faszination des Tanzes ausmacht, und ergänzt: „Außerdem ist die Boogie Mafia eine super nette Truppe.“ So verwundert es nicht, dass die „Mafiosi“ neben dem Tanztraining und Auftritten auch oft gemeinsame Aktivitäten wie Ausflüge, Radtouren, Wochenendseminare und natürlich Besuche von Tanzpartys planen.

Boogie-Woogie-Training und -Auftritte

Die Boogie Mafia trainiert montags (Aufsteiger-/Wiedereinsteiger-Gruppe) von 18 bis 20 Uhr und dienstags (Fortgeschrittene Gruppe) von 18.30 bis 21 Uhr im Forum Sandheide, Hildener Straße 28 (Eingang Nord). Neue Tänzerinnen und Tänzer mit ersten Swing-Tanz-Erfahrungen können gerne nach Kontaktaufnahme „mal reinschnuppern“. Die Showtanzgruppe kann auch für Auftritte gebucht werden. Kontakt und Infos: www.boogie-woogie-mafia.de

(nm)