Planetarium „Stellarium Erkrath“ mit neuem Halbjahresprogramm Echte Leckerbissen für Sternengucker

Hochdahl · Die Sternwarte Neanderhöhe Hochdahl e.V. startet auch im zweiten Halbjahr mit ihrem Programm wieder voll durch. Jede Menge spannende Vorträge, Specials und Workshops warten auf interessierte Sternengucker.

(v.li.) Dr. Matthias Kolb (Dozent), Magdalena Kapela (Dozentin) und Maximilian Mucha (1. Vorsitzender der Sternwarte Neanderhöhe Hochdahl) freuen sich auf das neue Halbjahresprogramm.

Foto: Timo Kremerius

Pünktlich zum Fahrplanwechsel der Rheinbahn und pünktlich zur Präsentation des neuen Halbjahresprogramms ist das Planetarium „Stellarium Erkrath“ nun noch besser mit dem Öffentlichen Nahverkehr zu finden - denn - die Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe der Hochdahler Einrichtung heißt ab sofort „Bürgerhaus/Planetarium“. Somit steht einem Besuch also nichts mehr im Wege.

Besonders ans Herz legen kann man mit guten Gewissen die Vollkuppel-Produktion im Stellarium Erkrath, die den Namen „Unsere himmlische Geschichte“ trägt. Hier begibt sich der Zuschauer auf die Reise unserer Zivilisationsgeschichte mit Blick auf unseren Himmel, mit dem wir uns schon seit Anbeginn beschäftigt haben. Davon zeugen megalithische Steinkreise ebenso wie die astronomischen Ursprünge der Wissenschaft im antiken Griechenland oder die technischen Verfahren der modernen Hochseenavigation. Zu sehen ist dieses einmalig schöne Erlebnis am 30. August, 20. September und 4. Oktober um jeweils 18 Uhr, am 22. Oktober um 16.30 Uhr und am 9. November um 18 Uhr.

Freunde der guten Musik wird es freuen und die, die es noch werden möchten, ebenso: Das Stellarium-Special „Pink Floyd - The Dark Side of the Moon“ bleibt uns noch ein wenig erhalten. Hier kombiniert das Planetarium diese einmalige Musik mit visuellen Effekten unter der Kuppel. Mit Hilfe moderner Technik werden atemberaubende Blicke auf das Sonnensystem und darüber hinaus mit „The Dark Side of the Moon“ in Surround-Sound kombiniert. Die nächsten Vorstellungen sind geplant am ab dem 29. August bis Ende November. Mehr dazu auf der Webseite www.snh.nrw.

Musikalische wird es auch am 8. November mit dem „Echosphere I“ - einem Live-Konzert im Planetarium. Mit dieser Veranstaltung beginnt eine neue Konzertreihe im Planetarium, die sich ganz der sphärischen Kraft elektronischer Musik widmet. Den Auftakt macht niemand Geringeres als Martin Stürtzer, einer der führenden Köpfe der deutschen Ambient-Szene. Seine Musik - zwischen Space Ambient, Dark Ambient und klassischer elektronischer Klangkunst - ist wie geschaffen für den besonderen Aufführungsort.

Ein besonderes Ereignis wirft bereits seine Schatten voraus: Am 7. September erwartet uns eine totale Mondfinsternis. Das Planetarium „Stellarium Erkrath“ lädt interessierte Erkrather ein, dieses Himmelsschauspiel gemeinsam zu erleben. Hier findet um 17 und um 18.30 Uhr eine jeweils einstündige, live moderierte Veranstaltung statt, in der der Mechanismus hinter dem Finsternis-Phänomenen erkundet wird. Am Abend gibt es dann die Möglichkeit, im Observatorium die Mondfinsternis gemeinsam zu beobachten.

Auch bei der kreisweiten Museumsnacht am 29. September nimmt das Planetarium teil. An diesem Abend öffnen über 30 Museen, Kunstvereine, naturkundliche Einrichtungen und private Sammlungen im gesamten Kreis Mettmann. Das Planetarium veranstaltet ab 18 Uhr jede halbe Stunde Kurzveranstaltungen. Die Letzte beginnt um 22.30 und der Eintritt ist an diesem Abend frei.

Kleine Besucher sollten sich neben den regelmäßig stattfindenen Kinder- und Familienveranstaltungen, den 6. Dezember rot im Kalender anmalen. Denn dann kommt der Nikolaus höchst persönlich ins Planetarium - inklusive kleiner Überraschung im Gepäck. Danach entdecken die jungen Gäste den Sternenhimmel und lernen etwas über die Sternenbilder und welche Planeten gerade zu sehen sind. Los geht es bereits um 16.30 Uhr.

Eine Premiere feiert die Lesung mit der Thriller-Autorin Anna Baron und dem Voice-Artist Volker Biock. Letzterer liest aus dem aktuellen Werk „Pain“ der Autorin und Anna Baron bettet die gelesenen Texte in Anekdoten aus ihrem Schriftstellerinnenleben ein. Tag des Geschehens ist der 15. November um 18.30 Uhr.

Übrigens: Für alle, die Silvester noch nichts vor haben: Wie wäre es mit einem Besuch im Planetarium? Unter dem Sternenzelt stimmen sich die Besucher auf den Jahreswechsel ein. In einer unterhaltsamen Live-Präsentation wird gemeinsam auf die astronomischen Highlights des Jahres zurückgeblickt und natürlich gibt es auch eine Vorausschau für das kommende Jahr. Wann? Am 31. Dezember um 17 und 19 Uhr.

Unter dem Titel „Zu Gast im Stellarium“ gibt es von Oktober bis Januar wieder spannende Vorträge. Den Anfang macht am 23. Oktober, 20 Uhr, Referent Cyrill Gap vom Max-Planck-Institut für Astronomie. Er spricht zum Thema „WASP-121b: Ein Planet, dessen ereignisreiche Jugend Spuren hinterließ“. Er beschäftigt sich mit sogenannten Exoplaneten und mit der Frage, ob das Sonnensystem, mit unserer Heimat Erde, ein außergewöhnliches Ergebnis der Planetenentstehung ist - was weitreichende Konsequenzen für die Häufigkeit von Leben, wie wir es kennen, im Universum hätte.

Am 27. November lautet der Titel „Euclid - unser kosmologisches Weitwinkelobjektiv im Weltall“ (Beginn: 20 Uhr). Das ist die Ursache für die beschleunigte Expansion des Universums? Gemeinhin wird eine sogenannte dunkle Energie angenommen. Allerdings kennen wir bis heute keine fundamentale physikalische Beschreibung dieser mysteriösen Substanz. Einzig kosmologische Beobachtungen scheinen in der Lage zu sein, uns einem Verständnis dieses Phänomens näher zu bringen. Genau diese Messungen sind das Ziel der ESA Euclid Satellitenmission, die am 1. Juli 2023 gestartet ist. Zwei Jahre nach dem Start von Euclid wird das aktuelle Wissen über diesen höchst spannenden Forschungsbereich zusammen gefasst in der Hoffnung, dass Euclid ab 2026 die Frage über das Wesen der dunklen Energie beantwortet oder aber das kosmologische Standardmodell über den Haufen wirft und uns etwas völlig Neues lehrt.

Der 11. Dezember widmet sich dem Thema „Gaia: Zehn Jahre hochgenaue Vermessung des Himmels“ (20 Uhr). Zu Gast ist

Prof. Dr. Stefan Jordan vom Astronomisches Rechen-Institut,

Universität Heidelberg. Der Vortrag stellt die Gaia-Mission, ihre Messverfahren und einige besonders spannende wissenschaftliche Erkenntnisse im Detail vor.

„Der Ursprung der Elemente – Einblicke in die nukleare Astrophysik“ heißt es am 15. Januar (20 Uhr). Dr. David Werner vom Institut für Kernphysik (Universität zu Köln) referiert zum Thema.

Wie entstehen die chemischen Elemente, aus denen Sterne, Planeten und auch wir selbst bestehen? Welche Elemente existieren bereits seit kurz nach dem Urknall und wie lassen sich die Fusionsprozesse leichter Atomkerne im Inneren von Sternen erforschen? Woher stammen schwerere Elemente wie Eisen, Gold oder Uran - und wie können Forschende auf der Erde Informationen über die komplexen Prozesse während einer Supernova gewinnen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der nuklearen Astrophysik, einem Forschungsfeld, das experimentelle Kernphysik, astronomische Beobachtungen und Computersimulationen miteinander verbindet. Im Vortrag werden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt und es wird gezeigt, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mithilfe präziser Messungen an Teilchenbeschleunigern Kernreaktionen und Zerfallsprozesse untersuchen können. Zum Abschluss gibt der Vortrag einen Ausblick auf die moderne Multi-Messenger-Astronomie - eine neuere Forschungsrichtung, die neben elektromagnetischen Wellen auch Neutrinos und Gravitationswellen nutzt und so ganz neue Perspektiven auf den Kosmos eröffnet.

Im Observatorium am Sternwartenweg sind unter anderem folgende Veranstaltungen ein echter Leckerbissen:

„Das Weltall mit Live-Streams und Apps entdecken“ unter der Leitung von Jörg-Michael Wichmann am 6. September, 18.30 Uhr. Außerdem die beiden Vorträge von Dr. Stefanie Pfleiderer am 19. September (Einführung in die Stringtheorie“ um 20 Uhr und am 7. November (Die Schleifenquantengravitation“ ebenfalls um 20 Uhr.

Noch mal spannend wird es unter anderem im Schulungszentrum an der Hildener Straße für Kinder ab neun Jahren: „Kannst du vergessen - wirst du aber nicht“ lautet der Titel eines Kurses zu Mnemotechnik. Die Leitung haben Georg Hohnhorst und Marco Müller am 23. August, 16 Uhr.

Neues Leben wurde dem „Computer Club - reloaded“ eingehaucht. Start ist am 30. August, 16.30 Uhr zusammen mit

Enrico Welke, Philipp Liermann und Yvan Raulin. Für Kinder ab zehn Jahren.

Das gesamte Programm der „Sternwarte Neanderhöhe Hochdahl e.V.“ liegt aktuell im Planetarium „Stellarium Erkrath“, Sedentaler Straße 105 und in weiteren städtischen Gebäuden aus. Außerdem kann man es online auf www.snh.nrw downloaden.

(nic)