Neues Projekt des Freundeskreis für Flüchtlinge Hier sind alle gleich

Hochdahl · Die Arbeit des Freundeskreises für Flüchtlinge ist ein großer und wichtiger Baustein bei der Betreuung und Beratung von geflüchteten Menschen, die derzeit in Erkrath leben. Mit Beginn des Ukraine-Krieges im Frühjahr diesen Jahres ist das Pensum der Haupt- und Ehrenamtlichen noch mal um ein Vielfaches gestiegen.

 (v.li.) Ewa Laczkowska, Dieter Thelen und Lyralyn Helling vom Freundeskreis für Flüchtlinge in Erkrath.

(v.li.) Ewa Laczkowska, Dieter Thelen und Lyralyn Helling vom Freundeskreis für Flüchtlinge in Erkrath.

Foto: nic

Seit Juni ist der Freundeskreis mit seinem Projekt „Wir halten zusammen - wir kommen gemeinsam an“, gefördert durch die UNO-Flüchtlingshilfe, am Start. Es soll nachhaltig die Solidarität und den Zusammenhalt in Erkrath fördern, um die Integration von allen Geflüchteten in Erkrath zu unterstützen. „Von allen Geflüchteten“ sind dabei die Schlüsselworte, denn: „Bei unserer Arbeit beobachten wir ein wachsendes Konfliktpotenzial, das durch den Doppelstandard bei der Behandlung der Flüchtlinge aus der Ukraine einerseits und der Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und anderen Ländern anderseits entsteht“, sagt uns Ewa Laczkowska, die hauptamtlich beim Freundeskreis für Flüchtlinge arbeitet.

„Die seit Jahren nicht gestillten Bedarfe der bereits in Deutschland ansässigen Flüchtlinge geraten in den Hintergrund. Neue Potenziale - sowohl im Ehrenamt als auch in den behördlichen Vorgängen - werden derzeit fast ausschließlich für die ukrainischen Flüchtlinge freigeschaltet.“ „Wir als Freundeskreis für Flüchtlinge möchten nun im Rahmen des Projektes ein klares Zeichen setzen, da alle Geflüchteten ein Teil unserer Gemeinschaft sind und deshalb alle gleich behandelt werden müssen“, sagt Ewa Laczkowska. Ein Fokus liegt hier ganz klar auf der Erweiterung der Beratung in der Flüchtlingsarbeit. Der zweite Baustein ist, dass die Geflüchteten aus den unterschiedlichen Nationen in einen Dialog treten, sich austauschen und vielleicht sogar auch unterstützen können.

„Wir möchten Begegnungsmöglichkeiten schaffen, in denen sie über ihre Fluchterfahrungen sprechen und als Gleichgesinnte erkennen können. Die neu angekommenen Flüchtlinge können dabei aus den Erfahrungen der bereits in Erkrath lebenden Flüchtlingen profitieren.“ Die Zahl der Beratungsgespräche steigt kontinuierlich an. Seit Anfang des Jahres bis heute waren es bereits 1043 an der Zahl. Die Anstellung neuer Mitarbeiter (wir berichteten), hat neue Kapazitäten bei den Ehrenamtlichen und den Vorstandsmitgliedern freigeschaltet. Dadurch können sie intensiver Öffentlichkeits- und Gleichstellungsarbeit leisten, was somit der dritte Baustein des Projektes ist. Hier geht es beispielsweise darum, auf die Ungleichbehandlung aufmerksam machen, sowohl bei den öffentlichen Stellen, als auch bei den Bürgern und den Geflüchteten, egal woher sie kommen.

Darüber hinaus wurden bereits verschiedene Veranstaltungen durchgeführt, wie beispielsweise einen Integrations-Workshop zur Deutschen Geschichte ab 1945, gemeinsames Laternenbasteln und die Teilnahme am kürzlich stattgefundenen „Lichterwald in der Sandheide“. Für das kommende Jahr sind weitere Events und gemeinsame Exkursionen für Flüchtlinge geplant. Eine Kick-off-Veranstaltung soll Ende Januar unter dem Titel „Krieg ist Krieg - egal wo er stattfindet - Hoffnung auf Wiederaufbau“ durchgeführt werden. Wer mehr über die Arbeit des Freundeskreises für Flüchtlinge erfahren oder aktiv in die Flüchtlingsarbeit einsteigen möchte, klickt einfach auf www.freundeskreis-fluechtlinge-erkrath.de.

(nic)
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