Foxy liebt Kinder...

...Frauen duldet sie und Männer zwickt sie" witzelt Rolf Niggemeyer. Vor rund zwei Jahren ist er auf den Fuchs gekommen.

(nic) Die 2,5-jährige Fehe und der 51-jährige Rolf Niggemeyer sind zusammen schon eine Erscheinung. Er in seiner Trachten-Lederhose und mit Hut zusammen mit der hübschen Fuchsdame auf dem Arm - so etwas sieht man nicht jeden Tag. Der Tierschützer, Sohn aus einer Jägersfamilie, aufgewachsen in Hochdahl, kam zum Fuchs wie die Jungfrau zum Kinde. Es war quasi Schicksal, könnte man sagen. "Foxy wurde damals mit gerade mal vier Monaten von einem Auto angefahren. Ihre Mutter war sofort tot, sie schwer verletzt", erzählt er.

Ein Jäger nahm sich damals ihrer an und wollte sie gesund pflegen. "Doch der Zahn wurde ihm schon ziemlich bald gezogen, denn die Tierärzte prophezeiten ihm, dass Foxy nie wieder in der Natur leben könne. Die Verletzungen seien so schlimm, dass Folgeschäden wie Arthrose blieben. Damit wäre sie eindeutig gehandicapt. Eine spätere Auswilderung unmöglich." Wildparks oder Zoos wollten das Tier aufgrund der hohen Pflegekosten und ihrem bleibendem Handicap ebenfalls nicht. Was blieb war nur noch die "Erlösung" in Form einer Patrone. Als der Tierschützer von dem Fall hörte, machte er sich umgehend bei Fachleuten schlau, ob und wie man einen Fuchs als quasi "Haustier" halten könne. Holte sich darüber hinaus die nötigen Genehmigungen der Ämter und des Amtsveterinärsarztes ein und rettete das Fuchsmädchen drei Stunden vor ihrer Erschießung.

"Das war wirklich eine knappe Kiste, aber es hat ja zum Glück alles geklappt." Bis ins Allgäu, denn von dort stammt Foxy, musste Rolf Niggemeyer fahren, um sie in seine Obhut zu nehmen. Mittlerweile läuft Foxy wie ein Hund an der Leine, lässt sich auf den Arm nehmen und streicheln und lebt mit Rolf Niggemeyer und seiner Frau im gemeinsamen Haus in Haan. "Dort habe ich ihr unter anderem auch beigebracht, wie man aufs Katzenklo geht und habe ihr im Wintergarten ein Gehege gebaut." Die anfängliche Skepsis, die viele haben, wenn sie das außergewöhnliche Paar zusammen sehen, verfliegt sehr schnell. Denn die Fehe fühlt sich augenscheinlich pudelwohl in der Obhut ihrer bärtigen Zweibeiners. Und noch etwas Gutes hat die tierische Freundschaft.

Regelmäßig besucht Rolf Niggemeyer Schulen und Kindergärten im Kreis Mettmann, ist zu Gast in TV-Talkshows und führt dabei Aufklärungsarbeit rund um das Thema "Füchse in Deutschland". Sogar auf Reisen begleitet Foxy ihn. "Wir sind immer zusammen. Als so genanntes Heimtier ist sie gechipt und hat alle nötigen Impfungen. Zum Fotoshooting für diesen Bericht ging es dann vor die Haustüre der Redaktion - in die Mettmanner Innenstadt. Keine zwei Meter können wir gehen, ohne dass uns jemand anspricht. Kinder wollen das ungewöhnliche Fellknäuel streicheln und Rolf Niggemann lässt sie mit seiner unnachahmlichen ruhigen Art gewähren.

Wer Rolf Niggemeyer und seine Foxy auch kennenlernen möchte (beispielsweise Schulen oder Kindergärten), kann ihn telefonisch unter 02129/59189 erreichen.