Eine neue Orgel für die Neanderkirche

Hochdahl · Es waren einst engagierte Menschen, die den Bau der Neanderkirche ermöglichten. Es sind engagierte Menschen, die nun eine neue Orgel ermöglichen möchten.

 Heike Wiegand und Ursula Lehnert (Vorstand Förderverein Kirchenmusik und Orgelbau) lauschen dem Orgelspiel von Christiane Morys und hoffen sie und Ben David Ungermann bald auf einer neuen Orgel spielen zu hören.

Heike Wiegand und Ursula Lehnert (Vorstand Förderverein Kirchenmusik und Orgelbau) lauschen dem Orgelspiel von Christiane Morys und hoffen sie und Ben David Ungermann bald auf einer neuen Orgel spielen zu hören.

Foto: RG

(RG) Die Neanderkirche hat eine ganz besondere Geschichte, dass es sie gibt, ist dem bürgerschaftlichen Engagement von Adolf Boeddinghaus und weiteren angesehen Bürgern des ehemaligen Hochdahls und den damit verbundenen Schenkungen und Spenden zu verdanken.

113 Jahre nach Fertigstellung hat die Neanderkirche nichts von ihrem Charme eingebüßt, einzig die kleine Orgel hat seit längerer Zeit ihre Schwächen, war nie ganz in der Lage die Kirche als Resonanzkörper auszufüllen. Sie ist einmanualig und hat nur sieben Register, von denen eins seit einiger Zeit wegen Missklängen schon nicht mehr genutzt wird. "Die meisten Kirchen haben zweimanualige Orgeln, große Kirchen sogar dreimanualige", erklärt uns Kirchenmusikerin Christiane Morys. Selbst kleinere Orgeln haben gewöhnlich 20 Register, große meist 100, erfahren wir weiter. Die kleine Orgel in der Neanderkirche hat auch keinen Schweller, mit dem der Organist dynamisch die Lautstärke regulieren könnte. Bereits 2009 gründete sich deshalb um Kirchenmusiker Ben David Ungermann der Förderverein Kirchenmusik und Orgelbau. Neben der Förderung des kirchenmusikalischen Lebens stand die künftige Anschaffung einer neuen Orgel ganz oben auf der Prioritätenliste. Dafür wird eine Summe im unteren sechsstelligen Bereich benötigt. Einen Grundstock für die Finanzierung stammt wiederum aus der Familie von Adolf Boeddinghaus, dessen Enkelin bis vor 10 Jahren in Hochdahl lebte. Nach ihrem Tod vererbte sie der Kirche ihren Besitz, diese Erbschaft soll der neuen Orgel zu Gute kommen.

"Seit Gründung haben wir auch im Verein schon einiges gesammelt. Wir erhalten regelmäßig Spenden. Viele wünschen sich an Geburtstagen oder Goldhochzeiten Spenden für die Orgel statt Geschenken", erzählt uns Ursula Lehnert aus dem Vorstand des Fördervereins.

Auch wenn immer noch ein größerer Betrag über Spenden gesammelt werden muss, nimmt das Projekt Orgelbau Form an. Das Schicksal hat den Förderverein mit einem Orgelbauer aus dem Sauerland zusammengeführt, der vor einiger Zeit aus einer entwidmeten Kirche in Rotterdam die Orgelpfeifen einer historischen Orgel aufgekauft und eingelagert hatte. Die sollen künftig in einer eigens für die Neanderkirche angefertigten Orgel zum Einsatz kommen, denn die räumliche Aufteilung der Kirche stellt besondere Anforderungen an eine neue Orgel. Aufgrund der niedrigen Empore ist es in der Vergangenheit nicht gelungen eine passende gebrauchte Orgel zu finden.

Um die noch fehlende Summe über Spenden zu finanzieren, geht der Förderverein nun auch neue, modernere Wege. Im ersten Schritt sollen 10.000 Euro über das Spendenportal "Viele schaffen mehr" der VR-Bank gesammelt werden. Für die Teilnahme benötigt der Verein ab 2. November erst einmal 100 Unterstützer innerhalb von 14 Tagen. Ist das Ziel erreicht, wird das Projekt "Orgelbau Neanderkirche" auf dem Spendenportal https://vrbankeg.viele-schaffen-mehr.de für 90 Tage freigeschaltet. Jede Spende von mindestens 5 Euro bezuschusst die VR-Bank mit weiteren 5 Euro. Da unter den Spendern viele Senioren sind, die mit der Online-Spendenmöglichkeit nicht umgehen können, nimmt der Förderverein auch Barspenden entgegen, die in einer Spendenliste erfasst und ebenfalls durch die VR-Bank aufgestockt werden.

Weitere Spendenmöglichkeiten über Spendenportale oder mittels Charity Shopping sollen künftig noch folgen.

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