Das Paul-Schneider-Haus wird 50 Jahre jung

Hochdahl · Paul Schneider - auch der "Prediger von Buchenwald" wurde 1897 als Sohn einer evangelischen Pfarresfamilie geboren. Wegen verschiedener kritischer Äußerungen und Aktionen und der Mitgliedschaft in der Bekennenden Kirche, wurde er von den Nationalsozialisten verfolgt, mehrfach inhaftiert und schließlich ins das Konzentrationslager Buchenwald deportiert.

 (v.li.) Ursula Kuhleber, Pfarrer Lutz Martini und Norbert Goebel freuen sich auf viele Besucher zum 50-jährigen Bestehen des Paul-Schneider-Hauses.

(v.li.) Ursula Kuhleber, Pfarrer Lutz Martini und Norbert Goebel freuen sich auf viele Besucher zum 50-jährigen Bestehen des Paul-Schneider-Hauses.

Foto: nic

(nic) Vor 50 Jahren hat das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Hochdahl das neue Gemeindehaus in Gedenken an ihn benannt. Sein Mut und sein ungebrochener Wille übte damals auf viele Mitgefangene eine starke Wirkung aus. Auch aus seiner Arrestzelle heraus sprach er Predigiten und Gebete zu den Mitgefangenen auf dem Appellplatz, weshalb er später "Der Prediger von Buchenwald" genannt wurde.

Das Paul-Schneider-Haus in der Schulstraße 2 feiert ab morgen sein 50-jähriges Bestehen, unter anderem auch mit einer Ausstellung zu Ehren von Paul Schneider. Presbyterinnen und Presbyter hatten in den 60er Jahren die mutige Entscheidung getroffen, für die zahlenmäßig noch kleine Kirchengemeinde ein großes Gemeindehaus zu bauen, das auch für nichtkirchliche Veranstaltungen geeignet sein sollte. Im April 1966 wurde das Paul-Schneider-Haus offiziell seiner Bestimmung übergeben. Bereits einige Wochen früher hatte der Kindergarten im Paul-Schneider-Haus seine Pforten geöffnet.

Peter Minnich, René Kollo sind hier im Laufe der Jahre aufgetreten, der Madrigalchor tritt regelmäßig auf und die VHS Erkrath wurde an diesem Ort gegründet. In den letzten zehn Jahren wurde das Haus für rund eine Million Euro komplett saniert.

Die Eröffnung der Wanderausstellung zu Paul-Schneider am morgigen Donnerstag, 19 Uhr, wird von einer Einführung durch Pfarrer i.R. Wilhelm Gröne aus Menden und dem zweiten Vorsitzenden der Paul-Schneider-Gesellschaft begleitet. Die Ausstellung ist während der Veranstaltungen zu den Festtagen und anschließend samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr bis zum 19. Juni zu besichtigen sein. Der Eintritt ist frei.

Der Freitag (3. Juni) steht unter dem Titel "Die dunkle Seite des Neanderlandes". Vier Krimiautoren aus dem Neanderland (Klaus Stickelbroeck, Carsten Rösler, Ralf Buchholz und Anne Poettgen) stellen ihre Bücher bei dieser Autorenlesug vor. Die Bücher spielen alle im Hochdahler Umfeld und sind in dieser Kombination noch nie vorgestellt worden. Der Eintritt ist frei.

Der Samstag steht im Zeichen der Kita im Paul-Schneider-Haus. Nach dem Auftakt mit einem Jubiläumsgottesdienst um 11 Uhr, geht es dann auf dem Kitagelände mit vielen Angeboten und Aktionen weiter.

Der Sonntag startet um 11 Uhr mit einem Festgottesdienst. Im Anschluss gibt es einen kleinen Imbiss (Butter und Brot).

Für Gruppen und Schulklassen besteht die Möglichkeit zur Besichtigung der Ausstellung zu Ehren von Paul-Schneider bei Diakon Daniel Burk telefonisch unter 02104/47644 einen Termin zu vereinbaren.

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