Nachlese aus dem Theater Anderswo Beate Sarrazin lud ein zu einer großen Reise ein

Hochdahl · Am 4. Oktober wurden die Zuschauer wieder eingeladen, gemeinsam mit Beate Sarrazin auf eine große Reise zu gehen: sie spielte noch einmal das von ihr verfasste und inszenierte Theaterstück: „Tanzende – Blick durch ein großes Fenster. Willkommen Brasilien!“.

Beate Sarrazin tanzt zusammen mit ihrem Partner Lambada.

Foto: Theater Anderswo

Das Stück beruht auf wahren Begebenheiten. Zunächst werden die Zuschauer durch einen Mini-Trailer, begleitet durch die Geräusche eines Regenrohrs, ein Instrument der Indios, auf das Stück eingestimmt. - Dann beginnt das Stück mit einer Rückblende. Die beiden Protagonisten Beatriz und Hercules sitzen im Flugzeug von Brasilien zurück nach Deutschland, das sie beinahe verpasst hätten. Um sie herum ist es dunkel, und Beatriz Gedanken beginnen zu wandern, sie wandern zurück in die Zeit vor ihrer ersten Brasilienreise.

„Etwas war geschehen, das sie die Intensität des Lebens spüren ließ und sie wach rüttelte.“ Nachdem Beatriz eine schwere Krankheit durchlebt hatte, während der sie sich selbst nicht mehr erkannte, hatte sich die Welt für sie irgendwie verändert: „Es war ihr, als ginge sie auf dünnem Eis, und könne durch die Dinge hindurch sehen.“ Irgendwann steht sie vor dem großen Fenster einer Tanzschule. „Sie betrachtete die scheinbar schwerelosen Bewegungen der Tanzenden voller Sehnsucht.“ Und ihr wird plötzlich bewusst, wie sehr sie dieses bunte Leben spüren möchte, und dass dieses Leben ein Wagnis ist. Das große Fenster, durch das sie die Tanzenden sieht, ist gleichzeitig ein Symbol für ihre Sehnsüchte.

Die Zuschauer waren sehr ergriffen von Beate Sarrazins fesselnder künstlerischer Verarbeitung ihrer Erlebnisse. „Ich liebe es“, so der Kommentar einer Zuschauerin (Gabriela K), „Deine so persönlichen, mutigen und zutiefst berührenden Erlebnisse teilen zu dürfen.“

Beatriz folgt ihren Sehnsüchten, und auf eine humorvolle äußerst witzige Art stellt Beate Sarrazin dar, wie die Protagonistin über eine Partnerschafts-App ihren späteren brasilianischen Lebensgefährten Hercules kennenlernt. Dabei bindet sie immer wieder auch die Zuschauer in ihr Spiel ein, zum Beispiel als sie sie um Rat fragt, ob sie das Angebot zu einem Rendezvous annehmen soll. „Ein sehr tolles Stück mit besonders lustigen Momenten, die uns alle zum Lachen gebracht haben. Ich mag Deinen Humor“, so meinte zum Beispiel Kathy O.

Mit ansteckender Begeisterung lässt Beate Sarrazin die Zuschauer später ihre Brasilien Reise mit erleben. „Wenn Du als Lebenserzählerin auf der Bühne stehst, spielst Du mit solch einer Poesie, so intensiv, so bezaubernd.“ (Andrea S.). Die Schönheiten der Natur, faszinierende Begegnungen mit Menschen, und auch grenzwertige gefährliche und gleichzeitig mit Humor gespielte Situationen, all dies umfasste die Reise. In einer Tanzszene integrierte Beate Sarrazin auch ihren brasilianischen Lebensgefährten mit in ihr Stück. Er trug eine sehr schöne Maske und sie tanzten beide Lambada. Das Publikum hatte seine Freude.

Am Ende der letzten Szene blickt Beatriz in Brasilien wieder durch ein großes Panoramafenster, das offen steht, auf das Leben auf der Straße: „Und während das Straßenleben an mir vorbeizog mit all seinen Wechseln von Licht und Schatten an diesem Sonnentag, hatte ich das Gefühl, dazu zu gehören, ein Teil der Straße zu sein...“ Es folgt ein ganz kleiner Epilog; das Regenrohr schwingend, wiederholt Beate Sarrazin einen für das Stück zentralen Satz: Aproveite da vida! Genieße das Leben! Abschließender Kommentar von Klaus G.: „Ein wundervolles fantastisch-reales Stück, liebe Beate, grand merci!“.