Ankommen leicht gemacht

Hochdahl · Sie sind hilfsbereit, jung und einer von ihnen brauchte das Geld gerade nicht. So ähnlich könnte man die Entstehung des Vereins Du-ich-wir beschreiben.

 Jan Pfeifer, Reinhard Schmitz, Dominik Adolphy und Lena Niemann (v.li.) vom Verein „Du-ich-wir“.

Jan Pfeifer, Reinhard Schmitz, Dominik Adolphy und Lena Niemann (v.li.) vom Verein „Du-ich-wir“.

Foto: RG

(RG) Alles begann im Frühjahr 2014. Mehr und mehr Flüchtlinge kamen nach Erkrath. Student Dominik Adolphy und einige Freunde wollten etwas tun. Sprache ist der Schlüssel zur Integration und so überlegten sie, wie sie Sprachunterricht und Nachhilfe für Kinder aus Flüchtlingsfamilien organisieren könnten. Als Adolphy ein Geldgeschenk in Höhe von 500 Euro erhielt, entschloss er sich kurzer Hand das Geld nicht für sich zu verwenden, sondern Bücher davon zu kaufen. Aus der Gemeinschaft, die in der Folgezeit viele Stunden Deutschunterricht und Nachhilfe organisierte, entstand der Verein Du-ich-wir e.V. dem inzwischen etwa 32 Mitglieder angehören. 17 davon engagieren sich aktiv in der Nachhilfe und inzwischen auch weiteren Projekten, wie etwa "Wurzeln schlagen", in dem bisher sieben Hochbeete an Flüchtlingsunterkünften und am Kinderhaus entstanden sind. Rund 46 Mentoren, wie die Vereinsmitglieder ihre Nachhilfelehrer nennen, betreuen etwa 80 Schüler aus Flüchtlingsfamilien. Ein Mentor muss kein Vereinsmitglied sein, hat aber immer auch einen Betreuer im Verein als Ansprechpartner. Von den 80 Schülern wohnen 70 in Erkrath und hier überwiegend in Hochdahl. Zehn Schüler wohnen in Wuppertal, Haan und Mettmann. In Wuppertal und Haan haben sich schon kleine Vereinsableger gegründet.

Im Verein Du-ich-wir engagieren sich überwiegend Studenten. Einige der jungen Mitglieder sind noch in der Ausbildung oder schon berufstätig. Die jungen Helfer machen aber auch Eindruck auf die ältere Generation, wie zum Beispiel auf Reinhard Schmitz. "Ich habe in meinem Alter wieder mehr Zeit und da helfe ich gern mit", erklärt er sein Engagement im Verein. Er hat vor allem beim Bau der Hochbeete kräftig mit angepackt. Möglich wurden die Hochbeete mit Hilfe des Arbeitgebers eines Vereinsmitglieds, der Metro Group, die das Engagement ihrer Mitarbeiter in Flüchtlingsprojekten finanziell unterstützt und das Material gestellt hat.

"Beim Kontakt zu den Flüchtlingsfamilien sind wir darauf aufmerksam geworden, dass viele in der Heimat einen Garten hatten und das hier vermissen", erklärt Adolphy die Idee zum Projekt 'Wurzeln schlagen‘, das in der Stadt Erkrath schnell die Türen öffnete. Die Zusammenarbeit mit dem Ehrenamt funktioniert in Erkrath nicht nur mit der Wirtschaft und am Aktionstag der Wirtschaft gut. Hier finden sich auch mal kurze Wege, um ein solches Projekt von der Planung in die Verwirklichung zu bringen. Darüber freuen sich auch die Kinder im Kinderhaus, die neben Kräutern und Salaten natürlich auch Erdbeeren pflücken und vernaschen können. Der gute Kontakt zum Kinderhaus ist entstanden, weil der Verein Du-ich-wir auch hier Nachhilfe organisiert hat.

Wer gerne helfen oder vielleicht spenden möchte, findet weitere Informationen über die Website www.du-ich-wir.org.

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