Es wurden in den vergangenen Jahren viele Gespräche geführt: Mit der Verpächterin, mit Vereinsmitgliedern, der Stadtverwaltung und der Lokalpolitik und ein kleiner Erfolg konnte zumindest verbucht werden: Nämlich, dass auch nach Auslauf des Pachtvertrages das Gelände grundsätzlich nur als Tennisplatz genutzt werden darf. Das hat der Rat der Stadt Erkrath 2021 beschlossen und einen sogenannten Aufstellungsbeschluss gefasst, um den Tennisplatz beziehungsweise die spätere Nutzung als reine Sportstätte zu sichern. Darüber hinaus wurde im Juni 2021 vom Stadtrat beschlossen, die Fläche des Tennisplatzes aus dem Stadtentwicklungskonzept zu streichen und somit als Potenzialfläche für Wohnbebauung auszuschließen.
„Die Verpächterin hat nun gegen diesen B-Plan, also die reine Nutzung der Fläche als Sportstätte, beim Oberlandesgericht geklagt“, sagt uns Britta Evensen (Leiterin der Geschäftsstelle und Presse/Öffentlichkeitsarbeit/PLAYSPORTS beim TC Blau-Weiß Erkrath). „Wir vermuten, dass ein Urteil erst in drei bis fünf Jahren gesprochen wird. „Doch selbst, wenn das Gericht zugunsten der Klägerin entscheidet, kann man die Fläche nur zum Teil bebauen, da wir uns hier in einem Hochwasserschutzgebiet befinden.“
Der Verein hofft nun bis zur letzten Sekunde, dass man sich am Ende doch noch einig wird und auch nach dem 30. September weiterhin Tennis an der Freiheitstraße gespielt werden kann. „Trotz dieser ungewissen Zukunft verbucht unser Verein weiterhin steigende Mitgliederzahlen.“ Derzeit spielen 250 Mitglieder auf den insgesamt neun Tennisplätzen. „Unsere Mitglieder leben in Alt-Erkrath, radeln zum Teil mit dem Fahrrad zu uns. Ein Wechsel in einen anderen Tennisverein in einem anderen Stadtteil oder sogar eine andere Stadt wäre also auch mit längeren Anreisewegen verbunden.“
Sollten alle weiteren Verhandlungen mit der Verpächterin am Ende scheitern, gibt es allerdings auch einen Plan B: Der Verein könnte sich neue Tennisplätze auf dem ehemaligen Fußballplatz an der Gink bauen. Doch dafür müsste er tief in die Tasche greifen - 300.000 Euro Investitionskosten minimum.
„Wir feiern in diesem Jahr unser 70jähriges Bestehen und möchten unsere Heimat nicht verlassen. Unser Ziel und unsere Hoffnung ist, dass wir bis Ende Juni eine Entscheidung zu unseren Gunsten erreicht haben“, sagt Britta Evensen.