In diesem Jahr verlief der Kartenvorverkauf jedoch zunächst schleppend – sehr zum Unbehagen von Timo Kremerius, dem Vorsitzenden des Fördervereins. Noch am Nachmittag plagten ihn deshalb heftige Bauchschmerzen.
Letztlich wollte er auf Nummer sicher gehen und verlegte das Konzert sicherheitshalber vom Saal ins Foyer. Womit keiner gerechnet hatte: an der Abendkasse wurden so viele Tickets nachgefragt wie noch nie! Und so füllte sich das Foyer mehr und mehr und alle Sitzplätze waren im Nu besetzt. Weitere Stühle mussten hinzugeholt werden, um alle Gäste bestmöglich zu platzieren.
Die Nähe zur Bühne und zur Bar verlieh dem Foyer die perfekte Wohnzimmer-Atmosphäre. Schnell stellte sich ein Gefühl von Vertrautheit und Wohlbefinden ein – ein echtes Wohlfühlkonzert.
Die vier Musiker Martin Eichborn (Gitarre und Gesang), Zdravko Ristic (div. Musikinstrumente und Gesang), Jeff Thomas (Percussion und Gesang) und Kai Zelgert (Bass Gitarre und Gesang) hatten an diesem Abend sogar noch einen Gast im Gepäck: Die Französin Laure Landrevie. Sie verstärkte die Gruppe mit Gesang und Querflöte.„Die Frauenstimme obendrauf – das ist heute wirklich etwas Besonderes. Gerade a cappella klingt das fantastisch!“, schwärmte ein Gast, der die Band schon mehrfach live erlebt hat.
Jeff Thomas kündigte gleich zu Beginn des Abends an, dass dieser sehr Beatleslastig ausfallen würde. Doch sie eröffneten das Konzert zunächst mit dem Song „Seven Bridges Road“ von den Eagles. Schnell war allen Gästen klar: Das wird ein grandioser Abend!
Der Funke für die Freude an Musik und Gesang sprang sofort über. Viele Gäste waren genau aus diesem Grund auch zum wiederholten Male mit dabei. Seit 2022 lädt die Formation zugunsten der MS Selbsthilfegruppe bereits zum Konzert ein.
Jeder Titel wurde mit einer kleinen Geschichte angekündigt bevor die Bandmitglieder zum Gesang einsetzten. Die Gäste stimmten mit ein und klatschten im Takt dazu. Die Musiker gaben wirklich alles, um das Publikum zu begeistern. Mitten in einem Song sagte Jeff dann plötzlich „My voice is gone, sorry!“, und obwohl ihm seine Stimme kurz versagte, sangen sie noch viele weitere Songs.
Für einen Gänsehautmoment sorgte die Band mit dem Song „Silent House“ von Crowded House und The Chicks. Sehr berührend berichtete er von seiner an Alzheimer erkrankten Mutter und der Unsicherheit, den Song überhaupt spielen und singen zu können. Einen weiteren Höhepunkt setzten die Musiker mit dem Lied „Shower the people you love with love“ von James Taylor. Alle Gäste sangen den Refrain nach kürzester Zeit mit.
Am Ende des Konzerts forderte das begeisterte Publikum dann noch eine Zugabe. Dieser Bitte wurde gerne entsprochen und damit ging die musikalische Reise durch die 60er und 70er Jahre nach mehr als zwei Stunden zu Ende.
Marion Kremerius brachte es am Ende mit einem Lächeln auf den Punkt: „Ich bin sehr glücklich.“ Aus anfänglichen Bauchschmerzen wurden echte Glücksgefühle – ein Abend, der in Erinnerung bleibt.