Caritas gedenkt der in 2022 verstorbenen Drogenkonsumenten Jedes Leben ist wertvoll

Kreis · Unter dem Motto „Jedes Leben ist wertvoll“ gedenken Mitarbeitende der Caritas-Fachdienste Suchthilfe und Wohnungslosenhilfe gemeinsam mit vielen ihrer Klientinnen und Klienten auf dem Jubiläumplatz in Mettmann den Menschen, die an den Folgen ihrer Suchterkrankung verstorben sind.

(vl.n.r.) Lotte Falley, Suchthilfe (Duales Studium Soziale Arbeit); Katja Neveling, Abteilungsleiterin; Andrea Göritz, Suchthilfe Psychosoziale Betreuung.

Foto: Caritas Kreis Mettmann

In diesem Jahr wird der von einer Elterninitiative in Leben gerufene Drogenopfergedenktag zum 25mal begangen. Die Caritas beteiligt sich seit vielen Jahren mit ihren Klientinnen und Klienten an dieser Aktion.

Nachdem über viele Jahre hinweg die Zahlen rückläufig waren, sind seit dem letzten Gedenken elf verstorbene in Mettmann und Wülfrath zu beklagen. So zeigten sich viele Gäste der Veranstaltung tief traurig, in Erinnerung an die Schicksale ihrer Freundinnen und Freunde, Partnerinnen und Partner. Zum Gedenken konnte, wer mochte, einen Gruß an einer Erinnerungsbank hinterlassen und eine weiße Rose ablegen. Die gestaltete Bank wird demnächst als Erinnerungsort und Platz zum Gedenken vor der Caritas-Wohnungslosenhilfe an der Lutterbecker Straße aufgestellt.

Zur Einstimmung und Begrüßung zitierte Caritas-Abteilungsleiterin Katja Neveling das gewählte Motto, das aus einem Text eines ehemaligen Klienten stammt: „Du hast mir viele Brücken gebaut, um wieder zu mir zu finden und mich zu akzeptieren, und insbesondere zu verstehen, jedes Leben ist lebenswert und wertvoll.“

„Die Menschen, die an den Folgen ihrer Sucht verstorben sind, haben leider niemanden gefunden um eine Brücke zu bauen. Dennoch ist es wichtig es immer weiter zu versuchen, als Freund*in als Partner*in, als Eltern und natürlich auch als Sozialrbeiter*innen.“, so die Caritas-Fachfrau weiter.

Natürlich gibt es noch viele weitere Möglichkeiten wertvolles Leben zu schützen. Hierzu gehört insbesondere die Chancen auf Gesundheit zu erhöhen, beispielsweise durch eine Substitutionsbehandlung. Bei dieser Form der Behandlung bekommen Drogengebraucher*innen unter ärztlicher Aufsicht einen Ersatzstoff wie das bekannte Methadon. Dies ermöglicht bei gleichzeitiger Psychosozialen Betreuung durch Fachkräfte der Sozialarbeit die Teilhabe am „normalen“ gesellschaftlichen Leben. Drogensüchtige sind nicht mehr zur Beschaffungskriminalität gezwungen, Rückfälle oder Beikonsum werden deutlich verringert, gesundheitliche Schäden werden minimiert; die Betroffenen können einer Berufstätigkeit nachgehen. Die Anzahl der Drogentoten kann so reduziert werden.

„Alle, die an diesem leider verregneten Nachmittag den Weg zu dieser schönen Gedenkveranstaltung gefunden haben, machen sich nicht für Betroffene stark und machen deren Leben lebenswerter“, so Katja Neveling abschließend.

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