Vortrag des Bergischen Geschichtsvereins Ein Stück Erkrather Geschichte

Erkrath · Mit einem Vortrag über die von Ulenbrochs auf Haus Brück brachte Horst Osmann den Mitgliedern des Bergischen Geschichtsvereins ein Stück Erkrather Geschichte in Erinnerung.

 Horst Osmann (links) mit weiteren Mitgliedern des Bergischen Geschichtsvereins vor Haus Brück.

Horst Osmann (links) mit weiteren Mitgliedern des Bergischen Geschichtsvereins vor Haus Brück.

Foto: Nicole Gehring

Mit dem Brückenfest haben die Ercroder Jonges den Erkrathern Haus Brück wieder näher gebracht. Dennoch wissen nur die wenigsten der sommerlichen Gäste etwas über die wechselvolle Geschichte des Hauses und die Familie von Ulenbroch, die Haus Brück 1258 erwarb. Horst Osmann hat für die Stammtischteilnehmer des Bergischen Geschichtsvereins die Zeit der von Ulenbrochs auf Haus Brück in einen Vortrag zusammengefasst.

„In einer aus dem Lateinischen übersetzte Urkunde ist der Kauf von Haus Brück durch Engelbertus van Ulenbroich im Jahr 1258 belegt“, beginnt Osmann mit der Geschichte der von Ulenbrochs auf Haus Brück. Er hat die Erbfolge der von Ulenbrochs zu Haus Brück verfolgt. Bis zu diesem Kauf am 14. Mai 1258 gehörte Haus Brück den Herrn von Gymmich. Über die zweite Generation der von Ulenbrochs in Erkrath gibt es keine namentlichen Überlieferungen. In der dritten Generation ist dann im Jahr 1327 Wilhelm von Ulenbroch als Siegelzeuge für Gerresheimer Äbtissin Jutta von Daun erwähnt. Wilhelm wurde 1295 geboren. Wilhelm hatte zwei Söhne. Bernd wird am 17. Mai 1360 als Lehnsmann des Grafen Gerhard von Jülich-Berg erwähnt. Thomas, genannt Maes, heiratet Beatrix, genannt Paetze, van me Strausse aus einem Kölner Patrizier Geschlecht.

Thomas war 1368 und 1369 Knappe, dann Drost des Landes Berg in den Jahren 1373, 1375 und 1381. Haus Brück erhält er 1375 als erbliches Lehen. Thomas und Beatrix hatten eine Tochter und einen Sohn. Die Tochter heiratet Gottfried vom Stein. Sohn Reinhard, genannt Reinken, heiratet Lise von der Seldonk. Reinhold war Amtmann im Amt Angermund von 1393 bis 1395, das Amt übernahm er von seinem Schwiegervater Hermann von der Seldonk zu Schlickum. Reinhold erbte Haus Brück und kaufte 1384 Schlickum. Mit Beatrix hatte er vier Söhne (Wilhelm, Reinken, Heinrich und Maes) und die Tochter Anna, die später Priorin von Saarn wurde. Sohn Maes heiratete Mettel von Bawir. Er ist als Besitzer von Haus Brück, Schlickum und Laubach, das Mettel von Bawir mit in die Ehe brachte, überliefert. Wilhelm und Heinrich übernehmen den Hof Roland, der zum Erbe der Familie von der Seldonk gehörte. Durch Heiraten und Erbfolgen mehrten sich Besitztümer und teilten sich die Linien im Hause von Ulenbroch. Haus Brück ging um 1500 im Erbgang über Getrud von Ulenbroch, als letzte von Ulenbroch an ihren Mann Johann von Efferen genannt Hall, 1511 an dessen Sohn Evert von Efferen und um 1520 schließlich an dessen Bruder Adolf. Von ihm erbten die Söhne Johann und Adam von Efferen. 1537 erbte schließlich deren Schwester Elisabeth Haus Brück, die mit Heinrich Schall von Bell verheiratet war.

Ab 1566 gab es einen Rechtsstreit um das weitere Erbe, der sich bis 1618 vor dem Reichskammergericht hinzog. Haus Brück ist heute in Privatbesitz und wird als Wohnhaus genutzt. Der Stammtisch des Bergischen Geschichtsvereins Erkrath war wie immer gut besucht und man darf schon jetzt auf die nächsten Themen gespannt sein. Der Stammtisch findet an jedem ersten Freitag im Monat ab 18 Uhr im Neandertal No. 1 statt.

(RG)
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