Erinnerungskoffer von Fortuna Düsseldorf in der Begegnungsstätte Gerberstraße Ein Koffer führt in die Vergangenheit

Fußball ist ein Sport voller Emotionen. Wer hat nicht schon mit seiner Lieblingsmannschaft gebangt, sich über Siege gefreut oder über Niederlagen aufgeregt?

 Unterhalten sich gemeinsam über alte Zeiten (v.l.): Joachim Brors, Heiner Baltes sowie Claudia Viehmann und Stefan Felix.

Unterhalten sich gemeinsam über alte Zeiten (v.l.): Joachim Brors, Heiner Baltes sowie Claudia Viehmann und Stefan Felix.

Foto: Lokal Anzeiger Erkrath/Tanja Bamme

Genau diese Emotionen sind es auch, die der sogenannte „Erinnerungskoffer“ des Bundesligisten Fortuna Düsseldorf hervorrufen soll. Er enthält Bilder, Bälle, Fußballschuhe und diverse Fanartikeln, die Menschen mit Demenz an sportliche Höhepunkte erinnern sollen.

Ideengeber dieses Koffers, der seit 2016 durch das Düsseldorfer Umland tourt, ist Stefan Felix. Der Fortuna-Mitarbeiter ist zuständig für Inklusion und die Fanbetreuung von Menschen mit Behinderungen. „Als ich die Idee erstmals beim Verein vorgeschlagen habe, bin ich sofort auf offene Ohren gestoßen und hatte schnell zahlreiche Utensilien beisammen“, erinnert sich der Initiator, der seitdem abwechselnd mit weiteren 12 ehrenamtlichen Helfern den Koffer begleitet.

Über den Besuch durften sich am vergangenen Donnerstag zahlreiche Gäste der Begegnungsstätte an der Gerberstraße freuen. Initiiert wurde die außergewöhnliche Veranstaltung von der Caritas Fachstelle Demenz, die im aktuellen „Demenzmonat“ zahlreiche Aktionen im Kreis Mettmann ins Leben ruft. „Der Auftakt des Demenzmonats war die Ausstellung ‚Mittendrin und nicht vergessen’“, sagt Gabriela Wolpers von der Caritas Fachstelle Demenz. „Die Ausstellung ist an sechs unterschiedlichen Orten in Mettmann jeweils mit verschiedenen Schwerpunkten zu sehen und läuft noch bis zum 12. April.“

Dass sich für den Erinnerungskoffer so viele Menschen eingefunden haben, freut die Organisatorin ganz besonders. „Es ist wichtig, dass wir nicht nur Veranstaltungen für Angehörige anbieten, sondern besonders für Erkrankte. Der Fußball knüpft an alte Erinnerungen an.“ Zudem freut sich Gabriela Wolpers, dass sich vermehrt Männer für den spannenden Nachmittag begeistern ließen. „Frauen lassen sich in der Regel eher für gesellige Veranstaltungen begeistern, daher ist es umso schöner, auch ein Thema gefunden zu haben, das von Männern gerne angenommen wird.“

Höhepunkt des Nachmittags war dann der Ehrengast, den viele Fortunafans noch sehr gut kennen. Der ehemalige Fortunaspieler Heiner „Eisenfuß“ Baltes, gebürtiger Unterbacher und Mitglied der legendären Mannschaft, die 1979 in Basel im Europacupfinale knapp gegen den FC Barcelona verlor, folgte der Einladung gerne und nahm sich ausreichend Zeit, mit den Besuchern das umfangreiche Fotomaterial zu sichten.

Mit leuchtenden Augen folgten die Gäste den Ausführungen der Fortuna-Legende, die von von 1967 bis 1981 die besten Zeiten der Fortuna in der Bundesliga mitgeprägt hatte. Auch für Joachim Brors war dies ein toller Moment. Der leidenschaftliche Fortuna-Fan kam extra aus Duisburg angereist, um sein Idol einmal persönlich zu treffen. „Hier wurde mit wenig Aufwand eine großartige Veranstaltung ins Leben gerufen“, freute er sich.

Weitere Themenveranstaltungen, die anlässlich des Demenzmonats initiiert werden, finden im gesamten Kreisgebiet statt. Am 17. April wird im Gemeindezentrum Unterfeldhaus beispielsweise ab 20 Uhr der Film „Eines Tages…“ vorgeführt, der sich kritisch mit der Demenzerkrankung auseinandersetzt. Ebenso spannend dürfte das Tanzcafé in den Räumen der Begegnungsstätte Gerberstraße am 28. April in der Zeit von 15 bis 17 Uhr sein. Noch weitere Terminvorschläge findet man unter www.caritas-mettmann.de.

(TB/FF)
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