Erkrath Erkrath braucht ein neues Wappen

Erkrath · Erkrath braucht ein neues Stadtwappen - dessen ist sich Meinhard Sucher sicher. Er kennt die Geschichte Erkraths als Restaurator, Maurermeister und Historiker wie kein anderer und deshalb ist es ihm eine Herzenangelegenheit, dass Erkrath das Stadtwappen trägt, dass auch seine Identität nachweisen kann.

 Meinhard Sucker mit seinen Aufklebern, die an die bedeutende Geschichte Erkraths erinnern. Er ist der Meinung, dass in diesem Rahmen des Erkrather Stadtwappen überarbeitet werden sollte.

Meinhard Sucker mit seinen Aufklebern, die an die bedeutende Geschichte Erkraths erinnern. Er ist der Meinung, dass in diesem Rahmen des Erkrather Stadtwappen überarbeitet werden sollte.

Foto: nic

(nic) Betrachtet man das Erkrather Stadtwappen dann erkennt man darauf den Bergischen Löwen, ein Mühlenrad und eine Talmude. Letztere zwei Dinge haben in den Augen von Meinhard Sucker nichts mit Erkrath zu tun und folglich auch nichts auf dem Stadtwappen zu suchen. „Das Einzige, was die beiden Ortsteile Alt-Erkrath und Hochdahl miteinander verbindet, ist die Steilstrecke der Eisenbahn zwischen Alt-Erkrath und Hochdahl“, so Sucker. Früher hat ein Stahlseil die Eisenbahnverbindung der beiden Orte ermöglicht. Damit konnte der Zug hochgezogen werden. Für Meinhard Sucher hat der Bau dieser Eisenbahnstrecke eine ungeheure Bedeutung in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit. „Mein Hauptanliegen ist, den hiesigen Menschen die wichtige Bedeutung des Ortes bewusst zu machen. Denn erst durch den Bau der besagten Eisenbahnstrecke wurden die hisorischen Knochen des Neandertalers im Zuge des Kalksteinabbaus 1856 gefunden und dadurch die Entwicklungsgeschichte der Menschheit umgeschrieben“, sagt Meinhard Sucker. Deshalb hat er einen hochwertigen Aufkleber anfertigen lassen, der die Wertschätzung Erkraths, nämlich dass dieser kleine Ort Weltgeschichte geschrieben hat, weitergeben soll. Der Aufkleber ist achteckig und symbolisiert die Kirchengeschichte, denn für die Christen steht die Acht im Kontext mit der Weltschöpfung. „Die Technik der damaligen Eisenbahnstrecke ist durch das Umlenksystem dargestellt und die unteren Figuren repräsentieren die Evolutionsgeschichte des Menschen. Das Wappen der Stadt Erkrath wurde im Juni 1977 vom Heraldiker Lothar Müller-Westphal neu entworfen. Zum 1. Januar 1975 wurden die (alte) Stadt Erkrath und die Gemeinde Hochdahl im Rahmen der kommunalen Neugliederung zu der neuen Stadt Erkrath zusammengeschlossen. Verwendet wurden Embleme aus den bisherigen Wappen von Erkrath und Hochdahl, die von dem Düsseldorfer Heraldiker Wolfgang Pagenstecher 1938 beziehungsweise 1939 entworfen wurden. Seit jeher hat Erkrath zum Bergischen Territorium gehört. Aus diesem Grunde wurde der Löwe aus dem Wappen der Grafen von Berg in das Stadtwappen übernommen. Die Landschaft im Osten des Stadtgebietes wird bestimmt durch das Neandertal, welches in heraldischer Vereinfachung im Wappen dargestellt ist. Die frühere Gemeinde Hochdahl trug bis zum Jahr 1938 den Namen Millrath, der als „Milroyde“ seit 1225 belegt ist. Da die erste Silbe an das Wort Mühle anklingt, wurde im Wappen von 1939 unter anderem ein Mühlrad „ältester Form“ als redendes Emblem verwendet. Meinhard Sucker hat auch schon eine Idee, wi ein neues Erkrather Stadtwappen aussehen könnte: „Der Bergische Löwe bleibt, das ganze Mühlrad sollte rot sein, Speichen haben, außen rund und glatt sein mit einer eventuellen Seilandeutung und statt der Talmude sollte eine Geländeneigung als Andeutung der Eisenbahn-Steilstrecke sein“, so Sucker. Bis auf den Schriftzug und die Infotafeln an der Brücke in der Nähe des Bahnhofs Hochdahl über der Bergischen Allee, mit dem Schriftzug „Steilste Eisenbahn-Hauptstrecke Europas bis 1981, erinnert nichts an die Bedeutung und Zusammenhänge. „Die Bewohner haben etwas weltweit Außergewöhnliches, was ihnen nicht bewusst ist, weil es offenbar nicht ausreichend wertgeschätzt wird“, so Sucker. Wer sich für einen seiner Aufkleber interessiert, kann diese telefonisch unter 02104/33700 kostenlos anfordern.

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