Auf Spurensuche Die Suche nach Antworten

Erkrath · 2000 Anfragen gehen pro Tag beim „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.“ ein. Eine davon stammt von Nina Beeckmann aus Erkrath. Die Familie ist auf der Suche nach ihrem Großonkel, der seit dem zweiten Weltkrieg in Frankreich als vermisst gilt. Ebenso sucht die Kindheitsfreundin ihrer Mutter noch ihren Vater, dessen letztes Lebenszeichen sie vor über 70 Jahren aus Russland erreichte. Eine Spurensuche.

Foto: Hans Braxmeier/Pixabay

Zeitzeugen des zweiten Weltkrieges werden rar und deshalb ist die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. wichtiger und wertvoller denn je, denn viele Soldaten werden auch heute noch vermisst. Nina Beeckmann, 43 Jahre, aus Erkrath möchte Antworten auf ihre Fragen. Genauso wie ihre Eltern - die Mutter (79) stammt aus Königsberg, der Vater (82) aus der Kruppstadt Essen. Die Aufarbeitung der schrecklichen Geschehnisse während des zweiten Weltkrieges waren und sind - immer mal wieder - Thema am heimischen Küchentisch. „Ich bin über einen Bekannten auf die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge gestoßen. Er bat mich, mich doch mal in meinem ‚Umkreis’ und in meinem Rahmen umzuhören, ob es hier eventuell noch nicht erfasste Grablagen gefallener deutscher Soldaten gibt. Deshalb suche ich nach Zeitzeugen, die mir dazu Informationen oder Hinweise geben können. Darüber hinaus suche ich auch nach anderen Hinweisen zu Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft, wie beispielsweise Flüchtlinge, Zwangsarbeiter oder Bombentote.“ Nina Beeckmann lebt seit 20 Jahren in Erkrath und hat sich bereits viel und ausgiebig mit der Geschichte der Stadt - vor allem zu Kriegszeiten - beschäftigt. „Ich weiß, dass die Chance auf Hinweise in dieser Sache sehr gering ist, aber ein Versuch ist es in jedem Fall wert“, so Beeckmann. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist eine humanitäre Organisation. Er widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im In- und Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Gegründet wurde die gemeinnützige Organisation am 16. Dezember 1919, um nach den zahllosen deutschen Kriegstoten des Ersten Weltkrieges zu suchen und deren Gräber zu pflegen. Im Rahmen von bilateralen Vereinbarungen erfüllt der Volksbund seine Aufgabe in Europa und Nordafrika. Er betreut heute 832 Kriegsgräberstätten in 46 Staaten, auf denen etwa 2,8 Millionen Kriegstote bestattet sind. In der „Gräbersuche online“ des Volksbundes sind dagegen die Daten von 4,8 Millionen Kriegstoten erfasst. Dazu gehören auch die Vermissten sowie die, die noch nicht geborgen sind, und die, die nicht mehr geborgen werden können. Wer Nina Beeckmann kontaktieren möchte, kann dies per Mail unter n.d.beeckmann@web.de tun. Mehr Informationen zum Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. gibt es im Internet auf www.volksbund.de.

(nic)
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