Brut- und Setzzeit: 1. März bis 15. Juli Die Natur erwacht zu neuem Leben

Erkrath · Vergangenen Montag war kalendarischer Frühlingsanfang und wer aufmerksam mit allen Sinnen durch die Natur geht, der hört und sieht es auch: Die Natur erwacht zu neuem Leben.

Brut- und Setzzeit: 1. März bis 15. Juli: Die Natur erwacht zu neuem Leben
Foto: ambquinn/pixabay.com

Umso wichtiger denn je ist es jetzt, dass wir die Wildtiere, die in den Wäldern leben, nicht stören - denn vom 1. März bis zum 15. Juli ist die sogenannte Brut- und Setzzeit. Die Vögel halten die gelegten Eier so lange warm, bis die Jungen schlüpfen und das sogenannte Haarwild wie beispielsweise Rehe bekommen in dieser Zeit ebenfalls ihren Nachwuchs. „Deshalb appellieren wir an alle Spaziergänger, auf den Wegen zu bleiben und sich rücksichtsvoll gegenüber den Tieren zu verhalten“, so Jagdpächter Winfried Edelmann. Er empfiehlt außerdem, die Hunde an der Leine zu halten beziehungsweise in Ruf- und Sichtweite auf den offiziellen Wegen zu führen. „Das dient nicht nur dem Schutz der Wildtiere, sondern auch des eigenen Vierbeiners.“ Die Wildschwein-Population wächst stetig - auch in Erkrath. „Wenn ein Hund beispielsweise eine Bache mit ihren Jungtieren stört, dann kann das mitunter für den vierbeinigen Freund böse enden.“ Normalerweise gehen Wildschweine jedoch dem Menschen aus dem Weg

Wer durch den Wald spaziert und sich dabei unterhält, wird keinem Wildschwein begegnen. Nur im Frühjahr, wenn die Frischlinge gerade zur Welt gebracht und noch hilflos sind, kann es zur Konfrontation kommen. Eine Bache, die das Gefühl hat, sie müsse ihren Nachwuchs verteidigen, reagiert mit Fauchen und Drohgebärden; ein Angriff ist möglich. Dann heißt es Ruhe bewahren und sich langsam zurückziehen. Wildschweine, deren keilförmiger Schädel fast ansatzlos in einen massigen Rumpf übergeht, sind mit einem kräftigen Gebiss bewehrt. Mit Schulterhöhen bis zu einem Meter und Gewichten bis 200 Kilo zählen sie zu den größten Wildtieren hierzulande (Quelle: NABU).

Die Wildschweine finden hierzulande fast das ganze Jahr Nahrung und haben - bis auf den Menschen - keine Fressfeinde. Passt also die Nahrungsgrundlage, steigt die Vermehrungsrate automatisch. Im Schnitt bringt eine Bache sechs Jungtiere zur Welt. Für die Wildschweinschäden, die die Tiere bei ihrer Nahrungssuche beispielsweise auf Wiesen und Felder anrichten, muss der Jäger die Landwirte entsprechend entschädigen. „Wir jagen die Wildschweine natürlich auch“, sagt Edelmann. Doch das ist mitunter eine schwierige Angelegenheit, denn so ein Wildschwein ist schlau. „Die Tiere merken sich die Stellen im Wald, wo sie bejagt wurden und meiden diese folglich in den nächsten Tagen bis Wochen.“

Wer übrigens ein vermeintlich verletztes, verwaistes und geschwächtes Wildtier sichtet, sollte dies nicht anfassen, sondern den Fund schnellstmöglich dem örtlichen Jäger oder der Polizei mit entsprechendem Standort melden.

(nic)
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