Blutmond über dem Neanderland

Erkrath · Wenn die Sonne im Westen unter- und zugleich im Osten der Mond aufgeht, dann bestaunen wir einen hellen Vollmond. Normalerweise.

Blutmond über Erkrath.

Foto: Stefan Ueberschaer

Am 7. September kommt der nächste Vollmond, aber da wird alles anders sein. Wenn die Sonne um 20 Uhr am Horizont versinkt, werden wir im Osten keinen strahlenden Vollmond erblicken. Bestenfalls bietet sich uns bei klarer Atmosphäre ein ganz schwacher, rötlicher „Blutmond“. Die Helligkeit wird etwa 40.000 mal geringer sein als bei normalem Vollmond. Was ist passiert?

Bereits knapp eine Stunde vorher, als der Mond noch weit unter unserem Horizont steht, beginnt sich die Erdkugel zwischen die Sonne und den Mond zu schieben. Das passiert nicht jeden Monat, aber auch nicht so selten, etwa zweimal pro Jahr. Was aber seltener ist: Wenn die Erde den Mond komplett „beschattet“, dann kann kein Licht der Sonne ihn erhellen und wir haben eine totale Mondfinsternis. Total? Nicht ganz, denn etwas Licht findet seinen Weg innerhalb unserer Atmosphäre um die Erdkugel, färbt sich dabei rot und gelangt dann doch zum Mond, wovon wiederum ein kleiner Teil zur Erde zurückgeworfen wird. Das bisschen Licht sehen wir dann als roten Blutmond.

Am 7. September – und das ist das besondere bei dieser totalen Mondfinsternis – geht der Vollmond erst auf, wenn er bereits komplett im Erdschatten ist, wir ihn also mehr erahnen als sehen können. Und das wird immerhin fast eine Stunde lang so bleiben! Erst um 20.52 Uhr werden die ersten Sonnenstrahlen wieder den direkten Weg zum Mond finden und er wird als schmale helle Sichel erscheinen. Diese vergrößert sich im Laufe der nächsten Stunde zum vollen, aber noch nicht vollständig hell leuchtenden Mond. Um kurz vor elf Uhr abends steht der Vollmond dann wieder in seiner vollen Pracht am Himmel!

Das sollte man nicht verpassen, denn erst zu Silvester 2028 gibt es wieder eine totale Mondfinsternis von uns aus zu beobachten. Alles was man benötigt ist eine freie Sicht in Richtung Osten, etwas Geduld, vielleicht angenehme Begleitung und einen klaren Himmel. Nun, für schönes Wetter gibt es keine Garantie, aber für den Rest kommen Interessierte am besten zum Observatorium in Hochdahl. Dort beobachten die Teilnehmer mit den Teleskopen der Sternwarte den Mond und schauen sich auch den Ringplaneten Saturn und weitere Kugelsternhaufen und Nebel am Sommerhimmel an. Kleiner Tipp: Warme Kleidung mitbringen.

Vorher können sich Interessierte noch im Planetarium im Bürgerhaus Hochdahl spezielle Shows zur Mondfinsternis ansehen, um bestens auf das Spektakel vorbereitet zu sein. Beginn um 17 und 18.30.

Kurz und kompakt

Am 7. September kann am Abendhimmel eine totale Mondfinsternis beobachtet werden. Hierzu finden am gleichen Tag um 17 und 18.30 Uhr Sonderveranstaltungen im Planetarium Stellarium Erkrath statt. Ab 19 Uhr wird dieses Ereignis Im Observatorium live beobachtet.



Termin: Sonntag, 7. September, 17, 18.30 im Planetarium, danach Beobachtung im Observatorium
Ort: Planetarium „Stellarium Erkrath“ im Bürgerhaus Hochdahl, Sedentaler Straße 105, Eingang West -
Observatorium, Sternwartenweg 10 (über Willbecker Straße)