„Wo gehst Du hin, geliebter Stadtweiher? Diese Frage beschäftigt mich wie viele andere im Moment. Monate-, wenn nicht jahrelang wurde um die beste Lösung gerungen und gefeilt. Ganz zu Anfang war die Frage nach der Größe. Halbieren, dritteln, doch die jetzigen Dimensionen erhalten? Eigentlich stand die ´neue´ Größe ja schon fest. Starker öffentlicher Einsatz und vielen Debatten in den öffentlichen und zum Teil sehr hitzigen Sitzungen führten zu einem Erhalt der bestehenden Fläche.
Die Planung zur Umgestaltung wurde nicht weniger intensiv geführt. So wurden für den Spielplatz zahlreiche Kinder befragt, wie sie sich denn den neuen Dschungelplatz am südlichen Ufer vorstellen? Das große Thema folgt jetzt zum Schluss: Die Umgestaltung der restlichen Umgebungsfläche. Natürlich wurde auch hier die Bevölkerung mit ins Boot geholt. So konnten beispielsweise Wünsche und Ergänzungen auf einer Internetplattform kundgetan werden. In einem freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb wurden dann Landschaftsarchitekten aufgerufen, ihre Ideen zu Papier zu bringen und in zwei Planungsphasen einer Jury vorzustellen. Diese Jury bestand aus anderen Landschaftsarchitekten, fachspezifischen Experten, Fördergeldgebern, städtischen Verwaltungsmitarbeitern sowie sachverständigen Bürgern, die dann unter 17 (18) eingereichten Plänen den Siegerentwurf küren sollten.
Auch wenn die Jury in sich geschlossen gearbeitet und geurteilt hat, so stand doch Transparenz ganz oben auf dem Tableau. Alle beteiligten Parteien sollten das Gefühl haben, zusammen und gemeinschaftlich zur besten Lösung gekommen zu sein. Ich denke, das ist uns gelungen. Mit dem eineindeutigen Siegerentwurf wurde die Anlage Stadtweiher nicht grundsätzlich neu interpretiert, sondern behutsam und doch modern wiederauferweckt. Alles scheint geklärt, alle Zweifel ausgeräumt und die Richtung ist klar… oder etwa doch nicht?
Leider wird wohl der Siegerentwurf nicht das weitere Rennen machen, da ´Gestaltung´ und ´Umsetzung´ zwei verschiedene paar Schuhe sind und in diesem Falle nichts miteinander zu tun haben. Es gab nach der Verkündung des Siegers schlichtweg nur einen einzigen Bewerber zur planerischen Umsetzung und das war nicht Platz 1. Was nun mit dem Stadtweiher passiert, ist also für die Öffentlichkeit wieder völlig unklar.
Was ich mir als Bürger wünsche ist, dass die bis dahin transparente Vorgehensweise auch und gerade jetzt im Moment fortgeführt wird, um dann bei den kommenden Ausschuss- und Ratssitzungen zu einem Ergebnis zu gelangen, bei dem wir uns auf die dann weiteren Schritte freuen und ein Ende der folgenden Bauarbeiten mit Spannung entgegen sehen.“
Lars Busch, Hochdahl
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