Talea Johnston absolviert ihren Freiwilligendienst in Ecuador Als Siebtklässlerin träumte sie von einem Leben in Südamerika

Erkrath · Schon in der siebten Klasse war für Talea Johnston klar, dass sie nach dem Abitur ins Ausland möchte. Die in Erkrath geborene 20-Jährige hat deshalb nach dem Schulabschluss am Georg-Büchner-Gymnasium in Düsseldorf-Golzheim direkt Nägel mit Köpfen gemacht.

Talea Johnston absolviert zur Zeit ihren Freiwilligendienst in Ecuador.

Foto: privat

„Südamerika war schon immer mein ganz großer Traum“, sagt sie uns im Interview. Und genau dort ist sie nun bereits seit einem Jahr - genauer gesagt in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito und absolviert dort ihren Freiwilligendienst beim Verein „Die Ecuador Connection – Entwicklungsnetzwerk für Bildung, Erziehung und Integration e.V.“.

Dieser arbeitet mit dem Bildungs- und Rehabilitationszentrum „Fundación Campamento Cristiano Esperanza“ in Quito und der Schule „Unidad Educativa Atahualpain“ in Ibarra (Ecuador) zusammen. „Die vergangenen zwölf Monate habe ich in Ibarra verbracht und im dortigen Kinderheim „Fundación Cristo de la Calle“ gearbeitet. Um meine sprachlichen Kenntnisse weiter zu verfeinern und noch tiefer in das Leben und die Arbeit vor Ort einzutauchen, habe ich mich nun dazu entschieden, um weitere sechs Monate meinen Aufenthalt zu verlängern.“ Nun lebt sie bei einer Gastfamilie in Quito und arbeitet täglich von 8 bis 16 Uhr im Bildungs- und Rehabilitationszentrum mit Menschen, die ein sogenanntes Handicap haben. „Es sind sowohl Kinder als auch Erwachsene im Alter zwischen zehn und 50 Jahren, viele davon im Rollstuhl, mit körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen, die Zuhause nicht ausreichend gepflegt werden können“, erklärt Talea Johnston.

Der Blick aus Taleas Fenster in Quito: Im Hintergrund sind die Vorläufer der Anden zu sehen.

Foto: privat

Ihre Arbeit ist sehr vielfältig und sie unterstützt die dort hauptamtlichen Mitarbeiter beispielsweise in der Motorik-Therapie, bei der körperlichen Pflege der Patienten oder bei Bastel- und Handwerksarbeiten im Rahmen einer Beschäftigungs-Therapie. Die Stiftung, die das Bildungs- und Rehabilitationszentrum betreibt, besteht aus einer Tagesstätte, der derzeit rund 40 Kinder und Jugendliche angehören, sowie einer zusätzlichen Wohnstätte für circa 17 der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. „Als ich mich für den Freiwilligendienst in Ecuador beworben habe, sprach ich noch kein Wort Spanisch“, gesteht Talea Johnston. Die Kommunikation gestaltet sich anfangs deshalb etwas holprig. „Die sprachlichen Grundkenntnisse hatte ich mir kurz vor Abflug quasi selbst beigebracht und der Rest funktionierte dann mit Händen und Füßen“, schmunzelt sie.

Ihr Alltag besteht neben der Arbeit auch aus regelmäßigen Ausflügen. „Wir leben hier auf etwa 3000 Meter Höhe in den Vorläufern der Anden und an sich ist das schon ziemlich spektakulär.“ In der Tat, denn beim Blick aus ihrem Fenster sieht man in der Ferne die Berge. „Auch ein Ausflug in den Regenwald war echt cool. Die Vegetation ist hier ganz anders als in Deutschland. Hier wachsen Avocados, Mangos oder Papayas und Tiere, die man vielleicht eher aus dem Zoo oder Fernsehen kennt, wie kleine Affen, Kaimane oder der Capybara (ein possierliches Nagetier), kann man hier in ihrem natürlichem Habitat beobachten.“ Sogar auf den Galapagosinseln war sie schon.

Besonder schätzt Talea die Freundlichkeit der Einheimischen. An die Esskultur, in der viel Fleisch auf den Teller kommt, musste die Vegetarierin sich aber erst einmal gewöhnen. „Ich muss gestehen, dass hier auch das ein oder andere Stück Fleisch esse, allein schon, weil meine Gastfamilie nicht jeden Tag vegetarisch kocht.“ Zu ihren Lieblingsgerichten zählen Reis mit Linsen, diverse Ei-Gerichte (die gibt es viel in Quito) und Kochbananen in allen erdenklichen Variationen.

Um ihren Aufenthalt in Quito weiterhin zu ermöglichen, ist Talea Johnston zu einem gewissen Teil auf Spenden angewiesen. „Ich benötige insgesamt 1000 Euro. Alle Spenden, die über diesen Betrag hinausgehen, werden direkt an die Einrichtungen in Ecuador weitergeleitet, um die dortigen Kinder und Familien zu unterstützen. Die Spenden kommen den Organisationen ‚Fundación Cristo de la Calle‘ in Ibarra sowie ‚„Fundación Campamento Cristiano Esperanza‘ in Quito zugute.“

Das freiwillige soziale Jahr ist für Talea eine unglaublich große Möglichkeit, über sich selbst hinauszuwachsen, viele bewundernswerte neue Menschen kennenzulernen und Erfahrungen zu sammeln, die sie wohl ihr Leben lang begleiten werden. „Ich bin sehr dankbar, für meine hier gewonnenen Erfahrungen. Meine Arbeit im Freiwilligendienst hilft den hier vor Ort arbeitenden Organisationen, aber auch mir selbst, um mich weiterzuentwickeln. Das ist schon echt toll“, schwärmt sie.

Wer mehr über das Projekt erfahren möchte, klickt einfach auf www.ecuador-connection.org.

Spenden kann man an folgende Kontoverbindung:

Kontoinhaber: Die Ecuador Connection e.V.

IBAN: DE37 7015 0000 0000 0085 24

BIC: SSKMDEMM

Verwendungszweck: Ibarra, Name und Adresse des Spenders

Auf Wunsch können Spendenbescheinigungen ausgestellt werden. Bei Beträgen bis 300 Euro reicht die Vorlage des Kontoauszuges beim Finanzamt. Bei Wunsch nach einer Spendenbescheinigung einfach eine E-Mail an Talea.willow@gmail.com senden und nach einer Spendenbescheinigung fragen.

(nic)
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