Hochdahl - schön bunt Wildblumenwiese statt wilder Müll

Hochdahl · „Hochdahl - schön bunt“ - der Name ist Programm. Hinter diesem Projekt steht Initiator Lars Busch. Er wohnt seit über zehn Jahren in der Schildheide und hat im vergangenen Jahr rund 23 städtische Grünflächen mittels einer offiziellen Patenschaft in Wildblumenwiesen und Blumenbeete umgewandelt.

 Lars Busch von „Hochdahl - schön bunt“ (re.) und Michael Mathieu (Anwohner) auf der Schildheider Straße neben einem selbst gebauten Insektenhotel.

Lars Busch von „Hochdahl - schön bunt“ (re.) und Michael Mathieu (Anwohner) auf der Schildheider Straße neben einem selbst gebauten Insektenhotel.

Foto: nic

(nic) Lars Busch, der gebürtig aus dem Münsterland stammt und ein waschechtes Landei ist, liebt die Natur und liebt vor allem das Wühlen in der Erde. „Das habe ich von meinem Vater vererbt bekommen“, schmunzelt er. Denn auch er hatte bereits den „grünen Daumen“ und vermittelte sein Wissen und seine Leidenschaft für Flora und Fauna an seinen Sohn. Lars Buschs Ziel: Die Schildsheider Straße und damit sein direktes Wohnumfeld verschönern und das mit möglichst vielen bunten Blumen. Das erste Mal erblühen werden diese aber erst im Frühjahr und genau hier liegt der berühmte „Hund begraben“. „Einige Anwohner wissen nichts von meinem Projekt und laden regelmäßig ihren Sperrmüll auf den Grünflächen ab. Vieles was dort landet, gehört noch nicht mal auf den Sperrmüll und wird dann auch nicht abgeholt“, sagt uns Lars Busch. Sperrmüllsammler, Regen, Wind und Schnee tun dann ihr übriges, so dass sich der Unrat binnen kurzer Zeit wild über den Bürgersteig und die angrenzenden Grünflächen entlang der Schildsheider verteilen. Kein schöner Anblick und auch nicht gut für die Umwelt. „Manche Sperrmüllstücke landen auch unfreiwillig im Gebüsch am naheliegenden Bach“, berichtet Anwohner Michael Mathieu. Alte Fensterscheiben, Spiegel, Schränke, Farbeimer oder Ölbehälter samt Inhalt sorgen bei Umweltschützer Lars Busch dann für großen Unmut. „Aus meiner Heimat kenne ich so etwas nicht. Ich möchte, dass es auch hier sauber ist und dafür bin ich regelmäßig unterwegs und sammle den Müll auf.“ Was ihn aber besonders ärgert ist, wenn dieser Müll seine Wildblumenwiesen verunreinigt. „Oder aber auch LKW- und Autofahrer achtlos über die Grünstreifen fahren, um dem entgegen kommenden Verkehr an Engstellen auszuweichen.“ Denn das macht seine monatelange Arbeit quasi zunichte. „Ich habe schon versucht mit kleinen Holzzäunen, Infotafeln oder Grenzsteinen darauf aufmerksam zu machen, dass diese Flächen geschützt werden müssen. Leider mit nur mäßigem Erfolg.“ Zäune und Infotafeln wurden umgenietet und die Grenzsteine platt gefahren. „Wir wollen nun versuchen, mit Baumstämmen eine sichere Abgrenzung zu schaffen.“ Lutz Gallasch, ein Unterstützer des Projektes, konnte diese mittels privater Kontakte zur Verfügung stellen. „Am Ende hoffe ich aber, dass die Menschen in der Schildheide spätestens im Frühjahr erkennen und buchstäblich sehen, was hier Schönes geschaffen wurde“, so Busch zuversichtlich. Neben Wildblumenwiesen und Blumenbeeten, baute Busch außerdem ein paar ober- wie auch unterirdische Insektenhotels auf den Flächen auf. Regelmäßige Unterstützung bekommt er dabei von Karin Gail und Hartmut Michalowski. Wer übrigens das Projekt „Hochdahl - schön bunt“ finanziell unterstützen möchte, - denn derzeit finanziert Lars Busch fast alles aus eigener Tasche - kann dies entweder über die Spendendose in „Monis Backstube“ tun oder über die Spendenplattform betterplace.org. Natürlich freut er sich auch immer über tatkräftige Unterstützung aus der Nachbarschaft. „Ich würde mich freuen, wenn wir gemeinsam mit den Anwohnern eine Lösung finden würden, wie wir zukünftig die Wildblumenwiesen pflegen können - ohne sie mit Sperrmüll und anderem Unrat zu verunreinigen. Davon profitieren wir am Ende alle und schaffen damit Hand in Hand ein schöneres und gepflegteres Wohnumfeld“, so Lars Busch abschließend.

(nic)
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